Cocktails als Inspiration in der Pâtisserie Jubel in Prenzlauer Berg

© Bianca Xenia Mayer

Eines merkt der Besucher sofort: dass sich die Besitzerinnen Gedanken gemacht haben, über das Konzept ihrer kleinen, feinen Pâtisserie Jubel in der Hufelandstraße. Dort trifft das hungrige Auge nicht nur auf Patisseriekunst mit Sterneiveau, sondern kann noch ganz nebenbei die geschmackvolle Einrichtung bestaunen. Falls er sich denn irgendwann mal entscheiden kann, zwischen Petit Fours – einem klassischen Feingebäck der französischen Küche –, kleinen Törtchen und Desserts. Die Kachelwand im alten Metzgerstil wirkt durch den pastelligen Blauton mit einzelnen bunten Fliesen als idealer Kontrast zur schlichten Einrichtung und zurückhaltenden Beleuchtung.

© Bianca Xenia Mayer

Hinter der Theke steht die 36-jährige Kai Michels, die die Pâtisserie Jubel gemeinsam mit ihrer Freundin Lucie im Herbst 2014 eröffnete. Die gelernte Köchin versteht Läden nicht, die zwar guten Kuchen anbieten, aber grauenhaften Kaffee. Diese Unaufmerksamkeit gilt es in jedem Fall zu vermeiden. „Es war uns wichtig, dass der Laden ein Gesamtkonzept vorweist. Wir haben schicke Kartons, wir haben guten Kaffee, wir haben einen schönen Laden, bei uns muss alles ineinander greifen.“

Ursprünglich wollte Kai Konditorin werden – heute ist sie froh, als Köchin über verschiedenste Lebensmittel und Konsistenzen Bescheid zu wissen. Fünfzehn Jahre war die Unternehmerin in unterschiedlichen Gastro-Betrieben angestellt, bevor sie sich selbstständig machte. Kein Wunder, dass der Zufall bei der Umsetzung keine Rolle spielen sollte. Dass sie irgendwann einen eigenen Betrieb gründen würde, war abzusehen. Die Frage lautete vielmehr: Welchen? Ein Restaurant? Ein kleines Café mit Frühstück? In ihrer Ausbildung hatte sich Kai auf die Herstellung von Teigen, Torten und Kuchen sowie Süßspeisen spezialisiert, das eine führte zum anderen.

© Bianca Xenia Mayer
© Bianca Xenia Mayer

Auf den Tellern landen Kokostörtchen mit Milchreis, Mango und Chili, Rhabarber-Windbeutel mit Estragon, Basilikum-Limetten-Pralinen oder Törtchen, die an Moscow Mule erinnern. Gurke, Ingwer und mit Zitronengras aromatisierte Sahne machen’s möglich. Nicht nur einmal hat sich Kai hat im Berliner Nachtleben Inspirationen geholt und ihre Kenntnisse aus der Küche einfließen lassen.

Besonders faszinierend schmeckt das cremig-würzige Basilikum-Limetten-Bällchen. „Die Praline war vorher ein Törtchen. Die Inspiration dazu hat mir ein Basilikum-Gin geliefert“, sagt Kai. Mal sind ihre Kreationen Eingebung, mal erarbeitet. „Ich kann mir im Kopf relativ gut vorstellen, was harmoniert und was nicht“, sagt sie. Die Jubel-Patisserie ist in jedem Fall ein Schmaus für alle Sinnesorgane. Das Café zeigt, dass sich Qualität und Anspruch bewahren, unabhängig davon, ob gerade Cupcakes oder veganer Kuchenteig angesagt sind.

Unbedingt probieren: Das Limetten-Basilikum-Bällchen! Eine Praline der besonderen Art.

Veggie: Veggie ja, vegan nein. Patisserie-Chefin Kai hält nichts von veganen Backtrends und findet, dass zu einem richtigen Törtchen auch die nötige Ration Sahne und Ei gehört.

Preis: Für die Qualität echt in Ordnung – im Durchschnitt bezahlt man etwa 3 Euro pro Stück

Beste Zeit: Vormittags, da kann man die Leckereien in Ruhe genießen, ohne von anderen Gästen gestört zu werden.

Pâtisserie Jubel | Hufelandstraße 1o, 10407 Berlin | Dienstag – Sonntag: 11–18 Uhr | Mehr Info

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