Berlinvergnügen: Fünf Stunden flanieren in Reinickendorf
Wir hatten uns für die nächsten Wochen vorgenommen, unsere eigenen Kieze in Kreuzberg, Prenzlauer Berg und Mitte zu verlassen und in Berlin auf Tour zu gehen. Ich nehme euch heute mit auf die Reise in den zentralen Norden Reinickendorfs. Dort liegt unter anderem Hermsdorf, das an den nördlichen Rand Berlins grenzt. Dort gibt es einen Wald namens Tegeler Forst, der nicht halb so überlaufen ist wie der hippe Grunewald im Westen Berlins. Und ich nehme euch mit dorthin.
Ich mag Bäume und die Ruhe, die sie ausstrahlen. Ich brauche sie zum Auftanken in diesem Großstadtdschungel immer wieder und ihr sicher auch. Nach einem ausgiebigen Frühstück starte ich also in der Topsstraße im Prenzlauer Berg mit Schlitten, Kind, Kegel sowie der SmartShot Kamera DSC-QX100 im Gepäck und ziehe los zur M10-Station Eberswalder Straße.
Matratzenläden sind immer an einer Hausecke, nicht wahr? Ich hab das mal gegoogelt. Dazu gibt es sehr interessante Theorien im Netz. Wer gar nicht vor die Tür mag, darf sich gerne weiterbilden.
Wer jetzt noch Hunger hat, der sollte vielleicht hier ein paar Sommerrollen mit magischer Erdnuss-Soße mitnehmen. Ernsthaft.
Der Dazzle Rockclub direkt an der Haltestelle hat jeden Mittwoch, Freitag und Samstag eine Menge lauter Musik für schmackhafte 5 Euro Eintritt zu bieten. 4-5mal im Monat auch LIVE Musik frisch aus dem Verstärker. Find ich ja gut.
Wenn man also mit der M10 Richtung Nordbahnhof unterwegs ist, kann man bei eisigen Temperaturen trotzdem gemütlich-warm geschichtliches Sightseeing betreiben. Hier hat man eine wunderbare vorbeirauschende Sicht auf die Kapelle der Versöhnung und das Mauer-Mahnmal.
Am Nordbahnhof angekommen steigen wir aus und finden es leider auch geil hier.
Im Beach Mitte kann man Indoor Sommer erleben. Ich überlege kurz, meine Route hier zu beenden und einen Cocktail mit nackten Füßen im Sandstrand zu genießen. Auch für Menschen mit Kindern ein Winterhighlight, wenn einem die überfüllten Kindercafes zur Nase raushängen. Okay, auch wenn es mir schwer fällt, ziehen wir weiter und fahren vom Nordbahnhof mit der S1 in Richtung Frohnau.
Da sind wir, ein paar Treppenstufen tiefer inmitten einer Austellung. Diese zeigt uns Fotografien und Texte über die absurden Ausmaße der Ost-West Teilung Berlins, die gut bewachten Geisterbahnhöfe im Westen und die geheimen Fluchtversuche aus dem Osten nach drüben. Hier lohnt sich ein kurzes Verweilen zum Bestaunen der Bilder und individuellen Geschichten von Menschen aus dieser Zeit. Diesmal nur halbwarmes, aber windgeschütztes Sightseeing. Ab hier fährt man nun eine Weile raus bis nach Hermsdorf. Vorbei kommt man am Humboldthain, rattert durch den Wedding nach Wittenau, weiter nach Waidmanslust hin zum schicken Hermsdorf.
Gleich beim Aussteigen merkt man: Das Berlin hier ist anders. Die zusammen geräumten Schneeberge sind sauber, die Leute sind älter und das Tempo angenehm gedrosselt. Selbst der Luftballon pendelt meditativ im seichten, aber frostig-kalten Wind.
Eine Chance auf fettes Essen, heiße Getränke und warme Schuhe. Es kommt ein wenig Kleinstadtfeeling auf. Die aus der deutschen Provinz Dazugezogenen wissen, wovon ich rede. Wir ziehen weiter zur nächsten Station, nämlich zur Bushaltestelle an der Heinestraße. Ab da geht es mit dem 125er Richtung Osloer Straße zur Schulzendorfer Straße.
Die Gegend hier ist ein wenig das Shopping- und Dienstleistungszentrum von Hermsdorf. Man findet hier (mal wieder) Essen, Apotheken, Hebammen, Schulen, Ferienwohnungen und auch eine Hypnose-Praxis.
Ab hier sollte spätestens das 'Ich bin ganz weit weg'-Feeling aufkommen. Ein bisschen schade finde ich, dass man hier im Beinahe-Nichts trotzdem vollen Handy-Empfang hat. Sonst würde sich das Abenteuergefühl noch drastisch erhöhen.
Ab hier gilt: Erhol dich! Alles andere ist nicht gestattet. Wer jetzt einen Hund hat, dem empfehle ich den Falkensteig ab der Heinestraße bis zum Ende aufzusuchen. Dort gibt es einen riesigen Hundeauslauf.
Auch im eisigkalten Schnee lassen sich Harz und Tanne riechen. Der Boden knistert, knarzt, knirscht und knautscht und man kann sogar noch Vögel hören. Wir finden Hasen- und Fuchsspuren, mit etwas Glück und leiseren Mitmenschen sieht man sie sogar zwischen den Bäumen hindurch huschen.
Wir rodeln hier durch das Geäst, rennen, schmeißen mit Schnee, trampeln Pfade, finden Tierspuren und jagen imaginäre Baummonster. Es sind kaum Menschen hier, vermutlich weil es wirklich ziemlich kalt ist. Bei wärmeren Temperaturen hüpfen hier viele Kinder vom Waldkindergarten rum. Es gibt einen riesigen Holztisch mit Bänken zum Picknicken und Verweilen.
Man kann hier prima joggen, romantisch spazieren, seine Pfadfinder-Skills wieder rauskramen oder erweitern, Musik hören und dabei unbeobachtet freiherzig tanzen oder einfach atmen.
Ab hier ist es mir, meiner Begleitung und auch der SmartShot Kamera zu kalt und wir treten den Rückweg an. Man kann in dem Waldstück tatsächlich Stunden verbringen und kleine Wunder entdecken. Ich bin bei jeder Jahreszeit hier gewesen und kann den Trip gerade auch bei wärmeren Temperaturen oder Sonnenschein sehr empfehlen.
Alle Fotos sind mit der SmartShot Kamera DSC-QX100 entstanden. Ich bin überrascht, wie gut diese Kombination aus Mobiltelefon und externer Kamera trotz Kälte funktioniert. Obwohl ich Handschuhe trug, war das Handling ziemlich unkompliziert. Tip top!
Diesen Text samt Bildern hat Nora für uns produziert, die manchmal auch Bilder zu BIG IN BERLIN beisteuert und auf ihrem eigenen Blog schöne Perspektiven und tolle Fotos veröffentlicht.
-
Dies ist ein gesponserter Beitrag von Sony. Weiter nach Charlottenburg oder Pankow flanieren?