Soll Berlin werbefrei werden? Ihr könnt mitentscheiden

© Kerstin Musl

Tagtäglich laufen wir an Hunderten Werbeflächen vorbei. Auf Säulen, an Häuserwänden und Haltestellen oder in Bahnhöfen – ganz Berlin ist zuplakatiert. Wir bekommen die Werbung nicht immer zu 100% bewusst mit, aber unser Unterbewusstsein speichert alle Informationen ab. Wir haben keine Chance, uns gegen den Einfluss zu wehren oder sie zu ignorieren, denn es gibt einfach zu viel Werbung in der Stadt.

Gegen diesen Einfluss will ein neues Volksbegehren vorgehen, wie rbb|24 berichtet. Hinter dem Begehren stehen die Initiatoren von "Berlin Werbefrei“. Sie wollen die Kommerzialisierung öffentlicher Räume verhindern und Werbung in Berlin minimieren und kontrollieren. Besondere Kritik üben sie an dem Senat, der die Werbeausbreitung unterstützt und damit Geld verdient. Erst am Montag wurde in einer Pressemitteilung mitgeteilt, dass die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen eine Aufstellung von rund 8.100 neuen Werbeanlagen ausschreiben möchte.

Vorbild ist São Paulo

Ein großes Vorbild für "Berlin Werbefrei“ ist die brasilianische Metropole São Paulo. Dort gibt es seit 2007 durch das "Clean City Law" keine Banner, Poster und Plakate mehr. Auch der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg kann schon einen kleinen Erfolg vorweisen, denn dort ist seit 2014 "sexistische" Werbung verboten.

Die Kostenschätzung zum neuen Gesetzentwurf läuft bereits, in zwei Monaten könnte die Unterschriftensammlung beginnen. Dann müssen mindestens 20.000 Unterstützer unterschreiben, um das Begehren in die zweite Runde zu bringen.

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