Wider den Perfektionismus auf Instagram – Dieser Account zeigt das wahre Leben
Frauen mit nackten Beinen, Latte-Art-Kaffee und intelligent wirkendem Buch in der Hand im zerwühlten Bett; aufgeräumte und mit Designermöbeln ausgestattete Wohnzimmer in Grünpflanzenoptik; Strandurlaubsbilder mit überquellenden Fruchtarrangements. Es ist kein Geheimnis, dass Instagram schon lange Feel-Good-Porn für sehnsüchtige Großstädter ist, die mit "perfekten" Bildern ihr vermeintlich perfektes Leben zur Schau stellen, vor allem, damit andere davon träumen können. Auf Instagram kann man so sein, wie man gern wäre.
Vollkommen legitim, kann doch jeder machen und träumen, was und wie er möchte. Autorin Kathrin Wessling aber hat genug von dem Perfektionismus, der das digitale Leben in Sozialen Netzwerken einheimgesucht hat. Ihr fehlte schon lange, das echte Leben und echte Menschen, Bilder "ohne Filter, Klimbim und Shit". Deshalb hat sie den Instagram-Account #abouttherealstruggle ins Leben gerufen.
Ich habe diese Seite gründet, um einen Gegenentwurf zu den ganzen Hochglanzperfektionismusshizzle zu schaffen, eine Welt zu zeigen, die existiert: der dreckige, unperfekte Alltag von uns allen.Kathrin Wessling auf Facebook
Auf dem Account zeigt sie Bilder, die witzig und kritisch zugleich, vor allem aber ein "Dokument des Alltags, des Scheiterns, des Unperfekten" sein sollen. Die tote Küchenpflanze im Gegensatz zu den Dschungelwohnzimmern, Kippen und Tabletten zum Frühstück anstatt "healthy Chia-Bowls", Taschentuchhaufen auf dem Badezimmerboden, weil das Toilettenpapier alle ist. Ein Leben, wie wir es alle mal leben, wenn keiner hinschaut. Aber warum sollten wir nicht mal wieder öfter hinschauen?
Wenn ihr auch Bilder eures "unperfekten" Lebens habt, dann könnt ihr sie auf Instagram an Kathrin bei @abouttherealstruggle einreichen.