Der Club Magdalena hat Insolvenz angemeldet, aber...

© Magdalena

Oh Magdalena, was hast du doch für eine Geschichte hinter dir. Irgendwann in den 90er Jahren, als "Mediaspree" noch kein Begriff und der Abschnitt zwischen Ostbahnhof und Warschauer Straße ein verfallener Vergnügungspark für Wendekids war, da siedelte sich die Maria am Postbahnhof an und machte als einer der ersten Clubs dort die Vergnügungssüchtigen mit Musik zwischen Techno und Indie glücklich. 2003 musste man auf die andere Straßenseite, an die Schillingbrücke, umziehen, eröffnete den kleinen Bruder "Josef" und das ging so lange gut, bis auf einmal das Kampfwort "Mediaspree" ein Begriff wurde und das alte Fabrikgelände schicken Neubauten weichen sollte (was übrigens noch immer nicht passiert ist). Nach einigem Hin und Her und der Umbenennung in ADS wurde der Club dann 2012 von neuen Eigentümern umgebaut und unter dem Namen "Magdalena" wiedereröffnet. Maria Magdalena. So weit, so gut, so Berlin.

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2014 dann zog der Club erneut um und zwar in das ehemalige Hafenkraftwerk gegenüber der Wilden Renate. Kraftwerke eignen sich eben gut zum Raven (Hallo Berghain und Tresor!), am Treptower Park befindet man sich eh in guter Gesellschaft und wer an der teuflischen Tür vorbeikommt, bekommt von der teuflischen Anlage den Bass seines Lebens geschenkt.

Leider wurde nun bekannt, dass die Magdalena Insolvenz aufgrund von Zahlungsunfähigkeit angemeldet hat. Schuld sind der Umzug, Probleme mit dem Brandschutz und Umsatzeinbußen, wie der Tagesspiegel berichtet. Geschäftsführer Christian Mill scheint aber optimistisch. Denn eine Insolvenz bedeutet noch lange nicht die Schließung des Clubs; zunächst wird nach Lösungen zur Kostenoptimierung gesucht. Und Mill wolle auch die Jobs aller 51 festangestellten Mitarbeiter sichern. Maria Magdalena hat eben schon viel gesehen und härtere Zeiten hinter sich. Deswegen geht der Partybetrieb auch erstmal weiter und verdient besondere Aufmerksamkeit von euch technovergnügten Großstädtern.

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