Ein Stück Berghain für Zuhause – Die Wandzeichnung im Eingangsbereich wurde verkauft

© Ausschnitt: Piotr Nathan – Rituale des Verschwindens (2004), Foto: Christine Frenzl

Dass der vielleicht berüchtigste Türsteher der Welt, Sven Marquardt, eine Leidenschaft für Kunst und insbesondere für Fotografie hat, zeigt sich nicht nur in seinen eigenen Fotoausstellungen, die häufig in der Kantine im Berghain stattfinden, sondern auch daran, dass er selbst Seminare an der Ostkreuzschule leitet. Der Chef-Türsteher ist aber offensichtlich nicht der Einzige, der sich neben Techno auch für Kunst interessiert, denn fast gleichzeitig mit der Eröffnung des Clubs 2004 wurde auch die riesige Wandzeichnung des Künstlers Piotr Nathan eingeweiht. Seine monumentale Arbeit "Rituale des Verschwindens", die aus insgesamt 171 Tafeln besteht, nahm fast die gesamte Stirnwandfläche des Eingangsbereichs ein. Da der Eingangsbereich jetzt aber umgebaut wird, muss die Kunst weichen und statt die Arbeit im Ganzen zu verkaufen, entschloss sich der in Berlin lebende Künstler am 17. März dazu, die Tafeln einzeln für 500 Euro auf der Seite des Berghains zu verkaufen.

Es ist mein Wunsch, dass die Tafeln in den Wohnungen an den Wänden ihren Platz finden und somit für viele weithin sichtbar bleiben.
Piotr Nathan
© Piotr Nathan – Rituale des Verschwindens (2004), Foto: Christine Frenzl

Laut eigener Aussage will Nathan sein Werk an diejenigen weitergeben, die eine besondere Beziehung zum Berghain haben, weil die Arbeit nur gemeinsam mit dem Club und der dort laufenden Musik verstanden werden kann. Wem jetzt schon die großen Freudentränen im Beat die Wangen herunterlaufen, den muss ich allerdings enttäuschen: Obwohl die Verkaufsaktion eigentlich am 17. März gestartet ist und vier Wochen laufen sollte, waren die ganz besonderen Berghain-Andenken schon binnen weniger Stunden ausverkauft.

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