"Lieblingsnanny" findet den passenden Sitter für deine Kinder

Eine der größeren Herausforderungen junger Eltern ist, alles unter einen Hut zu bekommen. Den Job, den Sport, die Kinder, die Beziehung. Wenn keine Großeltern in der Nähe sind, lässt sich das ohne Kinderbetreuung schwer umsetzen. Die neue Berliner Agentur "Lieblingsnanny" hat sich darauf spezialisiert, die passende Nanny zu finden. Gegründet wurde die Vermittlung von Julia Knörnschild im Mai 2015. Hier erzählt sie uns von ihrer Philosophie, ihren Ablenkungstricks für Eltern und warum sie nicht mehr als klassische Erzieherin arbeitet.

Kannst du mir kurz erklären, was ihr genau macht?
Lieblingsnanny vermittelt erfahrene Nannys für langfristig orientierte Kinderbetreuung an Familien. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Mamas und Papas mehr Zeit für sich zu schenken und ihnen einen Großteil der aufwendigen Suche verschiedener Babysitter und Nannys abzunehmen. Man kann das mit einer Partnervermittlung vergleichen. Ähnlich wie da, gehen wir dabei genau auf die Persönlichkeit der Kinder und die Bedürfnisse und Wünsche der Eltern ein, um ein passendes "Match" zu finden. Jede unserer Nannys kennen wir persönlich und wissen daher genau, wer zu den Eltern und den Kleinen passt – denn jede Familie und jedes Kind ist einzigartig und bedarf einer einzigartigen Nanny.

Gab es eine initiale Situation, bei der du gemerkt hast, dass es eine gute Idee wäre?
Die Idee zu Lieblingsnanny kam mir eines schönen Sommerabends, als ich, wie so oft üblich, einen Anruf einer meiner damaligen Babysittereltern bekam: Wir brauchen ganz unbedingt, ganz kurzfristig jemanden. Damals hatte ich durch meine Ausbildung zur Erzieherin und Praktika in mehreren Kindertagesstätten viele Babysitterfamilien gleichzeitig und zudem zahlreiche Kontakte zu Eltern in Babysitternot. Aufgrund meiner schwindenden zeitlichen Kapazität fing ich an, meine Freunde an die Familien zu vermitteln – mit großem Erfolg. Es entwickelten sich langfristige Beziehungen, und die Idee für Lieblingsnanny war geboren.

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Auf der Webseite steht, dass du Babysitter kostenlos vermittelst. Wie verdienst du Geld damit? Was kostet eine Stunde sitten?
Wir halten wenig davon, Nannys einen Anteil ihrer Einnahmen abzunehmen oder für Eltern einen permanenten Aufpreis zu erheben. Allerdings arbeiten wir momentan mit einer einmalige Vermittlungsgebühr, wenn Nanny und Familie zusammenpassen und glücklich miteinander sind. Gegen einen kleinen Aufpreis sind wir zusätzlich bei der Eingewöhnung dabei und sorgen dafür, dass Nanny, Eltern und Kinder ein eingespieltes Team werden. Nach der Eingewöhnung und wenn alles passt, sind die Nannys freigestellt. Ihr Stundenlohn liegt bei durchschnittlich 10 Euro pro Stunde, je nach Absprache.

Du bist gelernte Erzieherin, warum arbeitest du nicht mehr in einem Kindergarten?
Ich bin Teil dieser komischen Generation, die ihr Leben nicht mehr als zielgerade Berufslaufbahn ansieht und ständig neue Erfahrungen sammeln will. Aus diesem Grund habe ich nach meiner Ausbildung und einigen Praktika das Bedürfnis gehabt, in eine andere Branche zu schnuppern – und meine Wahl fiel auf die Medienbranche. Vorsicht, Witz: Dort ist man als Erzieher/in manchmal gar nicht so fehl am Platz. Mein Herz an Kinder habe ich dabei nie verloren und nebenbei immer noch Zeit für das Sitten freigeschaufelt. Und im Endeffekt habe ich aus der Kombination Kinderbetreuung/Medienbranche die grundlegenden Kenntnisse erworben, Lieblingsnanny zu betreiben – mit Abstand der schönste Nebeneffekt der Welt!

 

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Wie viele Kinder sittest du persönlich?
Ein Geschwisterpaar, Junge und Mädchen, 9 und 3 Jahre alt, herzallerliebst. Wir sehen uns mehrmals die Woche und unternehmen viel gemeinsam. Für die beiden und ihre Eltern bin ich zu einem festen Bestandteil der Familie geworden, und sie ebenso für mich. So stelle ich mir auch eine gelungene Vermittlung von Nannys durch Lieblingsnanny vor: Anstatt andauernd wechselnder Babysitter und halbherziger Betreuung möchte ich, dass Familien und Kinder auf eine langfristige Vertrauensperson zurückgreifen können. Ich denke dann immer an die süße Nana in Peter Pan, die außergewöhnliche Nanny von Wendy und ihren Brüdern.

Wie viele Sitter sollte eine Familie haben?
Im besten Fall hat man eine sehr flexible Nanny. Daher auch der Name: Lieblingsnanny!

In Berlin begegnet man ja oftmals Helikopter-Eltern, die besorgt um ihre Kinder kreisen. Wie schafft man es als Nanny, die auf den Boden zurück zu holen?
Aus unserer Erfahrung als Nanny gibt es diese "Spezies" der Eltern gar nicht so oft, wie man denkt. Manche Eltern sind eher locker, andere eher besorgt, und das ist ganz normal. Letztgenannte nehmen jedoch, so sie sich auf eine Nanny-Betreuung einlassen, unseren Rat immer gerne an. Im Regelfall hilft – das können wir nicht oft genug betonen – immer eine solide Vertrauensbasis zwischen Eltern und Nanny als auch eine langfristig orientierte Zusammenarbeit.

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Wie kann man ein Kind, das seine Mama vermisst, am besten ablenken?
Unser Lieblingsnanny-Ratgeber: Songwriting betreiben! Neue, spaßige Lieder erfinden, sich dazu lustige Tänze ausdenken und dabei ein positives und zufriedenes Gefühl auf das Kind übertragen. Wenn ein Klavier oder Keyboard zur Hand ist, haue ich oft "Big Big Girl" von Emilia in die Tasten. Oder der Klassiker: Verstecken spielen. Wenn ich nur die zwei Wörter ausspreche, hüpfen die Kids vor Freude herum wie Hundewelpen!

Was ist das Lustigste, was ein Kind zuletzt zu dir gesagt hat?
"Fährt die Feuerwehr rückwärts, wenn man die 211 anruft?"

Vielen Dank.
Hier geht es zur Lieblingsnanny.

Fotos: © Lieblingsnanny

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