Die Mitarbeiter von American Apparel gehen nach der Schließung leer aus

© Wiebke Jann

Nachdem vor einiger Zeit bekannt wurde, dass das amerikanische Modelabel American Apparel an die kanadische Textilfirma "Gildan Activewear" verkauft wird, blieb die genaue Situation der Mitarbeiter erstmal offen. Sicher war, dass sie sich früher oder später einen neuen Job suchen müssen. Bisher noch unklar war jedoch, wie es sich mit der fristgerechten Kündigung oder einer Freistellung und der nötigen Abfindung verhält. Inzwischen ist aber auch darüber entschieden worden und zwar mal wieder gegen die "good ethics", mit denen sich American Apparel immer gern brüstete.

Die Mitarbeiter der Filialen in Köln, Frankfurt und Stuttgart werden ab März für die Zeit ihrer Kündigungsfrist freigestellt, die Mitarbeiter in München und Hamburg vorraussichtlich ab April – bezahlt werden sie aber nicht. "Freistellung ohne Lohnfortzahlung" nennt sich das. Die beiden Berliner Stores wiederum vorerst offen bleiben.

Wie lange die Gnadenfrist der Berliner Mitarbeiter noch anhält, weiß man noch nicht. Doch wenn man bedenkt, dass die anderen Filialen am 6. Februar, also 12 Tage vor der Schließung, über ihre Kündigung benachrichtigt wurden, dürfte es in Berlin genauso kurz und ziemlich schmerzvoll werden. Aber zumindest bleibt sich American Apparel dann in letzter Zeit wenigstens in einem Punkt treu: dem der Ungerechtigkeit.

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