Warum "echt" das neue "schön" ist

Jede Woche werden viele spannende Dinge im Netz veröffentlicht. Zu viele, um den Überblick zu behalten. Hier kuratieren wir eine kleine Auswahl von Netzperlen zu einem bestimmten Thema. Diese Woche: Das neue Schön.

Since I found out that I love myself, I love taking care of her, too.

Rapperin Lizzo über Selbstliebe

Zwischen ambivalenten Trends von Thigh Gap bis Thigh Brows, wo Ernährung mindestens #healthy und #clean, am Besten aber #rawvegan sein sollte, wo Selbstliebe zum Trend wird, aber keiner sagt, wie das eigentlich geht – da ist es mehr als schwer, herauszufinden, womit man sich selbst am Wohlsten, Gesündesten, Schönsten fühlt. Und dann konsequent selbstbestimmt danach zu leben, erst recht. Hier sind 5 Artikel dazu aus verschiedenen Perspektiven – geistige Streckübungen für mehr körperliches Wohlgefühl, quasi.

ZEITMagazin: Von einer die auszog, das Modeln zu lernen

lina-scheynius-zmo-medium© Lina Scheynius

Und zurückkam als eine, die nie wieder einen Laufsteg betreten wollte. Die Geschichte von Lina Scheynius ist nicht neu, aber grade deswegen ein guter Einstieg: Als sie 2008 anfängt, ihre Selbstporträts und fotografischen Arbeiten ins Internet zu stellen, ist sie damit eine der Ersten in der Prä-Instagram-Ära. Sie nutzt die Reichweite des Netzes, um sich eine Stimme zu geben gegen das vorherrschende Diktat, wie ein Körper, ihr Körper, heutzutage auszusehen hat, um attraktiv und damit wertvoll zu sein.


StyleLikeU: Menschen erzählen ihre Geschichte und ziehen sich dabei aus

So jedenfalls könnte man das "What's underneath Project" des Mutter-Tochter-Teams von Elisa Goodkind und Lily Mandelbaum komprimieren. Aber das wäre schade, denn dahinter steckt so viel mehr: Charismatische Menschen jeden Alters, Geschlechts, Hautfarbe und Kleidergröße erzählen in etwa 10-minütigen Videos aus ihrer Biographie, über ihren Stil, ihr Verhältnis zu ihrem Körper und ihrer Schönheit – und legen dabei Schicht für Schicht ihre Kleider ab. Oft tieftraurig, immer wunderschön.


Instagram: Wir pfeifen auf eure Schönheitsstandards

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© instagram.com/frances_cannon

Eine der wirkungsvollsten Methoden, das vorherrschende Idealbild perfekter Körper in Richtung Realität zu beeinflussen ist, konsequent und hartnäckig die Sehgewohnheiten zu durchbrechen. Besonders auf Instagram, der Chefetage der Selbstoptimierer. Der Account @effyourbeautystandards tut dies mit Bravour: Tolle Fotos von Frauen, Männern, großen, kleinen, dicken und dünnen Menschen für mehr körperpositive Bilder im Netz. Bereichert jeden Feed in Sachen Authentizität und Diversität.


The Guardian: Warum die neuen Models gar keine sind

tumblr_n4ywsnzmjh1qf6rvbo1_540© hellogiggles.tumblr.com

Wo wir grade von Idealkörpern und deren Antithese sprechen: Es gibt jetzt ein Wort für die Art von Model, die abseits der gängigen Laufstegmaße und physiognomischer Mindestattraktivität Kollektionen präsentieren: Nodel, quasi das Substantiv zu no model. Jess Carnter-Morley, britische Moderedakteurin, über einen Trend, der die Modewelt revolutionieren könnte: Plötzlich geht es um die Menschen in den Kleidern. Spannender Blick hinter die Kulissen – und in die Zukunft.


Mit Vergnügen: Linda Rachel hat die Nase voll vom ziselierten Frühstückstanz auf pochierten Eiern

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Schöne Menschen essen nur schönes Essen, ist klar. Aber halt auch voll anstrengend, zumindest wenn man selbst einfach nur Hunger hat. Autorin Linda lässt Dampf ab und teilt herzhaft aus in Richtung all derer, die ihre Eier nur noch poached mit mindestens drei Hashtags verspeisen.

 

Lust auf Weiterlesen? Diese Artikel haben wir euch letzte Woche empfohlen.


Titelfoto: © youngparis.tumblr.com

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