MODEVERGNÜGEN #95 – Stricken mit Oma 2.0

Wenn man bei einem Modelabel arbeitet, das unter anderem durch Strick bekannt geworden ist, sollte man sich (in diesem Fall ich) mit diesem Material vielleicht mal beschäftigen. Und zwar nicht, indem man es einfach kauft. Nö. Selbermachen! Und da ich ja, wie ihr wisst, ein großer Fan von allen Dingen bin, die man auf dem Sofa machen kann, habe ich mal in Online Shops gestöbert, die einem Wolle inklusive Stickanleitung nach Hause schicken. Es gibt da jedoch ein Problem: Ich kann gar nicht stricken.

Bei meinen ersten Versuchen in der Kindheit bin ich so kläglich gescheitert, dass ich es nie wieder machen wollte. Weil ich aber nun älter bin und nicht so schnell aufgeben will, habe ich mir professionelle Hilfe geholt. Meine Oma. Über makerist.de habe ich mir ein DIY-Strickset bestellt.

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Mütze und ein paar Handschuhe sollten es sein. Häkeln ist ja was für Anfänger und mit Profi-Oma an meiner Seite bin ich ja gut aufgestellt. Passend zum Strickset habe ich mir ein Video-Tutorial auf makerist.de gekauft. Laptop auf, eingeloggt, Paket ausgepackt. Oma Lisl hat dann erst mal alles ganz genau unter die Lupe genommen und schnell festgestellt, dass das Jackard-Muster, welches es bei der Mütze und den Handschuhen nachzustricken gilt, so gar nichts für Anfänger ist: „Aber Kind, wir versuchen das mal!“

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Auch wenn Oma Lisl das Video-Tutorial ein bisschen suspekt war, haben wir uns nach und nach durch die einzelnen Anleitungen geklickt und dann alle Utensilien wie Stricknadeln, Strickschrift (gedruckte Anleitung) natürlich die Wolle bereit gelegt. Im ersten Video bekommt man die Grundtechnik gezeigt, soweit ganz einleuchtend, aber für mich trotzdem eine Herausforderung. Oma Lisl bleibt weiter optimistisch.

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Wir fangen mit der Mütze an. Maschen aufschlagen, d.h. die erste Reihe, also der Umfang des Kopfes und damit quasi der Bund der Mütze. So viel verstehe ich. Oma, der Profi, schlägt natürlich doppelt die Maschen an, wir machen das heute erst mal einfach, weil ich ein Anfänger und Einsteiger (eigentlich noch zwei Stufen darunter) bin! Oma Lisl ist aber nicht so ganz zufrieden mit den Nadeln, aber eigentlich nur, weil sie nie mit Rundstricknadeln strickt. Was auch immer. Der Profi würde hier jetzt nämlich mit vier Nadeln loslegen. Anfängerin Ann-Kathrin macht es natürlich so, wie es in der Anleitung steht.

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Und schon wieder muss ich „Oooooma!“ rufen, ich bekomme es nicht hin. Wie viel Maschen waren es noch mal? Schnell zurück ins Video, 90 also. Ich bin wirklich froh drüber, dass man sich das Video unendlich oft anschauen, immer wieder zurückgehen und sich fehlende oder verpasste Informationen holen kann.

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Jetzt geht es an die zweite Reihe! Maschen teilen und auf den beiden Nadeln verteilen, dann checken, dass auf beiden Nadeln gleich viele Maschen liegen! Dann sagt die Dame aus dem Video: „Wir werden jetzt krausrechts in der Runde stricken!“ Oma kommentiert das Ganze mit: „Jawohl, ja!“. Ich eher so panisch: „Ähhh, was?!“.

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Das Ganze wird jetzt nochmal auf der linken Seite gemacht und dann ganz wichtig: Die Mitte markieren mit einem bunten Faden, um zu wissen, was die Mitte ist. Ihr merkt schon: Für einen Anfänger nicht ganz so einfach und spätestens als es dann heißt "Nach jeder 5. Masche nehmen wir eine weitere aus dem Querfaden dazu und dann wird verschränkt abgestrickt", bin ich raus!

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Oma Lisl aber nicht. Weiter geht's, das Farbmuster kommt dazu: der Rapport. So nennt man ein Muster beim Stricken. Sieht ziemlich schwierig aus, da steckt aber eine einfach einfache Logik dahinter, die für Fortgeschrittene und Begabte auch kein Problem darstellt, wahrscheinlich braucht ihr das Video noch nicht mal, wenn ihr gut stricken könnt. Und so geht es dann weiter, ich will euch hier auch gar nicht zeigen, wie ihr zu einer fertigen Mütze kommt, das erfahrt ihr ja dann bei makerist.de oder einem anderen DIY Online Shop. Sogar die Katze will mitstricken.

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Mein Fazit: Ich kann es leider nicht. Das ist Fakt! Und ich habe mir als Anfänger auch noch das falsche Paket ausgesucht. Sagt sogar Oma. Sie als Profi kam ziemlich gut mit dem Paket zurecht. Ab und zu war es zwar auch für sie ein bisschen knifflig, doch Herausforderungen nimmt Oma gerne an. Deswegen hat Oma Lisl mir auch das Mützchen und die Handschuhe fertig gestrickt. Zwei Tage später kann ich das Ergebnis bei Kaffee und Kuchen bestaunen! Das hat sie aber nur gemacht, weil ich ihr versprochen habe, ihr einen Schal zu stricken. Den gibt es auch bei Makerist und das bekomme sogar ich jetzt hin.

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Oma Lisls Fazit: Die Idee ist super und das Konzept auch. Leider muss man sagen, dass man ein bisschen Erfahrung oder eben Hilfe braucht, um einfach drauflos zu stricken. Jene, die ganz neu sind und sich langsam dem Thema nähern wollen, sollten mit dem Häkeln anfangen, meint Oma.

Oma Lisl und ich sind aber überzeugt, dass wenn man das richtige Set für sich auswählt man eine Menge Spaß haben kann. Auch die Qualität bei 45% Seide, 45 Kid Mohair und 10% Lammwolle ist sehr gut. Oma ist sogar von dem Preis-leistungs-Verhältnis überrascht. Oma und ich haben also schon unseren nächsten Sonntags-Strick-Klatsch vereinbart, ich will das jetzt nämlich lernen, wirklich. Und nächsten Winter bin ich dann Profi, aufgepasst! Und bis ich Profi bin überleg ich mir, was man noch so mit dem Wollknäuel machen kann. Kann man ja auch gut als Haargummi benutzen. Ich DYI-Profi.

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Für alle motivierten Strickhasen wie mich hier noch einmal alle Infos auf einem Strick äh Blick:

DIY-Stricksets gibt es bei makerist.de zwischen 20-50 Euro. Was zum Nähen übrigens auch. Anfänger wie ich können aber auch mit dem Einhäkeln von Wohnaccessoires und Häkeln von Körbchen anfangen. Kaufen könnt ihr den DIY-Spaß auf Etsy oder Dawanda . Eine Facebook-Fanpage gibt es auch, um immer auf dem neusten Stand zu bleiben und sich schöne Inspiration abzuholen. Die Videokurse findet ihr online und diese kosten zwischen 10-30 Euro.

Noch mehr Modevergnügen ohne Strick findet ihr hier. Letzte Woche habe ich mich mit euch eingekuschelt.

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