40 DAYS OF EATING #31 – Chaparro Cocina Mexicana

© Max Thesseling

Heute gibt es Burritos in großen Mengen und Tequila, der bekanntlich sofort in den Kopf steigt. Aber wir wissen es ja schon länger: 40 Days of Besoffski wäre der bessere Titel gewesen.

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Maria, erzähl uns von deinem Tag.

Neben Burgern, Pommes und Schnitzel stehen bei mir ja Burritos hoch im Kurs. Allwöchentlich gibt es bei uns im Office den sogenannten Burrito-Friday, bei dem wir bei einem bekannten Mitte-Burritoianer 20kg Burritos bestellt und anschließend gemeinschaftlich im Büro vernichten. Ich liebe das. Burrito schmeckt daher für mich nach Wochenende. Oder eben nach Gleich-Wochenende. Heute gibt es einen Fast-Gleich-Wochenende-Feierabend-Burrito in x-Berg. Hört sich schon mal verdammt gut an.

Wo habt ihr heute gegessen?

Chaparro

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Was hast du bestellt und wie hat das geschmeckt?

Bevor bestellt wird, gibt uns Raoul eine kleine kulinarische Einführung in die Essgewohnheiten Mexikos. Im Norden, da gäbe es ja sehr viele Burritos (Notiz an mich: In den Norden Mexikos fahren!!!). Im Zentrum des Landes, genauer gesagt in Mexico City (da wo Raoul herkommt), gibt es eben mehr Tacos, Tortillas und Totopas (Nachos!). Danach starren wir auf die Karte, welche sich anschaulich über dem Tresen befindet und wissen trotzdem noch nicht weiter. Sie ist in drei Teile unterteilt: 1. Basis 2. Füllungen 3. Extras. Demnach lässt sie extrem viel Gestaltungsspielraum. Um hier nicht stundenlang rumzudrucksen und den armen Mann unnötig von seiner Arbeit abzuhalten, spielen wir das altbewärte Spiel: Bring uns doch mal, was du für lecker erachtest. Gesagt, gekocht. Raoul wackelt in die Küche und wir freuen uns auf das Essen: Totopas mit drei Dips (nicht so scharf, aber es gibt scharfe Soße extra im Körbchen) und im Anschluss leckere Tacos mit verschiedenen Fleischfüllungen - wovon Black Chicken mit Käse am besten ist. Danach gibt es noch einen Brummer von Sandwich - auch super.

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Wie ist der Service dort?

Sehr nett. Es ist zwar Selfservice, aber Raoul kommt trotzdem mal aus der Küche und sagt uns hallo. Am Ende müssen wir natürlich auch mit ihm trinken, wie so oft. Es gibt Mezcal, soll heißen: Wir sind in vier Sekunden strunzendicht.

Was gefällt dir an dem Laden besonders, was nicht?

Der Laden ist sehr klein und gemütlich. Dekotechnisch hält man sich bisher sehr bedeckt. Das dürfte sich jedoch schon geändert haben: Der Mini-Burrito-Shop hatte eine Woche für einen kleines Facelift geschlossen. Da wir zeitversetzt berichten, dürfe er nun dekorierter sein. Die Karte hat sich infolge dessen auch minimal verändern.

Wie würdest du die Menschen im Restaurant beschreiben?

Es sind - ohne Witz - fast nur Spanier/Mexikaner/Amerikaner hier. Ich muss sagen, dass sich die Würze deutlich von bekannten Mexikanern unterscheidet. Es schmeckt nicht so eingedeutscht und das gefällt mir sehr gut.

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Mit wem würdest du definitiv nicht hierher kommen?

Ich würde meinen Heiratsantrag nicht hier planen. Oder bekommen wollen. Für einen Snack ist es aber eine tolle Lokation.

Worüber habt ihr gesprochen?

Wir sprechen über Jobs, die wir schon so gemacht haben. Denn Max, unser heutiger Fotograf, war mal Praktikant in der Agentur, in der Sophia bis vor Kurzem gearbeitet hat. Man kennt sich also. Das merkt man auch heute immer noch ein wenig. Max hat ‘nen guten Hintern. Echt!

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Was hast du Neues über Sophia gelernt?

Früher mochte Sophia scharfes Essen ja überhaupt nicht und es wurde hart abgehatet. Auch war Sophia früher keine feste Trinkerin. Das kann ich beides so heute absolut und gar nicht mehr unterschreiben.

Das Beste an diesem Essen...

Die superscharfe Soße.

Möchtest du noch etwas sagen?

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Sophia, erzähl uns von deinem Tag.

Heute sitze ich den ganzen Tag in meinem Lieblingscafé und arbeite an Texten. Spannend, oder? Ach halt, eine gute Sache ist mir heute passiert: Es gab zum Frühstück den besten Karottenkuchen, den ich jemals hatte. Karottenkuchen ist neben New York Cheesecake mein Lieblingskuchen. Okay, neben jedem Kuchen (Torte ist aber oll). Ich liebe Kuchen. Super, jetzt will ich ein Stück Kuchen.

Wo habt ihr heute gegessen?

Im Chaparro Cocina Mexicana in der Wiener Straße in Kreuzberg.

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Was hast du bestellt und wie hat das geschmeckt?

Ihr lieben Dropse: Wenn ich noch ein einziges mal höre, dass jemand beim Mexikaner Nachos bestellt, dann bekommt die Person scharfe Soße ins Auge! Die knusprigen Dinger heißen in Mexiko Totopos. Wenn ihr in ein Kalifornisches Restaurant geht, dann könnt ihr sehr gerne Nachos bestellen. Denn in Amerika werden die kleinen knackigen Kerlchen tatsächlich so genannt. Nun gut, zurück zu den Totopos: Da ich eine beinahe schon pervers enge Beziehung zu Käse habe, war ich zunächst etwas enttäuscht, als wir die vegane Variante bekommen haben. Kein Käse! Aber wie wir ja schon in vielen Folgen von 40 Days of Eating gelernt haben: ab und zu mal was Neues ausprobieren - this is where the magic happens. Und so esse ich jetzt vegane Totopos und bin ehrlich gesagt total hin und weg! Die Dips sind super lecker, nachwürzen kann man mit den scharfen Soßen selbst und der Käse fehlt mir hier echt (fast) nicht. Dazu gibt es für mich einen Drink, der hier selbst gemacht wird und angeblich nach Milchreis mit Zimt schmeckt. Ich probiere, schmeckt nach Milchreis mit Zimt. Der erst Schluck ist etwas ungewohnt, aber ich bin bereits nach dem dritten Schluck komplett abhängig nach dem Zeug. Da sich in Mexiko, wie in fast jedem anderen Land auch, die Essgewohnheiten von Region zu Region unterscheiden, bekommen wir eine kleine Einführung in die kulinarische Karte Mexikos. Ich bin zwar nicht minder Burritto-Fan wie Maria, allerdings gibt es für mich nichts besseres als Tacos! Ob weich oder knusprig, kalt oder warm, ich liebe die Dinger einfach (Notiz an mich selbst: Nach Mexico City fahren). Da ich mich wie immer nicht entscheiden kann, lasse ich mir einfach einen Teller Buntes bringen. Das Seitanzeug ist nicht so meins, obwohl ich Seitan liebe. Die beiden anderen Varianten mit gebratenem Gemüse und das Käsedings sind allerdings super. Bisschen scharf drauf, läuft. Ich hätte wahrscheinlich aber trotzdem noch eine Extraportion Käse für meine Tacos bestellt. Zum "Dessert" gibt es einen Taco mit Schokosoße. Der ist wieder mit dem Seitanzeug und irgendwie auch nicht mein Fall. Aber der Rest: NOMS!

Wie ist der Service dort?

Wie fast immer sind alle sehr nett und freundlich zu uns. Küchenchef Raoul setzt sich eine Weile zu uns und erklärt Dinge. So erfahren wir, dass der Laden schon sehr bald umgestaltet werden soll und dass Nachos eigentlich Totopos heißen - und ja, ich sage es gerne noch ein mal: Nachos heißen Totopos!

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Was gefällt dir an dem Laden besonders, was nicht?

Der Laden ist putzig! Verpeilt, wie ich eben bin, renne ich erst einmal dran vorbei. Und dann noch ein mal. Steht zwar überall dran, dass es hier ist, aber kann man ja mal übersehen, ne? Ich mag ja so kleine Läden sehr gerne, also fühle ich mich hier schnell wohl. Das könnte aber auch an unserem Spitzenplatz direkt am Fenster liegen. Ein weiterer Pluspunkt: Vegetarische und vegane Gerichte sind deutlich als solche markiert, also fällt ewiges Rumorakeln über mögliche versteckte Zutaten weg. Das absolut Beste an dem Laden: Jeden Mittwoch ist Taco Tag. Da kosten Tacos nur 1€ und Mezcal nur 1,50€.

Wie würdest du die Menschen im Restaurant beschreiben?

Uns fällt sehr schnell auf, dass hier wirklich sehr viele spanisch-sprechende Menschen sitzen. Könnte daran liegen, dass die Küche sich hier, so weit es eben geht, an traditionelle Rezepte hält.

Mit wem würdest du definitiv nicht hierher kommen?

Mit Menschen, die beim Mexikaner Nachos bestellen.

Worüber habt ihr gesprochen?

Während ich gedankenverloren an meinem Milchreisdrink zutschel, reden wir mit Fotograf Max über Mädchen. Der sucht nämlich gerade. Ich fühle mich noch immer ein bisschen für ihn verantwortlich, schließlich war er ja mal unser Fotopraktikant. Und natürlich disskutieren wir die Frage, ob man auf Tinder wirklich die große Liebe finden kann. Mein Beitrag dazu: Wer will denn das?

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Was hast du Neues über Maria gelernt?

Maria liebt Mezcal und kennt sich mit dem Zeug voll gut aus.

Das Beste an diesem Essen...

Die Totopos.

Möchtest du noch etwas sagen?

Ich gestehe jetzt mal hier meine absolute Schwärmerei für Anthony Bourdain, den coolsten Typen auf der ganzen weiten Welt. Nicht nur, dass er flucht und säuft und sonst ganz schön abgebrüht ist. Nein er hat auch noch einen tollen Job: Er futtert und reist sich rund um die Welt. Seit Jahren verfolge ich seine Sendung bereits auf DMAX und ich habe mir die Folge, in der er sich durch Mexico City futtert, bestimmt zehnmal voller Neid angesehen. Wieso kann ich nicht nach Mexico City fahren und den ganzen Tag Tacos essen? Weil mir noch niemand solch eine Fernsehsendung angeboten hat! Wieso eigentlich nicht? Aber das Chaparro ist auf jeden Fall ein ganz guter Ersatz. Also bis der Anruf vom Produzenten kommt... OK, keinen Mezcal mehr für Sophia.

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Gestern waren Maria und Sophia im Lava. Alle Folgen 40 DAYS OF EATING gibt es hier.

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Location: Chaparro Cocina Mexicana, Wiener Str. 14a , 10999 Kreuzberg, Berlin
Fotos: Max Thesseling
Text: Maria und Sophia Giesecke
Artwork: Frau Grau
Produktion: Mit Vergnügen
(Ja, "40 Days of Eating" ist eine Adaption von "40 Days of Dating".)

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