11 Dinge, die ich als Frankfurterin in Berlin vermisse

© Christian Salow | Unsplash

Berlin, Berlin – ich will nach Berlin. Alle lieben den Culture Clash der Großstadt und auch mich zieht es schon seit vielen Jahren immer wieder hierher. Jetzt endlich bin ich hergezogen, mit Sack und Pack, genauer gesagt Bettdecke und Reiskocher. Die letzten Jahre habe ich in Frankfurt studiert. Diese Info bleibt von vielen meist einfach unkommentiert. Die meisten kennen Frankfurt vor allem als stressige Business-City, als Zwischenstopp auf dem Weg in den Urlaub, als Stadt ohne Flair, die auf der Beliebtheitsskala deutlich hinter Berlin, Hamburg oder München rangiert. „Bad Banks“ oder das berüchtigte Frankfurter Bahnhofsviertel prägen allgemein den Eindruck der Stadt. Als Frankfurterin by heart kann ich ganz klar sagen, dieser erste Eindruck täuscht. Ich bin ganz verliebt in Berlin und trotzdem gibt es doch so manches, was ich hier aus meiner Heimat vermisse. Ganz oben auf der Liste stehen natürlich enge Freunde und Familie, und noch 11 weitere kleine Sehnsüchte:

1. Sommerabende mit Blick auf die Skyline

© Pixabay

Ich vermisse das so herrlich begrünte Mainufer. Hier kann man ganz wunderbar im Sommer in einem Liegestuhl sitzen und den Sonnenuntergang mit Blick auf die Sykline genießen. Das neukreierte Wort "Mainhattan" finde ich zwar ganz grauslich, aber dieses kosmopolitische Lebensgefühl inmitten von weit hochragenden Bürotürmen und gläsernen Gebäuden ist wirklich einzigartig. Wer lieber am Boden bleibt, kann sich nur wenige Schritte entfernt im Dönerboot, Murals Imbiss, den Bauch vollschlagen.

2. Beschauliche Spazierfahrten mit dem Fahrrad

© Pixabay

Berlin kommt mir vor wie der Wilde Westen des Radfahrens. Geschossen wird mit bösen Blicken. Die Fahrradwege (wenn es sie gibt, manchmal suche ich sie vergeblich, was mich derzeit sowohl bei Autofahrern als auch Fußgängern weniger beliebt macht) sind hartes Pflaster. Nachsichtig sind allein die Touris, die selbst nicht so genau wissen wo man denn jetzt eigentlich hingehört. Dagegen ist eine Radtour durch die Frankfurter Innenstadt eine beschauliche Spazierfahrt. Hier werde ich stattdessen von meinem eigentlich sehr guten Freund Google Maps mit dem Fahrrad fast auf die Autobahn gelotst oder ich rattere über loses Pflaster und über Schlaglöcher. Um mit dem Tempo der Großstadt mitzuhalten, habe ich mir jetzt erstmal eine Klingel angeschafft. Jetzt kann ich auch mal Dampf ablassen. Das scheint man ja hier so zu machen im Feierabendverkehr. Achtung, hier komm ich, die rasende Reporterin!

3. Kleines Nizza am Main

© Pixabay

Asien, meine große Liebe. Und was gibt es da? Reis und Kokosnüsse! Fast. Sonne und Palmen? Genau, diese großen Schattenspender vermisse ich immer in heimischen Gefilden. In Frankfurt gibt es aber zwei tolle Orte, die meine Palmensehnsucht stillen können. Natürlich, wie der Name schon sagt, ist ein Besuch im grünen Palmengarten nicht verkehrt. Noch besser ist allerdings ein Abstecher in das kleine Nizza am Main. Die Grünfläche am Mainufer beheimatet dank ihres Klimas viele mediterrane Pflanzen, die hier sogar überwintern können, und ist ein toller Ort, um sich während des Alltags in die Ferne zu träumen.

4. Jazzmusikern im Palmengarten lauschen

© Victor Freitas | Pixabay

Das klingt fabelhaft und ist auch fabelhaft. Herausragende Musiker der deutschen und internationalen Jazzszene, grandiose Klänge und die einzigartige Atmosphäre des Palmengartens zaubern einen Abend der Superlative. In lockerer Atmosphäre kann man auf der grünen Wiese zwischen Palmen und Magnolien bei einem Feierabendbierchen entspannen.

5. Kunst statt Koks im Frankfurter Bahnhofsviertel

© Pixabay

Ach herrje, wer treibt sich denn da rum? Über das Frankfurter Problemviertel am Bahnhof wird in den Medien vor allem im Zusammenhang mit der Drogenszene heiß diskutiert. Das ist jetzt auch nicht ganz verkehrt, aber wie das nun mal so ist, haben Orte mit negativer Reputation ja meist noch eine andere Seite. Denn in die zwielichtigen, aber sehr günstigen Viertel, zieht es auch viele kreative Köpfe. Zwischen Shore und Rotlicht kann man hier tolle Bars, ein Bierchen vor dem Yok-Yok-Kiosk genießen oder kleine Galerien, Werkstätten und Brotmanufakturen aus aller Welt, Musik und Kunst entdecken.

6. Wandern im Frankfurter Umland

© Pixabay

Meine Mama liebt das Schwimmen, mein Papa geht lieber wandern, in meiner Kindheit sind wir daher immer in Urlaubsregionen gefahren, die bestenfalls nah am Wasser liegen, die Berge aber nicht weit sind. Frankfurt ist toll gelegen, um einen schnellen Abstecher in den Rheingau zu machen und durch die Weinberge zu wandern oder im Winter bei klirrender Kälte auf den Feldberg zu stapfen, die klare Winterluft einzuatmen oder im Taunus Schlitten zu fahren. Das Frankfurter Umland bietet unheimlich viele Ausflugsziele für Gipfelstürmer.

7. Grie' Soß

© marcin jucha | Shutterstock

Ich muss zugeben, diese schmackhafte Leibspeise aller Frankfurterinnen und Frankfurter habe ich erst kurz vor meinem Umzug so richtig lieben gelernt. Vielleicht liegt es auch daran, dass man grundsätzlich immer die Dinge misst, die man gerade nicht haben kann, jedenfalls ist mir die Frankfurter Ofenkartoffel mit grüner Soße (die deutsche Version der beliebten Kumpir) schmackhaft in Erinnerung geblieben.

8. Freitag, Feierabend, Freunde, Friedberger Platz

Es ist Freitag, es ist warm und zu später Stunde hängen immer noch alle draußen auf der Piazza herum, es wird geplaudert, getrunken, Musik gehört. In Frankfurt findet man diese südländische Atmosphäre während der Sommermonate fast auf allen großen Plätzen der Stadt. Mein Lieblingsort, um einen langen Tag mit Freunden ausklingen zu lassen und den Feierabend im Freien zu genießen ist der Friedberger Platz. Hier findet freitags ein kleiner Markt statt, der sich in den letzten Jahren zu einem sehr beliebten Treffpunkt etabliert hat. Meine Vorstellung eines entspannten urbanen Lebensgefühls.

9. Abenteuer um die Ecke

© Milena Magerl

Kunst und Kultur in Basel oder Pasta und mediterrane Sonne sind in nur wenigen Autostunden von Frankfurt aus zu erreichen. Vom Frankfurter Hauptbahnhof düst man ruckzuck über die Grenze nach Paris oder setzt sich einfach den Backpack auf, steigt ins nächste Flugzeug und begibt sich mal ganz flott auf große Weltreise. Von Frankfurt aus liegt einem die Welt zu Füßen! Die Stadt ist so verkehrsgünstig gelegen wie keine andere deutsche Großstadt. Für mich als große Abenteurerin, die gerne unterwegs ist, ist das ideal.

10. Kultur pur am Museumsufer

© Pixabay

Kentridge im Liebieghaus, Matisse im Städel, RAY Photography im Museum Angewandte Kunst oder Kino im Filmmuseum – das Museumsufer in Frankfurt schmückt sich mit nationaler und internationaler Kunst. Die Kunstwerke befinden sich in alten Villen. Jedes Museum hat ein süßes Café, einen großen Garten oder ist umgeben von einem kleinen Park. Im Sommer laden die Museen zu Filmnächten ein oder es darf bei Vino und Elektrosounds die ganze Nacht untern den großen Bäumen getanzt werden.

11. Frankfurt, du bist so wunderbar

© Milena Magerl

Solltet ihr doch mal in Frankfurt stranden, ist ein Abend in der Pop-Up-Location Blaues Wasser ein absolutes Muss! Das ehemalige Bordell hat sich in einen wunderschönen Ort mit bestem Essen verwandelt. Es ist direkt am Wasser gelegen und ich habe hier viele schöne Abende mit Freunden verbracht, an die ich jetzt gerne zurückdenke!

Zurück zur Startseite