Gans, Karpfen oder Kartoffelsalat – Was sagt dein Weihnachtsessen über deine Familie aus?

© National Lampoons Christmas Vacation, Warner Bros.

Weihnachten, so sagt man, sei das Fest der Liebe. Bei genauerem Hinsehen stellt man fest: es ist vor allem das Fest des Essens. Zu keiner anderen Zeit im Jahr bestimmen die Mahlzeiten so sehr den Tagesablauf und zu keiner anderen Gelegenheit sind sechs Hauptmahlzeiten am Tag möglich und nötig. Besonders am 24. Dezember hat jede Familie ihr ganz eigenes, traditionelles Weihnachtsessen. Und weil darin nicht nur viel Kultur- und Ahnengeschichte, sondern auch Familienpsychologie steckt, lassen sich daraus natürlich kleine, feine Details über diejenigen ableiten, die da am Tisch bei Essen und Wein vielleicht sogar das erste Mal im Jahr zusammenkommen.

Würstchen mit Kartoffelsalat

Ein von Rike Sönksen (@usoenksen) gepostetes Foto am

ZzzzzzZZZZzzz. Das beliebteste Essen an Heiligabend in Deutschland sind, Trommelwirbel, Würstchen mit Kartoffelsalat. Und das ist nun, mit Verlaub, das langweiligste Essen der Welt. Dieser mahlzeitgewordene Calvinismus hält sich seit Jahrhunderten auf den Tellern. Man kann für diese Familien nur hoffen, dass sie sich an den restlichen Feiertagen wie normale Menschen von Keksen, Knödeln und Preiselbeersoße ernähren.

Gänsebraten mit Rotkohl und Klößen

Ein von Mone Melone (@monskimelonski) gepostetes Foto am

Würstchen? Mit Kartoffelsalat? Pahaha! Wer bereits am Heiligabend mit der heiligen Dreifaltigkeit des Festagtsessens um die Kurve kommt, startet mit quietschenden Reifen und Vollgas in die dreitägige Abfahrt Richtung weihnachtlichem Foodkoma und ist nicht bereit, vor Silvester wieder in irgendetwas anderes als eine ausgeleierte Jogginghose zu passen. Vielleicht aber auch ein gar nicht so unkluger Schachzug, denn statt mit Streitereien sind hier alle Familienmitglieder mit Verdauung beschäftigt. Win-win!

Karpfen Blau

Ein von Ari Przybilski (@ari__space) gepostetes Foto am

Karpfen sind schon in lebendigem Zustand recht unansehnliche Geschöpfe und schwimmen mit einem Gesichtsausdruck durch die heimischen Gewässer, den wir sonst nur von Paparazzifotos von Lindsay Lohan kennen. Wer die Chuzpe besitzt, der Familie so einen schuppigen, schleimigen Druffi zu servieren, hat entweder eine Menge Humor oder hasst einfach alle so abgrundtief, dass jede Gaumenfreude vermieden werden muss. Was hilft: genauso blau sein wie der Karpfen und danach heimlich weinend im Keller Rotkohl aus dem Glas löffeln.

Raclette

Ein von Sophie ✌️ (@sophie_anita) gepostetes Foto am

Raclette ist ein strategisch sehr kluges Weihnachtsessen. Niemand muss lange in der Küche stehen, es können viele Leute mitessen und jeder kann sich gemäß seiner individuellen Lebensmittelintoleranz sein eigenes Pfännchen kuratieren. Vor allem umgeht man zwischen "Kannst du mir mal die Gürkchen reichen?", "Ich hatte doch gesagt, für mich keine Pilze!" und "Ist noch Käse da?" jede Art von persönlichem Tischgespräch. Ideal für zerrüttete Großfamilien!

Fondue

Ein von 阿云云 (@melinda_misty) gepostetes Foto am

Fondue ist im Grunde die reduzierte, ehrlichere Form des Raclettes, denn man lässt den ganzen gemüsigen Kleinkram und das alberne Pfännchentheater weg und konzentriert sich auf das Wesentliche. Wer zu Weihnachten einfaches Fondue isst, hat die Grundregeln des guten Lebens verstanden. Man schert sich nicht um angeberisch vollbeladene Weihnachtstafeln und tut, was wir eigentlich alle viel öfter tun sollten: Um einen Topf mit geschmolzenen Käse sitzen und die Klappe halten.

"Jedes Jahr was anderes"

Ein von TerraSole Ristorante (@terrasole) gepostetes Foto am

Oh, eine ganz kreative Familie! Mindestens einer hier kocht so passabel, dass sich alle anderen auf das jährlich wechselnde Überraschungsmenü einlassen. Früher war es natürlich etwas unangenehm, bei den Schulkameraden zu erzählen, dass es keine Gänsekeule, sondern Risotto mit Meeresfrüchten gibt, aber mittlerweile beneidet andere diese Familie heimlich um den progressiven Weihnachtsschmaus am anderen Ende der Kartoffelsalatskala.

Toast Hawaii

Ein von Pias Deli (@piasdeli) gepostetes Foto am

Keine Ahnung, was da schiefgelaufen ist. Selbst Rosenkohl wäre da noch besser, denn Hawaii gehört weder auf Hemden noch auf Brot. Wenn ihr also eine arme Seele kennt, die an Heiligabend eine Scheibe Toast mit Dosenananas, Formvorderschinken, Scheiblettenkäse und einer Cocktailkirsche essen muss, ladet ihn zu euch zum Essen ein. Denn darum geht's schließlich zu Weihnachten: Essen und Liebe und die Symbiose aus beidem. Merry Foodmas!

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