Hausgemachte Mezze am Tischgrill – FES Turkish BBQ in Kreuzberg

Mit guten Freunden und einem Bärenhunger im Gepäck hat es uns nach Kreuzberg verschlagen. Zwischen Südstern und Hermannplatz serviert Cem im Fes seit über einem Jahr leckere türkische Mezze, traditionell oder mit Twist, und gutes Fleisch zum selber Grillen. “Ich will den Menschen zeigen, dass die türkische Küche nicht nur Fast-Food ist, sondern auch sehr langsam kann. Meine Gäste sollen sich für das Essen Zeit nehmen”, erklärt Cem uns.

Im Fes ist man man nicht nur Gast, sondern auch gleichzeitig Grillmeister. Was auf den heißen Grill soll und wie lange es da vor sich hin brutzelt, entscheidet jeder für sich. BBQ wird hier ganz groß geschrieben, regelrecht zelebriert und mit Raki begossen. Die Idee zu einem türkischen Grillrestaurant kam Cem bei einer seiner Reisen quer durch Asien. Dass Grillen direkt am Tisch nicht nur Koreanisch, sondern eben auch in Berlin und auf Türkisch funktioniert, beweist der ehemalige Shisha-Bar-Besitzer nun Tag für Tag.

Bei so viel Auswahl fällt es uns schwer uns zu entscheiden. Gegrillte Aubergine mit Knoblauch, knusprig gebackene Sigara Böregi, Rote Bete mit Joghurt, Hummus mit Sesam und fettige Köfte. Gut, dass der Hunger so groß und die Freude am Essen noch größer ist. Dazu kommt ein halbes Kilo rohes Fleisch vom Bio-Huhn, Black Angus Rind aus den USA und Lamm. Auf die Zange, fertig und ab auf den Grill. Den Tipp vom Kellner, das gegrillte Fleisch in dem Meersalz und Rosenblüten-Pfeffer zu wenden, nehmen wir dankend an und probieren uns genüsslich durch.

Nicht nur der Service ist super freundlich und angenehm, auch das Ambiente im Fes hat es uns angetan. Bunt gemusterte Stoffbezüge auf den Stühlen und Bänken, kupferfarbene Rohre, unverputzte Backsteinwände, an denen die traditionellen roten Fes-Hüte hängen. Auch ein Blick an die Decke lohnt sich, an der über 400 Weinkisten aus Holz hängen. Die rustikalen Holztische hat Cem aus den alten Dielen und Türen anfertigen lassen, die vorher im Laden waren und sonst auf dem Sperrmüll gelandet wären. Altes trifft auf Neues, Tradition auf Innovation. Da bleiben wir gerne länger sitzen, das Auge isst schließlich mit.

Um uns herum klirren Gläser, es wird gelacht und schlemmerhaft gegessen. Keiner is(s)t hastig oder wirkt gestresst. Junge Familien, größere Freundesgruppen wie wir und Pärchen sitzen um uns herum. Neben Deutsch hören wir Italienisch, Englisch und Türkisch. Das Publikum ist bunt gemischt, ganz so wie die vielen türkischen Tapas auf unserem Tisch. Obwohl es hier nicht ruhig ist, kommen wir zur Ruhe. Das ist auch Cem ganz wichtig. In seinem Restaurant soll man den Alltagsstress vergessen und sich dem Genuss hingeben. “Slow Food ist das Schlagwort”, sagt Cem, “es geht darum, die türkisch Küche langsam zu zelebrieren.”

Unbedingt probieren: Unsere Mezze-Favoriten sind ganz klar der Schafskäse-Joghurt mit Gurke und Knoblauch und der kleingehackte türkische Salat mit Nüssen.

Veggie: Fast alle der 17 Beilagen sind vegetarisch. Wer was Warmes will, für den gibt’s die Gemüse-Grillplatte.

Preis: Die Mezze kosten ca. 7 Euro. Wenn ihr zu zweit oder viert kommt, gibt's verschiedene Menüangebote mit Mezze, Fleisch und 'ner Flasche Raki.

Beste Zeit: Abends zum Dinner mit Freunden. Reservieren nicht vergessen!