Alkoholallergie – Wenn der Kater zur Krankheit wird

© Will Tezla

Welcher Katertyp bist du? Spürst du leichte Kopfschmerzen oder gehörst du zu denen, die sich am nächsten Morgen gleich nach dem Aufwachen gekrümmt über der Kloschüssel wiederfinden? Oder fühlst du dich gar schon in der Bar eher unwohl, weil dein Magen nach dem ersten Drink anfängt, zu rumoren, und deine Haut rot wird und juckt? Wenn dir letztere Variante bekannt vorkommt, könntest du an einer Alkoholintoleranz leiden. Natürlich verhält es sich mit Alkohol bei jedem Menschen unterschiedlich. Solche mit Intoleranz erleben die Symptome allerdings weitaus stärker – so sehr, dass sie den Ablauf eines Abends stark beeinträchtigen, und auch unabhängig davon, was und wie viel getrunken wird.

Alkoholintoleranz ist zwar keine Allergie im klassischen Sinne, sondern fällt ins Spektrum der Unverträglichkeiten, sprich: Jemand, der eine Alkoholintoleranz hat, fühlt sich nach dem Konsum von Alkohol einfach nicht mehr gut. Meist basiert diese Toleranz auf einem Gendefekt, der es dem Körper schwer bis unmöglich macht, Alkohol zu zersetzen.

Wie viele Menschen wirklich an einer solchen Intoleranz leiden, ist schwer, festzuhalten, da die Symptome sich häufig mit denen eines Katers überschneiden. 2007 wurde eine Studie mit 6.000 Probanden durchgeführt, von denen rund 14% einen unmittelbaren Effekt auf das Wohlbefinden durch Alkohol bemerkten, der beispielsweise die Atemwege oder das Hautbild beeinträchtigte. Eine Therapie gibt es nicht – wer Alkohol nicht verträgt, kann nur aufhören, ihn zu konsumieren. Wer auf bestimmte Inhaltsstoffe eines alkoholischen Getränks allergisch reagiert, dem ist meist mit einer Anti-Histamin-Tablette geholfen.

Wer eins oder mehrere der folgenden Symptome kennt und sich unsicher darüber ist, was das bedeutet, sollte sich damit bei Gelegenheit zum Hausarzt oder der -ärztin begeben.

Niedriges Wohlbefinden

Zu allererst das einfachste Symptom: Wer den Kater schon spürt, während man noch in der Bar sitzt, der sollte das Glas nach Möglichkeit einfach abstellen. Normalerweise setzt der Kater wirklich erst nach dem Erwachen ein, bei Menschen mit Intoleranz setzt das Unwohlsein schon während des Trinkens ein.

Starkes Erröten

Rötung der Haut nach Alkoholkonsum kann öfter vorkommen und ist ein Zeichen dafür, dass der Körper nicht fähig ist, den Alkohol in seine Einzelteile zu zersetzen und zu verarbeiten, so Dr. Jong-Sung Kim. Wenn man Alkohol trinkt, weiten sich die Blutgefäße und der Blutdruck fällt – was im Übrigen auch häufig Kopfschmerzen zur Folge hat. Bei Menschen mit Alkoholintoleranz ist der Körper nicht in der Lage, die Blutdruckdifferenzen zu kompensieren. Die Konsequenz? Die Haut wird rot. Ob ein einfaches Antihistaminikum wirkt oder doch andere Maßnahmen ergriffen werden sollten, lässt du am besten einen Arzt entscheiden.

Durchfall

Vermehrter oder flüssigerer Stuhlgang nach Alkoholkonsum ist eins der häufigsten Merkmale einer Intoleranz. Eine Studie von 2012 fand heraus, dass 28% der Betroffenen von Durchfallerscheinungen oder Verdauungsproblemen berichten.

Juckreiz & Hautirritationen

Wer von Alkohol Ausschlag oder sogar juckenden Ausschlag bekommt, sollte sich definitiv zum Arzt begeben. Natürlich reagiert die Haut bei jedem anders, und doch ist jedwede Hautirritation unmittelbar nach Alkoholkonsum ein Zeichen dafür, dass die Haut gerade akut auf etwas reagiert, das ihr nicht gut tut.

Verstopfte oder laufende Nase

Es gibt einen Zusammenhang zwischen jahreszeitlich bedingten Allergien und Alkohol: Eine Studie fand 2008 heraus, dass Frauen mit diagnostizierten Allergien stärkere Symptome aufwiesen, je mehr Alkohol sie tranken. Das hänge mit dem Histamingehalt im Alkohol zusammen, der während der Fermentierung freigesetzt wird und typische Erscheinungen wie eine verstopfte Nasennebenhöhlen oder eine laufende Nase verursacht.

Übelkeit & Brechreiz

Der Magen reagiert auf Alkohol mit gesteigerter Säureproduktion, die wiederum hoch reizbar sein kann. Jemand mit Alkoholintoleranz spürt diese Symptome womöglich noch intensiver und nach weniger Drinks als so manch anderer, berichtet Dr. William Blahd auf WebMD

Der Artikel erschein als erstes auf Refinery29.

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