11 wirklich gute Bücher, die dein Leben verändern

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Es gibt verschiedene Gründe, warum wir in unserem Leben an den Punkt kommen, an dem wir den Rat anderer brauchen. Egal ob es eine persönliche Katastrophe, eine fachliche Weiterentwicklung oder einfach nur spiritueller und philosophischer Rat ist – wo die Worte von Familie und Freunden manchmal nicht weiterhelfen, können es Bücher tun. Selbsthilfebüchern haftet immer noch etwas Missionarisches an. Dabei muss man nicht unbedingt zu Selbsthilfebüchern greifen, um die Erleuchtung zu finden. Auch Romane und sogar Kinderbücher können helfen, die Sichtweise auf das eigene Leben und das anderer zu öffnen. Über die letzten Jahre habe ich verschiedene Bücher gelesen, die mich persönlich weitergebracht haben. Welche Bücher haben euch geholfen?

1. "The Happiness Project" von Gretchen Ruben

Die ehemalige Anwältin und Schriftstellerin Gretchen Rubin hat einen guten Job, zwei tolle Kinder und einen liebevollen Ehemann. Trotzdem hat sie das Gefühl, dass sie ihr Leben nicht genug schätzt und glücklicher sein könnte. Deshalb fasst sie den Vorsatz, über ein Jahr lang mehr Glück in ihr Leben zu bringen. In ihrem Buch "The Happiness Project" erzählt sie davon, wie sie Schritt für Schritt jeden Monat etwas an ihrem Leben ändert. Ihre einfachen Formeln wie "Remember Love" oder "Make Time For Friends" sind dabei so einfach wie naheliegend, dass sie jeder von uns genauso easy in den Alltag integrieren kann und spielend leicht durch die Aufmerksamkeit auf die kleinen Dinge glücklicher wird.

2. "4 Stunden Woche" von Tim Ferriss

Der Buchtitel kann leicht in die Irre führen, hat aber funktioniert, als ich das Buch vor acht Jahren zufällig entdeckt habe. Ferriss zeigt in seinem Werk "4 Stunden Woche" nicht, wie man nur vier Stunden arbeitet (obwohl das tatsächlich viele Leser geschafft haben), sondern gibt sehr konkrete Anweisungen, wie man die eigenen Lebensziele erreicht. Wie verschafft man sich Zeit für die Dinge, die man machen möchte, für Dinge, die man am liebsten immer machen möchte und nicht erst während der Rentenzeit oder im Urlaub? Das Buch ist vor zehn Jahren erschienen und gilt als eine Bibel in Sachen Work-Life-Balance. Was das Buch unschlagbar macht, ist die Tatsache, dass Ferriss nicht nur sehr detaillierte Tipps (wie erstellt man einen effektivem Autoresponder, wie teilt man seinen Tag ein etc.) gibt, sondern auch sein Denkmuster vermittelt.

3. "Die Prophezeiungen von Celestine" von James Redfield

"Die Prophezeiungen von Celestine" erzählt von der Suche nach einem jahrhundertealten Dokument, das einen radikalen Wandel unserer Gesellschaft Anfang des 21. Jahrhunderts voraussagt. Zugegeben, die Geschichte, die James Redfield erzählt, ist ein bisschen an den Haaren herbeigezogen und inhaltlich zuweilen ärgerlich, im Kern geht es bei Redfield aber um eine neue Geisteshaltung und eine neue Wahrnehmung der Welt, die zu einem offeneren, sinnlicheren Miteinander führt. Vor allem hat mich das Kapitel über Zufälle bewegt: Wie oft laufen wir blind durch die Welt, unempfänglich für die kleinen Signale. Dabei ist es wichtig, diese kleinen Signale und Zufälle wahrzunehmen, die versteckten Botschaften darin zu entschlüsseln und dadurch unser Leben zu lenken.

4. "Fliegen ohne Flügel" von Tiziano Terzani

Der italienische Journalist Tiziano Terzani war von den späten 70er- bis Anfang der 90er-Jahre Südostasien-Korrespondent des SPIEGEL. Aufgrund einer Vorhersage eines chinesischen Wahrsagers entscheidet er sich 1993 dazu, ein Jahr lang nicht zu fliegen und seine Reisen auf dem Landweg zu bestreiten. Seine Erlebnisse beschreibt er in "Fliegen ohne Flügel", das nicht nur für jeden Asienreisenden ein Muss ist, sondern auch eine Lanze bricht für die Entschleunigung, die das Reisen mit dem Zug oder mit dem Bus – gerade im großen Asien – mit sich bringt. Denn obwohl Fliegen eine schnelle Art des Reisens ist, ist sie auch eine, die entkoppelt ist von den Kulturen der Länder, die man besucht.

5. "Wiedersehen im Café am Rande der Welt" von John Strelecky

"Das Café am Rande der Welt" sowie die Fortsetzung "Wiedersehen im Café am Rande der Welt" ist ein Buch für Menschen, die sich gern Poesiealbumsprüche an die Wand heften. Das ist gar nicht abwertend gemeint, denn fast jeder zweite Satz in John Streleckys Büchern hat eine so offensichtliche Wahrheit und Tiefe, das man sie im alltäglichen Leben gern mal übersieht. Wer gefangen ist im wöchentlichen Allerlei zwischen Arbeit und Freizeit und hin und wieder mal einen psychologischen Schub braucht, ist mit den Büchern bestens ausgestattet.

6. "Eine kurze Geschichte der Zeit" von Stephen Hawking

Man muss kein Raketenwissenschaftler sein, um sich für unser Weltall zu interessieren. Was die Auseinandersetzung mit der Entstehung von Zeit und Raum so spannend macht, ist der Perspektivwechsel, den man erhält, wenn sich erstmal mit der scheinbaren Unendlichkeit des Weltalls beschäftigt. Wie oft sind wir doch gefangen in unseren kleinen alltäglichen Problemen, die sich von kleinen Mücken zu großen Elefanten auftürmen und schier unlösbar werden. "Eine kurze Geschichte der Zeit" vom kürzlich verstorbenen Astrophysiker Stephen Hawking holt einen auf den Boden der Tatsachen zurück und zeigt, wie unscheinbar und klein unsere Probleme doch sind, gemessen an dem großen Ganzen das uns umgibt.

7. "Smoke Gets in Your Eyes: And Other Lessons from the Crematory" von Caitlin Doughty

"Smoke Gets in Your Eyes" (das auf Deutsch unter dem weniger charmanten Titel "Fragen Sie Ihren Bestatter" erschienen ist) hat mir über meine Angst vor dem Tod hinweg geholfen. Caitlin Doughty habe ich damals als Youtuberin kennengelernt, auf ihrem Kanal Ask a Mortician hat sie über den Tod und ihre Erfahrungen als Krematoriumsfachkraft berichtet. In ihrem Buch erzählt sie, wie sie zu diesem Beruf gekommen ist, über ihre teils absurden Erlebnisse und warum wir unseren Umgang mit dem Tod ändern sollten. Denn der ist vor allem in unserer westlichen Gesellschaft noch immer mit Tabus und Angst verbunden, obwohl andere Kulturen den Tod seit Jahrhunderten als essenziellen Bestandteil des Lebens feiern. Besonders gut liest sich das Buch übrigens in Verbindung mit "Eine kurze Geschichte der Zeit" und dem Wissen, dass Atome, aus denen unser Körper besteht, nicht sterben – wir also nie wirklich sterben. Was für eine beruhigende Vorstellung.

8. "Pippi Langstrumpf" von Astrid Lindgren

Mit "Pippi Langstrumpf" hat die schwedische Kinderbuchautorin Astrid Lindgren schon in den 40er-Jahren eine rebellische und selbstbestimmte weibliche Heldin erschaffen. Pippi ist neun Jahre alt und lebt in ihrem eigenen Haus, der Villa Kunterbunt – ohne ihre Eltern, dafür mit ihrem Pferd „Kleiner Onkel“ und dem flinken Äffchen Herr Nilsson. Sie ist unglaublich stark (so stark, dass sie ihr Pferd mühelos hochheben kann), unfassbar mutig und rotzfrech. Weil sie alleine lebt, kann sie tun und lassen, was sie möchte und erlebt mit ihren besten Freunden, den Geschwistern Tommy und Annika, die wildesten Abenteuer. Dabei lässt sich Pippi nie etwas von irgendwelchen Autoritäten sagen, hat einen untrüglichen Sinn für Gerechtigkeit und ermutigt uns, an uns selbst zu glauben und Spaß am Leben zu haben. Jede(r) von uns sollte manchmal ein bisschen wie Pippi Langstrumpf sein!

9. "Momo" von Michael Ende

Der Roman "Momo" aus dem Jahr 1973 spielt in einer Fantasiewelt und handelt von Momo, einem kleinen Mädchen mit pechschwarzem Lockenkopf, das in ärmlichen Verhältnissen lebt und immer eine viel zu große Männerjacke trägt. Sie zeichnet sich durch eine besondere Eigenschaft aus: Sie kann extrem gut zuhören. So gut, dass es die Menschen beflügelt und ihre Fantasie anregt, wenn sie Momo etwas erzählen. Mit ihrer Gabe versucht sie die Welt vor den „grauen Herren“ zu retten, die für die „Zeitsparkasse“ arbeiten und darauf aus sind, den Menschen ihre Zeit zu stehlen, sodass sie immer rastloser, hektischer und unglücklicher werden. Letztendlich ist „Momo“ eine wunderbare Geschichte darüber, dass wir im Hier und Jetzt leben und unser Leben genießen sollten, anstatt kostbare Zeit zu „sparen“ und nur nach Erfolg zu streben.

10. "Siddharta" von Hermann Hesse

In "Siddharta" beschreibt Herman Hesse die Suche des Brahmanen-Sohns Siddhartha nach der Erleuchtung und dem Sinn des Lebens. Auf keiner seiner Stationen – weder als Asket im Wald, noch bei der Begegnung mit Buddha, als reicher weltlicher Kaufmann oder aber als Vater – findet er das eine oder das andere. Das gelingt ihm erst am Ende seines Lebens als Fährmann an einem Fluss, von dem er lernt, dass Erkenntnis nicht durch Lehren vermittelt, sondern nur durch eigene Erfahrung erworben werden kann. Also, macht euch auf in die Welt und lebt!

11. "Wie man ein Buch liest" von Mortimer Adler

Dieser wissenschaftliche wie philosophische Klassiker ist das ultimative Buch zum Lesen von Büchern und darf deswegen am Ende dieser Liste nicht fehlen. Denn wenn ihr all die genannten Bücher nicht richtig lest und versteht, dann haben sie euch nichts gebracht. Natürlich wissen wir alle, wie Lesen an sich geht, ihr wärt ja ansonsten nicht hier. Aber Adler geht es in "Wie man ein Buch liest", das erstmals 1940 erschien, vor allem um ein besseres und tieferes Verständnis von sowohl wissenschaftlicher wie auch philosophischer Lektüre bis hin zu Belletristik. Er gibt dem Leser Techniken an die Hand, die so einfach wie einleuchtend sind, aber beim Lesen gern vergessen werden.

Und jetzt: Viel Spaß beim Lesen und besser werden!

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