Vorstellungsgespräch zur Berliner Wahl 2016: Klaus Lederer für DIE LINKE

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Am 18. September 2016 wählt Berlin. Wer soll die Stadt regieren, wer soll uns vertreten? Wir haben die Spitzenkanditen zum Vorstellungsgespräch geladen. Alle Kandidaten bekommen die gleichen Fragen, die Wahl haben wir dann alle zusammen.

Unser erster Bewerber ist Klaus Lederer. Er tritt für Die Linke an. Lederer (42) lebt im Prenzlauer Berg, ist seit 2003 Abgeordneter und arbeitet als Jurist. Nach eigener Beobachtung qualifiziert er sich für sein Amt, weil er sich in großen Gruppen Gehör verschaffen und für seine Position streiten kann. Seine Hobbys sind Freunde treffen, Bücher lesen und singen.

Das Gespräch

Was können Sie ganz konkret für Berlin tun?

Ganz konkret kann ich mich so verhalten, wie ich selbst gern behandelt werden möchte: freundlich, respektvoll und hilfsbereit gegenüber anderen. Das tue ich auch und man merkt schnell: Der Tag wird schöner, das Leben leichter.

Was ist Ihre größte Stärke?

Oh je – die Antwort auf diese Frage überlässt man besser anderen… und ich kann gut delegieren.

Na gut, was ist Ihre größte Schwäche?

Auch die Beantwortung dieser Frage wollte ich delegieren… aber wenn man nicht alles selbst macht.

Welche Überzeugung vertreten Sie, die von der Allgemeinheit eher nicht vertreten wird?

Eigentlich eine Binsenweisheit: Jeder und jede muss frei von sozialen und sonstigen Ängsten seinen Lebensentwurf verwirklichen können. Wenn ich mir aber die Wirklichkeit ansehe, die Intoleranz und Ausgrenzung von Einzelnen oder Gruppen – dann merke ich schon, dass diese Binsenweisheit längst nicht selbstverständlich ist.

Was war die größte Herausforderung der letzten 6 Monate und wie haben Sie diese gemeistert?

Es ist schon eine große Herausforderung, in einem Landesverband der LINKEN, der so unterschiedlich ist wie unserer in Berlin, ein Wahlprogramm hinzubekommen, das von allen getragen wird. Ich glaube aber, dass mein Ansatz, mir Bedenken anzuhören, lange und ausgiebig Argumente auszutauschen und möglichst alle Ebenen in die Entscheidung einzubeziehen letztlich zu einem Wahlprogramm geführt hat, für das sich meine Partei gern auf Straßen und Plätze stellt.

Was haben Sie nicht so gut hinbekommen? Woran lag das?

Im Wahlkampf kommt das Privatleben zu kurz. Da mir Freunde auch die nötige „Erdung“ im Politikerleben verpassen, ist das schon schade – aber ein Ende ist ja absehbar.

Was, glauben Sie, können sie besser als ihre Mitbewerber?

Definitiv zuhören. Lautsprecher haben wir zu viel und sie überhören zu viel. Ich sag immer: Wer diktiert, verliert. Deshalb setze ich auf zuhören und alle einbeziehen, wenn es heißt, Lösungen zu finden.

Wo sehen Sie sich selbst in 5 Jahren?

In fünf Jahren werde ich wieder im Wahlkampf sein und dann hoffentlich für die Fortsetzung einer erfolgreichen, sozial gerechten Politik für die Menschen in dieser Stadt kämpfen.

Der alte Wowereit-Spruch "Berlin ist arm, aber sexy“ soll übermalt werden. Was schreiben Sie hin?

Berlin, dein Herz kennt keine Mauern – für niemanden.

Wie ist Ihre Gehaltsvorstellung?

Fürs „reich sein“ muss es nicht reichen – es reicht, wenn es reicht.

Und zum Schluss: Haben Sie noch Fragen an uns?

Rufen sie mich an… oder soll ich?

Wir melden uns. Vielen Dank.

Ein Vergnügen für Berlin

In unseren Ausschreibungen bitten wir die Bewerber immer um ein Vergnügen für Berlin. Klaus Lederer empfiehlt:

"An einem lauen Sommerabend mit guter Musik auf dem Ohr allein durch die Stadt laufen – genial! Gerade nach einem stressigen Tag ist das ein wahres Vergnügen!"

In den nächsten Tagen geht es hier weiter mit Ramona Pop vom Bündnis 90/Die Grünen.

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