11 Tipps für das Gallery Weekend 2018

In Berlin ist die Galerien-Dichte vermutlich ähnlich hoch wie die der Restaurants und Bars. Was früher einmal die Auguststraße und Co. waren, ist heute die Potsdamer Straße, und noch immer eröffnen regelmäßig neue, tolle Galerien, in denen ihr junge, spannende Künstler bestaunen könnt. Beim Gallery Weekend könnt ihr euch drei Tage lang in 47 teilnehmenden Galerien gleich eine ganze Wagenladung davon ansehen. Schnappt euch also euer Rad und macht dieses Wochenende statt Bar- oder Späti-Hopping doch lieber Galerie-Tour. Wir empfehlen euch diese 11 Ausstellungen.

© Sven Johne, "Lieber Wladimir Putin", 2017, Videostill

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Sven Johne in der Klemm's Galerie

Bei den Pegida-Demonstrationen wurden auch einige russische Fahnen geschwungen. Sven Johne interpretierte dies als eine Russlandfreundlichkeit, die im deutschen Osten historisch bedingt noch immer mehr Anhänger zu finden scheint als sonst wo. Anlässlich des Berliner Herbstsalons im Maxim Gorki Theater thematisierte er diese beobachtete Sehnsucht nach Autorität in seinem Film "Lieber Wladimir Putin“. Ein Rentner, wohnhaft in einem Dresdner Vorort, wendet sich hier mit einer Rede, die er mit Kamera aufzeichnet, an den russischen Präsident. Jetzt trägt Johne dieses Thema weiter.

© König Galerie | Facebook

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Claudia Comte & Evelyne Axell in der König Galerie

Zwei Standorte, zwei Eröffnungen: Die Galerie König präsentiert zum Gallery Weekend im St. Agnes und bei Johann König neue Werke von Claudia Comte und Evelyne Axell. Während Claudia Comte eine virtuelle Umgebung mit Fichten, neuen Skulpturen und einer Mulit-Channel-Videoinstallation unter dem Titel "When Dinosaurs Ruled the Earth" präsentiert, kämpft die belgische Künstlerin Evelyne Axell mit ihrer Kunst gegen die Objektifizierung  von Frauen.

© Yngve Holen Extended Operations XWB, 2014 | Galerie Neu

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Yngve Holen in der Galerie Neu

Auf den ersten Blick haben Autofelgen nicht unbedingt einen hohen künstlerischen Wert. Der norwegisch-deutsche Künstler Yngve Holen wiederum belehrt uns eines Besseren. Denn seine Werke für seine zweite Einzelausstellung entstanden auf der Basis 3D-gescannter SUV-Felgen, die wiederum in Industrie-Brettsperrholzplatten gefräst werden. Moderne Industrie trifft so auf handwerkliche Prozesse, ambivalente Stoffe auf ökologische. Er stellt die Sehnsucht nach Tradition der hochtechnisierten Produktinnovation gegenüber.

© Milen Till: Ono x Abramovic, 2018 | The Curve

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Matthieu Bourel, Dennis Busch, Anthony Gerace und Milen Till bei The Curve

Alles neu macht der April: Das The Curve hat einen neuen temporären Ausstellungsort in der Torstraße gefunden und begrüßt euch zum Gallery Weekend mit einer tollen Gruppenausstellung. Sehen könnt ihr die verschiedensten Formen von Collagen von Matthieu Bourel, Dennis Busch, Anthony Gerace und Milen Till sehen. Ihr dürft gespannt sein, denn die verschiedenen Künstler schaffen es, die Collage der zeitgenössischen Kunst neu zu erfinden.

artfridge | CC BY-NC-ND 2.0

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Andro Wekua, Senga Nengudi & Kara Walker bei Sprüth Magers

Bei Sprüth Magers könnt ihr zum Gallery Weekend gleich drei Eröffnungen mitnehmen, denn die Künstler Andro Wekua, Senga Nengudi und Kara Walker bekommen jeweils eine Solo-Ausstellung. Die künstlerische Reise geht dabei von Wekuas lebensgroßen Skulpturen aus Neusilber über Nengudis Konzeption aus Perfomance, Fotografie und Skulptur, in der sie sich mit der Rolle der Frau in der Gegenwartskunst auseinandersetzt, bis hin zu einer spannenden Videoarbeit von Walker, in der man ihren besonderen Umgang mit konfliktreichen Sujets spüren kann.

© Cecilia Edefalk, Double Marcus Aurelius, 2006 | Facebook: carlier | gebauer

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Cecilia Edefalk bei carlier | gebauer

Cecilia Edefalk ist eine der bekanntesten Künstlerinnen Schwedens, zurecht, wie wir finden. Bei carlier | gebauer könnt ihr euch von ihrer seriellen Herangehensweise und ihrem Talent Intimität und Analytisches zu verbinden überzeugen. In der Ausstellung "the eight White Within angel" werden Videoarbeiten, Skulpturen und verschiedene malerische Arbeiten gezeigt, sodass ihr euch von ihrem seriellen Arbeiten, indem sie mit Maßstäben, Wiederholungen und Installationsarten experimentiert, ein schönes Bild machen könnt.

© Ausstellungsansicht, "Mediaplastic", Artelier Contemporary, Steirischer Herbst, Graz, 2003

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Eva & Adele – L'Amour du Risque im me collectors Room Geschlossen

Eva und Adele, das Künstlerduo und Liebespaar, ist eine Art schrilles Pendant zu den eleganten Briten Gilbert & George. Stets gleich gekleidet, auf den Kunstveranstaltungen dieser Welt unterwegs, entzieht sich dieses Liebespaar jeder Rollen- und Geschlechterdefinition. Futuring-Performance nennt sich das Konzept, das Kategorien spielt und neue erfindet. Dass diese sozialen Auftritte nicht ihr gesamtes Werk sind beweist diese Retrospektive.

  • me collectors Room Auguststraße 68, 10117 Berlin
  • 27. April bis 27. August 2018 | 9. Juni, 16 Uhr: Artist Talk mit Eva & Adele | Mittwoch – Montag: 12–18 Uhr
  • Eintritt 8 Euro, ermäßigt 4
© Magnus Plessen | Facebook: Daniel Marzona

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Magnus Plessen bei Daniel Marzona

In der neuesten Ausstellung "Schablone und Fragment" werden Werke des in Berlin lebenden Künstlers Magnus Plessen präsentiert. In seiner Serie "1914" beschäftigt er sich vor allem mit dem Glück und der Vergänglichkeit des Menschen. Während er in seinen früheren Arbeiten vor allem Wert auf die Wechselwirkung zwischen Fotografie und Malerei setzte, bewegte er sich in den vergangenen Jahren weg von der Fotografie und komponiert seine Bilder, die zwischen Figuration und Abstraktion changieren, vor allem mit malerischen Mitteln.

© Casper X Sonos

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Bei der Casper x Sonos Charging Station verschnaufen*

Es ist sicherlich ein First-World-Problem, aber es werfe den ersten Insta-Post, der sich nicht manches Mal geärgert hat, dass sein Smartphone-Akku schon wieder leer ist, obwohl man auf einem coolen Event ist. Damit euch das beim Gallery Weekend nicht passiert, haben Casper und Sonos gemeinsam eine Charging-Station installiert, wo ihr – während euer Smartphone lädt – auch euren Füßen eine Verschnaufpause gönnen und auf den gemütlichen Casper-Matratzen entspannen könnt.

© Monika Baer, 2015

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Monika Baer in der Galerie Barbara Weiss

Monika Baer musste sich als weibliche Malerin unter anderem gegen den Sexismus männlicher Kollegen durchsetzen; Provokateur Baselitz äußerte noch 2013, Frauen können einfach nicht malen. Baer hat, losgelöst vom eigenen Geschlecht, eine Skepsis gegenüber dieser Disziplin. Sie testet die Oberflächen und Grenzen der Leinwand, schneidet beispielsweise mal die Struktur eines Spinnennetzes hinein und malt Schlüssellöcher auf, durch die man schauen will. Ihre Gemälde haben etwas theatralisches und man möchte die ganze Geschichte kennen. "Wie war die Party?", fragt die Phantasie beim Anblick der leeren Gin-Flaschen und Zigarettenstummel.

© Galerie Max Hetzler

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Thomas Struth in der Galerie Max Hetzler



Thomas Struth ist bekannt für seine realistischen und dabei sehr sachlichen Detailaufnahmen. Maschinen, Labore, Tiere. Sie sind Lehrmaterial und Entdeckungsreisen. Die Galerie Max Hetzler zeigt derzeit gleich zwei Ausstellungen des Fotografen. Die Arbeiten für die Galerie am Kurfürstendamm entstanden im Auftrag des Leibniz Institute for Zoological and Wildlife Research (IZW) in Berlin. Er möchte damit die toten Tiere in Würde abbilden und uns den Tod als eine Art Weckruf vor Augen führen.

  • Galerie Max Hetzler Kurfürstendamm Kurfürstendamm 213, 10719 Berlin
  • bis 2. Juni 2018 

| Bleibtreustraße 45: Dienstag – Samstag: 11–18 Uhr, Kurfürstendamm 213: Samstag: 11–16 Uhr und auf Anmeldung

Gallery Weekend | Freitag, 27. April 2017, 18–21 Uhr, Samstag & Sonntag, 28. und 29. April 2017, 11–19 Uhr | mehr Info

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