"Töten ist auch ein Job" – Das Peng! Collective hackt die Kampagne der Bundeswehr
Das Berliner Peng! Collective ist immer für eine aufsehenerregende Aktion gut. Dieses Jahr hackten sie schon den TV-Sender AstroTV, stürmten die "Cinema For Peace"-Gala und initiierten eine Kampagne gegen sexistisches Verhalten auf Twitter. Jetzt ist die Bundeswehr dran.
Die macht nämlich gerade unter dem Motto "Mach, was wirklich zählt" Werbung für ihr Ausbildungs- und Jobprogramm. "Verantwortung übernehmen. Weiterkommen." heißt es da – und zwar als Offizier, Soldat oder im Sanitätsdienst.
"Als Pilotin habe ich hier einen Traumjob: Ich fliege die modernsten Kampfflugzeuge der Welt.", sagt zum Beispiel Pilotin Ulrike Flender. Da möchte man sich doch glatt in die Hand übergeben.
#machwaszaehlt machwaszaehlt.de pic.twitter.com/ufxDKYvVBU
— Peng Collective (@PengBerlin) 23. November 2015
"Wir haben zur Kenntnis genommen, dass die Bundeswehr in Ihrer gesamten Kampagne nie Wörter wie 'Tod', 'Töten', 'Sterben' oder 'Krieg' verwendet. Das wollen wir mit unserer Kampagne ausgleichen.", sagt das Peng Collective – und hat deshalb eine Website aufgesetzt, die der der Bundeswehr zum Verwechsel ähnlich sieht: "Mach, was zählt".
Nur, dass sie die Arbeit bei der Bundeswehr kritisch hinterfragt.
Und Alternativen aufzeigt.
Unter dem Hashtag #machwaszaehlt machen auf Twitter gerade zahlreiche Menschen bei der Bundeswehr-Kritik mit.
Vorzügliche Kombination von Plakatwerbung. #machwaszählt pic.twitter.com/5mzD5MyP5U
— Florian Gilcher (@Argorak) 23. November 2015
Die Kampagne der Bundeswehr hat übrigens über 10 Millionen Euro gekostet, die vom Peng Collective gerade mal 100. Dazu wurde die Aktion sogar von Staatsgeldern finanziert. Denn hinter der Aktion steht die Agentur für die Zivilgesellschaft – Die Populistinnen, eine Kooperation zwischen dem Peng-Kollektiv und dem Schauspiel Dortmund, "die mit 150.000 Euro von der Kulturstiftung des Bundes finanziert wird, um das Zusammenwirken von Stadttheatern und der freien Künstlerszene voranzubringen", wie die taz schreibt.
Noch mehr Ironie geht eigentlich gar nicht. Besonders, wenn man bedenkt, wie gut der Name "Peng" hier wirklich passt.