Von der Hors-d’oeuvre-Bar zum Fine Dining Restaurant – das Bricole in Prenzlauer Berg
Update, September 2020: Seit unseren ersten Besuch im Sommer 2017 hat sich im Restaurant Bricole viel getan. Ich war erneut in dem Restaurant in Prenzlauer Berg essen und habe den bestehenden Artikel aktualisiert.
Das Bricole hat im Januar 2017 als Berlins erste Hors-d’oeuvre-Bar eröffnet. Ich war einige Monate nach der Eröffnung zu Gast in Fabian Fischers Restaurant und habe an dieser Stelle von den französischem Vorspeisen geschwärmt. Seit meinem letzten Besuch hat sich hier einiges getan. Während das Team um Betreiber Fabian immer, der jahrelang im Borchardts gearbeitet hat, noch das selbe ist – Küchenchef Steven Zeidler hat vor dem Bricole im Schatz gekocht und Barchef Jan Rethemeier kommt aus dem Hotel am Steinplatz –ist das kulinarische Konzept ein vollkommen neues.
Wie auch bei meinem ersten Dinner im Bricole vor drei Jahren, sitzen wir wieder auf der Terrasse. Es ist Ende August 2020 und noch immer schön schön warm. Selbst als es etwas später leicht anfängt zu regnen, zieht sich kaum einer der anderen Gäste in den Gastraum zurück, auch wenn hier auf den nötigen Abstand zwischen den Tischen und auf die Hygienemaßnahmen geachtet wird. Zur Begrüßung bekommen wir von Fabian einen Aperitif. Für meine Begleitung gibt's den Yuzu Bellini, für mich einen alkoholfreien Citrus-Seedlip Tonic. Der Brotkorb folgt schnell, dazu wird aufgeschlagene Karamellbutter gereicht und ich will nie wieder andere Butter essen. Wir stürzen uns über das noch warme Brot und begehen wieder einmal fast den Fehler, uns am Brot satt zu essen.
Während hier früher Hors d’oeuvre auf der Karte standen, gibt es heute zwei Menüs zur Auswahl, von dem eines immer vegetarisch ist. Wenn ihr euch für eines entschieden habt, könnt ihr noch zwischen vier, fünf oder sechs Gängen wählen. Dazu gibt es optional auch eine Weinbegleitung. Wir sind zu zweit und nehmen beide Menü-Varianten.
Die einzelnen Gerichte sehen nicht nur toll aus, sie schmecken auch hervorragend. Hier mal ein kleiner Auszug aus unseren Menüs: Geflämmte Topinambur mit Gazpachosud und Sauerampfereis und geflämmter Lachs it grünem Apfel, Joghurt Dashi und Wakamechip, Pfifferlinge auf Kartoffelstampf und Schnittlauch, Lammtatar mit Rettich, Aal und Kräuterreis, Sellerie mit Pilz, Rote Beete und Gemüsejus und als Dessert Pavlova mit Himbeeren, Macadamia und Zitrone – das Dessert ist bei beiden Menüs das gleiche. Seit unserem Besuch vor ein paar Wochen gibt es wieder ein neues Menü, da im Bricole neben der Qualität auch immer auf die Saisonalität der Produkte geachtet wird.
Wie auch bei meinem ersten Besuch im Bricole, vergeht auch die Zeit auch dieses Mal wie im Flug. Bastian ist ein toller Gastgeber, weiß, wie er sich um seine Gäste kümmert, empfiehlt zu jedem Gang den richtigen Wein und erzählt uns von der Zeit während Corona. Als das Restaurant geschlossen hatte, wurde ein kleiner Shop eröffnet und viele Nachbar*innen kamen vorbei, um die Karamellbutter, das Brot und eingemachtes für zuhause zu kaufen. Hätte ich das gewusst, hätte ich Kiloweise Butter gekauft.
Unbedingt probieren: In Salz gebackener Sellerie mit Datteln, Apfel, Frischkäse und Herbsttrüffel von der aktuellen Karte.
Veggie: Es gibt ein vollständiges vegetarisches 6-Gang-Menü.
Besonderheit des Landes: Zum Menü gibt es eine Mineralwasser-Flat.
Mit wem gehst du hin: Weinliebhaber*innen und Fans der Fine-Dining-Küche.
Für Fans vom: MINE/WINE, Brasserie Colette.
Preis: Die Menüpreise liegen zwischen 54 und 74 Euro für vier bis sechs Gänge inkl. Mineralwasser-Flat. Weinbegleitung kostet zwischen 31 und 45 Euro.
Bricole | Senefelderstraße 30, 10437 Berlin | Dienstag – Samstag: ab 18.30 Uhr | Mehr Info