11 Dinge, die ihr mit euren Eltern in Berlin unternehmen könnt
Nach dem ihr euch jahrelang um die wöchentliche "Was machst du da eigentlich in Berlin"-Frage mit mehr oder weniger diffusen Antworten herumgedrückt habt, ist es jetzt soweit: Eure Eltern erklären freudestrahlend, dass sie dieses Jahr endlich mal nach Berlin kommen wollen.
Nachdem ihr also das Altglas des letzten Jahres weggebracht habt, das Konfetti vom letzten WG-Geburtstag aus den Dielenritzen gesaugt wurde und die Uni-Bücher sauber gestapelt auf dem Schreibtisch liegen, könnt ihr euch jetzt Gedanken um das Bespaßungsprogramm machen beziehungsweise unseren Vorschlägen folgen.
1 Opern und Konzerte in der Staatsoper Unter den Linden
Mit knapp 275 Jahren Bestand handelt es sich bei der Staatsoper Unter den Linden um das älteste Opernhaus Berlins – da lohnt sich immer ein Besuch. Seit 2017 sind auch offiziell sämtliche Sanierungsmaßnahmen beendet, man kann die Location also in ihrer kompletten Pracht genießen. Falls ihr noch nie eine Oper live gesehen habt: Do it! Es ist wirklich ein Gänsehauterlebnis.
2 Leckere Drinks, deutsche Küche und Tanzabende in Clärchens Ballhaus
Das Clärchens ist in Berlin für alle eine richtige Institution – egal welchen Alters. Im Juli 2020 hat es mit neuem Eigentümer und neuem Küchenchef wieder eröffnet, seitdem gibt es auch wieder Tanzabende, bei denen Swing, Tango oder auch Salsa getanzt wird. Kommen wir zur Kulinarik: Im großen Saal unten sowie im Vorgarten und Hinterhof könnt ihr richtig lecker essen. Auf der Speisekarte stehen deutsche Klassiker wie Blutwurst, Schnitzel, Königsberger Klopse und Maultaschen, als Drink empfehlen wir euch den "Berlin Mule".
3 An der Woltersdorfer Schleuse den Tag genießen
Die Schleuse in Woltersdorf verbindet die Rüdersdorfer Gewässer mit der Spree und dem Rest der Welt. Sehr cool: Als Besucher*in kann man nicht nur von der Seite, sondern dank der Fußgänger*innenüberquerung auch direkt über den Schiffen den Schleusenvorgang beobachten. Direkt am kleinen, ziemlich schmucken Hafenbecken laden zudem mehrere Cafés zum Verweilen ein. Wer ein wenig Entschleunigung und Entspannung sucht, ist hier genau richtig. Wer gerne Schiffe guckt, sowieso. Idyllischer kann man einen Nachmittag kaum verbringen.
4 Exotische Pflanzen im Botanischen Garten entdecken
Vielleicht seid ihr mit der S-Bahn ja schon häufiger an der Station "Botanischer Garten" vorbeigekommen, aber nie ausgestiegen. Jetzt wäre die richtige Zeit, das zu ändern. 43 Hektar Fläche und etwa 22.000 Pflanzenarten hat der über 100 Jahre alte Garten zu bieten. Dazu kommen 15 Gewächshäuser, darunter das Victoriahaus, in dem Riesenseerosen zu Hause sind oder das Farnhaus, in dem ihr euch fühlt wie in Jurassic World. Nach eurer Entdeckungstour könnt ihr euch im Café bei Kaffee und Kuchen entspannen. Ab Mitte Juli findet im Botanischen Garten übrigens das magische Jubiläum der Botanischen Nacht statt.
5 Regionale deutsche Küche im Restaurant Oderberger
2017 hat das Restaurant Oderberger im gleichnamigen Hotel eröffnet. Früher befand sich in den Räumlichkeiten das Heizkraftwerk des Stadtbades, kleine Details an den Wänden erinnern immer noch daran. Heute wird hier auf drei Ebenen und mit kosmopolitischem Flair zum üppigen Frühstücksbuffet geladen und abends feine deutsche Küche serviert. Obst und Gemüse kommen aus dem Berliner Umland, der Fisch vom Forellenhof Rottstock und das Wild aus der Schorfheide – durch und durch regional und saisonal. Auch beim Wein liegt der Fokus auf ausgewählten deutschen Weinen.
6 Kunstvergnügen in der Sammlung Boros im Kunstbunker
Wenn in eurem Elternhaus alles mit Postern von Ausstellungen plakatiert ist, müsst ihr mit euren kunstverrückten Eltern auf jeden Fall in die Privatsammlung von Christian Boros im alten "Reichsbunker" (zu DDR-Zeiten auch "Bananenbunker" genannt). Die Ausstellung kann man immer nur in einer Gruppe mit bis zu 12 Personen besuchen, ihr müsst euch also unbedingt für dieses Kunstvergnügen vorher auf der Website anmelden. Wenn ihr so viel Planung hinter euch bringt, bekommt ihr dafür auch Werke von Ai Weiwei, Awst & Walther, Olafur Eliasson oder Tomás Saraceno in intimer Bunker-Atmosphäre zu sehen.
7 Führung im Flughafen Tempelhof
Im Sommer hängen wir auf dem Tempelhofer Feld ab, im Herbst joggen wir drüber oder lassen auf der ehemaligen Landebahn einen Drachen steigen – aber wart ihr auch schon mal im Gebäude des ehemaligen Flughafens? Im Flughafen Tempelhof werden mehrmals die Woche zwei verschiedene Führungen angeboten: Bei der Tour "Mythos Tempelhof" könnt ihr die Geschichte des Flughafens zwischen nationalsozialistischer Ideologie und Symbol der Freiheit während der deutschen Teilung kennenlernen. Die zweistündige Führung begleitet euch einmal kreuz und quer durch die Geschichte des Ortes, von der Bauzeit bis hin zur Schließung im Jahr 2008. Und wem das noch nicht reicht, der*die kann sich bei der zweiten Tour namens "Verborgene Orte" auch noch ein paar spannende, versteckte Orte des Flughafens zeigen lassen.
8 Gratis Sightseeing-Tour mit dem 100er-Bus
Der Bus Nr. 100 bietet die günstigste Stadttour (wenn ihr ein Tagesticket habt, ist sie quasi inbegriffen) und ist vermutlich das best gehütete Tourist*innengeheimnis der Stadt. Der öffentliche Bus bringt euch zu allen wichtigen Sehenswürdigkeiten und dazu gibt es noch eine ordentliche Portion Berliner Nahverkehrsrealität obendrauf, die zum ultimativen Berlin-Erlebnis einfach dazugehört.
9 In Käsefondue baden bei Nola's am Weinberg Geschlossen
Last call Fondue: Noch bis 20. Dezember 2021 wird bei Nola's am Weinberg schweizerisch-alpenländische Küche serviert. Unangefochtenes Highlight der Speisekarte ist der traditionelle Schweizer Exportschlager schlechthin: Fondue! Das wird sogar noch durch edlen Trüffel getoppt. Brotwürfel gibt es selbstverständlich dazu, außerdem Chasselas und Kirsch-Obstler, mit denen man sein Fondue verfeinern kann. Schon Brad Pitt war hier zu Gast und verließ das Restaurant vermutlich genauso glücklich und zufrieden wie ihr es auch tun solltet, solange es das Nola's noch gibt.
10 Ein Ausflug nach Frankreich in der Galerie Lafayette
Gibt es eigentlich eine Mutti, die nicht wenigstens ein Mal shoppen will? Das Bikini ist – aus Erfahrung – ein bisschen zu hip, das KaDeWe eher was für den Großeltern-Besuch. Da kommt das Lafayette auf der Friedrichstraße genau richtig, das zwar nicht ganz an das Original in Paris heranreicht, aber architektonisch ziemlich sehenswert und zudem mit den Quartieren 205 und 206 verbunden ist – Unterwelten-Shopping sozusagen!
11 Eine Brückenfahrt durch Berlin genießen
Eine Kreuzfahrt in Berlin? Kein Problem! Bis zu 23 Kilometer legen die Schiffe der Stern- und Kreisschiffahrt zurück, vorbei an zahlreichen Berliner Sehenswürdigkeiten. In dreieinhalb Stunden seht ihr übrigens mehr Brücken, als beispielsweise Venedig hat.