11 Berlinale-Filme, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet

© Berlin Syndrome

399 Filme werden in diesem Jahr auf der Berlinale gezeigt. Weil wir aber alle nur 24 Stunden am Tag haben gibt es hier 11 Filme, die sich auf jeden Fall lohnen. Trotzdem gilt auch in diesem Jahr: die schönsten Berlinale Filme sind die kleinen, unerwarteten Entdeckungen mit denen man nicht rechnen kann. Wenn man das Filmfestival als überdimensionalen Lebensglückskeks betrachtet, in dem einem jeder Film ein bisschen zum nachdenken bringt oder einem für einen kurzen Moment den Ausbruch aus dieser chaotischen Welt erlaubt, hat man eigentlich schon gewonnen. Oder wie Berlinale Direktor Dieter Kosslick die diesjährige Berlinale so schön beschrieben hat: “Ohne Utopien werden wir diese Welt nicht schaffen.” Und deshalb lohnt es sich, die Welt im kleinen auf dem großen Screen zu sehen. Für uns sind, dank unserem vierrädrigen Partner Audi, Julia und Ilona die kommenden 14 Tage auf der Berlinale unterwegs. Auf Instagram könnt ihr euch anschauen, wie die beiden die roten Teppiche unsicher machen

1. Charles Schumann Bargespräche

© Schumanns bargespraeche

Irgendwo in der Schublade in jeder Bar dieser Welt ist sie zu finden, die Cocktail-Bibel von Charles Schumann. Dieser dokumentarische Film, der Teil der Sektion "Kulinarisches Kino" ist, begleitet Schumann beim Bar-Hopping von New York über Havana nach Tokio und zeigt die exzentrischen, aber auch charmanten Seiten dieses Mannes. Das schöne dabei: den Drinks wird genauso viel Raum gegeben wie den Menschen, so dass man mit einigen guten Rezepten nach Hause geht. Ein Film wie ein guter Cocktail, ausbalanciert in allen Bereichen.

 

2. Golden Exits

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2015 gab es mit Queen of Earth von Alex Ross Perry einen unfassbar mystischen Thriller zu sehen. Zwei Jahre später kommt jetzt mit Golden Exits ein neuer Film, der mit Jason Schwartzmann und Chloe Savigny eine hochkarätige Bestzung hat. Im Film geht's um Naomi, die nach new York kommt, um dort bei Archivar Nick zu arbeiten, der eine besondere Vorliebe für Assistentinnen hat. Naomi wird schließlich Teil eines New Yorker Freundeskreises, in dem sich niemand etwas gönnt und jeder am Ende für sich allein ist. Wer hier an Woody Allen denkt ist auf jeden Fall auf der richtigen Spur.

3. Berlin Syndrome

© Berlin Syndrome

Traue niemandem, der dir seinen Schrebergarten zeigen will. Das muss die australische Backpackerin Claire auf die harte Art erfahren, als sie plötzlich vom netten Englischlehrer Andi (große Vorfreude auf Max Riemelt in dieser Rolle) nach einer romantischen Nacht in seiner Wohnung eingeschlossen wird. Was erst ein Versehen zu sein scheint, entwickelt sich zum Psychothriller, in dem es um Macht und Kontrolle geht, genauso wie um die große Frage, wem man im Leben eigentlich trauen kann.

4. Tiger Girl

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Jakob Lass hat 2013 mit Love Steaks einen der spannendsten und progressivsten deutschen Filme gedreht. Mit Tiger Girl kommt sein dritter Film, der jetzt schon als heißer Kandidat auf einen Preis gehandelt wird. In Tiger Girl geht es um die Freundschaft von Margarete und Tiger, zwei Frauen, die sich unter anderem auch mit Baseballschlägern durchs Leben kämpfen. Die Filme von Jakob Lass leben dabei immer von dem Mut zur schauspielerischen Freiheit. Lass lässt seine Schauspieler häufig große Teile der Dialoge improvisieren und erzählt seine Filme immer mit einem unfassbaren Tempo, sodass man das Gefühl hat direkt Teil der Geschichte zu werden.

5. For Akheem

© For Ahkeem

Mit dem Glashütte Dokumentarfilmpreis gibt es in diesem Jahr noch einen erweiterten Dokumentarfilm Schwerpunkt auf der Berlinale, für den auch dieser amerikanische Film von Jeremy S. Levine und Landon Van Soest nominiert ist. Der Film folgt der 17 Jahre alten, wiederspenstigen Daje, die in St. Louis Missouri aufwächst. In For Akheem geht es um die Frage, was schwarz sein im heutigen Amerika bedeutet. St. Louis ist nicht weit von Ferguson entfernt, wo 2014 Michael Brown erschossen wurde. Wenn man so in das Leben von Daje eintaucht, die hinter die Namen ihrer Freunde in ihrem Schulheft auch schon häufig R.I.P. schreiben musste, wird einem klar, was Chancenungleichheit in vielen Teilen Amerikas noch heute für eine Bedeutung hat.

6. On the Road

© On the Road

Die Berlinale Sektion "Generation Plus" ist immer für eine Überraschung gut. Auch in diesem Jahr gibt es hier Filme über das Erwachsen werden und sich selbst finden, die nicht nur für das jüngere Publikum gemacht sind. Häufig geht es in der Generation auch um Roadtrips oder Reisen, wie auch im neuen Film von Michael Winterbottom, welcher der Band Wolf Alice auf einer Tournee durch Großbritannien folgt und dabei die Höhen und Tiefen des Bandlebens zeigt, das vor der Bühne immer nach mehr Glamour aussieht, als es tatsächlich ist.

7. Denk ich an Deutschland in der Nacht

© Denk ich an Deutschland in der Nacht

Für jeden, der die Nächte in Berlin zum Tag macht, ist dieser Film ein Muss. Romuald Karmakar zeigt in seiner Dokumentation fünf Pioniere der deutschen elektronischen Musikszene. Der Film beginnt dabei mit einem Blick auf Kabel, Synthesizer und Laptop und zeigt wie Roman Flügel oder Ricardo Villalobos neue Welten erschaffen, in denen die Nacht zum Tag wird und die Musik alles bestimmt. Ob Zuhause oder hinter dem DJ-Pult, durch die nicht lineare Dokumentation von Karmakar bekommt man das Gefühl richtig nahe dabei zu sein und das ist dann fast so gut, wie auf der Gästeliste zu stehen.

8. Casting JonBenet

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Real Crime Drama haben mit Making a Murderer oder The Jinx in den letzten Jahren ein echtes Hoch erlebt. In Casting JonBenet versucht sich Regisseurin Kitty Green jetzt mit einem dokumentarischen, fiktionalen Film über den realen Tod der jungen Schönheitskönigin JonBenet Ramsey. Die Frage, was Wirklichkeit und was Fiktion ist verschwimmt so immer mehr. Veröffentlicht wird der Film übrigens von Netflix, die auch bei immer mehr experimentellen Filmen als Produzent auftreten und so die klassische Filmwelt durcheinander bringen.

9. Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes

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Regisseur Julian Radlmair spielt in seinem ersten Langfilmdebüt einen Julian. Und hier verweben sich dann schon Realität und Fiktion miteinander. Weil der Film-Julian keine Förderung für seinen Erstlingswerk bekommt heuert er als Erntehelfer auf einer Apfelplantage an und versucht aber gleichzeitig der jungen Kanadiern Camille klar zu machen, dass er nur zu Recherechezwecken dort arbeitet. Dass das nicht gut geht, kann man sich natürlich vorstellen und so entwickelt sich ein absurdes Spiel, um das, was man gerne wäre und doch noch nicht ist.

10. Call Me By Your Name

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Neben dem eher weniger gelungenen Swimming Pool-Remake mit Tilda Swinton hat Regisseur Luca Guadagnino einen Film gemacht, der auf dem Sundance Festival unfassbar gefeiert wurde. Ein heißer Sommer in Norditalien, der junge 17 Jährige Elio liest und langweilt sich, bis Oliver, der neue Assistent seines Vaters aus Amerika, anreist. Ab diesem Moment entwickelt sich eine zaghafte Beziehung zwischen diesen beiden Männern, die mit einer Poesie und Feinfühligkeit erzählt wird, die Swimming Pool sicherlich auch nicht geschadet hätte.

11. Ciao Ciao

© Ciao Ciao

Kaum ein Filmmarkt entwickelt sich so rasant wie der Chinesische und das zeigt sich auch in der Berlinale-Filmauswahl. Auch in diesem Jahr sind deshalb wieder sehr viele asiatische Filme im Programm vertreten. Einer davon ist Ciao Ciao, in dem es um die schwierige Distanz zwischen Land und Stadt in China geht. Die Großstädterin Ciao Ciao besucht ihre Eltern in der Provinz Yunnan. Mit dem festen Vorsatz, bald wieder zurück in ihre Welt zu gehen, entwickelt sich die Frage, ob man so etwas wie Heimat jemals loswerden kann. Was bleibt, wenn die Louis-Vuitton-Tasche und das Hermes-Halstuch plötzlich keinen kulturellen Rahmen mehr haben und man plötzlich mit seinem alten Ich konfrontiert wird?

Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Audi.

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