11 Dinge, die man nur in Kreuzberg erlebt

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Auch wenn sich vieles verändert hat in den letzten Jahren, an vielen Ecken ist Kreuzberg noch immer so richtig Kreuzberg. Und dort herrschen bekanntlich etwas andere Sitten, die Uhren ticken anders und der Schuh drückt an anderer Stelle. Wir stellen euch 11 Dinge vor, die man wirklich nur in Kreuzberg erlebt.

1. Der Sperrmüll wird erst umdekoriert, bevor er abgeholt wird

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Der Kreuzberger entsorgt ja liebend gerne illegal seine olle Inneneinrichtung auf der Straße. Doch bevor die BSR oder ein Nachbar den Müll einsammeln kann, hat sich meist schon jemand kunstvoll auf der Matratze oder dem Kühlschrank verewigt. Das ist schön, Kreuzberg.

2. Morgens mehr Beer-to-go als Coffee-to-go am U-Bahnhof

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Mehrwegglasflaschen (Bier) sind einfach viel umweltfreundlicher als diese Pappbecher mit Plastikdeckel (Kaffee). Und die Kreuzberger lieben die Natur, aber nicht nur deshalb ist an manchen Bahnhöfen das Sterni auch morgens schon in der Überzahl. Volle Kanne Kreuzberg!

3. Drei Dutzend (36) Mal an einem Tag auf Drogen angesprochen werden

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Zwischen Kotti und Görli ist es seit Ewigkeiten das Normalste der Welt auf die meist weichen Drogen angequatscht zu werden. Manche entgegnen dem "yo" ein freundliches "no, thank yo" und andere signalisieren einfach pantomimisch, dass sie gerade kein "Paket" käuflich erwerben möchten. Wenn einen das beim 36. Mal überhaupt nicht mehr tangiert, dann ist man schon fast ein richtiger Kreuzberger.

4. Man geht in die Kneipe und kommt mit einem Gedicht und 10 Feuerzeugen wieder raus

Auch wenn mittlerweile etwas weniger fliegende Händler in den Kreuzberger Kneipen unterwegs sind, kann es durchaus noch passieren, dass man nicht nur mit ein paar Promille mehr im Gepäck wieder raustorkelt. Egal ob Gedichte, indische Snacks oder eine Ladung Schrottfeuerzeuge, das Angebot lässt kaum Wünsche offen. Kreuzberg hat halt einiges zu bieten.

5. Nein, das ist kein Morgennebel, es wird gegrillt

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Die Grillkultur hat Kreuzberg im Sommer fest im Griff. Aus allen Ecken wehen die fetten Grillschwaden herbei und verbinden sich zu einer gigantischen Grillwolke (lat: stratus grillbullosus). Dabei wird jede noch so winzige und unchillige Grünfläche zum geselligen Tiere schmoren genutzt. Smells like Kreuzberg.

6. Pfandsammler-Fights beobachten

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Weil in Kreuzberg extrem viel öffentlich gesoffen wird, gibt es hier natürlich auch die meisten Pfandsammler pro km² (grob geschätzt sind es 36P/km²). Und der Konkurrenzkampf zwischen den Sammlern wird immer heftiger. Man kann des Öfteren kleine Wettrennen oder gar handfeste Auseinandersetzungen um die wertvollen Pullen beobachten. Wenn dir deine halbleere Molle aus Pfandgründen direkt aus der Hand gerissen wird, dann bist du in Kreuzberg, du Wuschi.

7. Unfreiwillig Statist einer Fernsehserie werden

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Egal ob High-, Medium- oder Low-Budget – in Kreuzberg wird gefühlt überall irgendetwas gedreht. Früher ziemlich unvorstellbar, aber sogar Mainstream-TV-Soaps wie GZSZ lassen teilweise ihre mittelspannenden Charaktere am Schlesischen Tor ihren "Alltag" erleben. So kann es einem in Kreuzberg passieren, dass man erst gemütlich beim Catering einer Kinoproduktion zu Mittag isst und schon beim Verdauungsspaziergang als unfreiwilliger Statist in die nächste Soap-Opfera-Szene stolpert.

8. 1. Mai noch nicht vorbei

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Die Zeiten, in denen sich viele am 1. Mai in Kreuzberg aus Angst vor fliegenden Steinen und brennenden Autos nicht aus dem Haus wagten, sind definitiv passé. Heutzutage muss man dafür die Nebenwirkungen eines riesigen Open-Airs fürchten: Schon ein achtlos abgestelltes Fahrrad mit Korb kann am 1. Mai schnell als Pissoir oder Stundenhotel missbraucht werden. Kreuzberg Alaaf.

9. In 36 Hundehaufen treten im Jahr

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In den meisten Bezirken hat sich der Gr0ßteil der Hunde-User langsam dazu durchgerungen, die Häufchen der Liebsten in Tütchen zu verpacken. Nur Nachbar Friedrichshain könnte in den inoffiziellen Hundekot-Charts Kreuzberg noch den stinkigen Platz an der Spitze streitig machen. Wenn ihr in Berlin einen Fuß vor den anderen setzt und ihr plötzlich kleben bleibt, dann seid ihr im besten Bezirk der Welt.

10. Fahrradfahren ohne zwingende Nahtoderfahrung

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Neukölln besteht nur aus Pflastersteinen, in der City West gibt es nur Autos und im Osten wird man fast an jeder Ecke von der Tram gekillt. Aber im "Fahrradparadies Kreuzberg" gibt es die breiten Straßen und die fast noch breiteren Geh-und Radwege. Auch wenn folgendes Wort etwas furchtbar ist, aber hier kann man noch: Cruisen.

11. Ein wenig neidisch sein auf Ramadan

Der Fastenmonat der Muslime ist natürlich auch gut in Neukölln oder im Wedding erlebbar. Trotzdem herrscht besonders in vielen Teilen Kreuzbergs nach Sonnenuntergang eine schöne und besondere Atmosphäre. Wer einmal jene in einer lauen Frühsommernacht aufgeschnappt hat, ist fast etwas neidisch, dass man nicht selbst ein wenig mitgefastet hat. Fast.

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