In Brandenburg steht ein ganzes Dorf zum Verkauf

© Katrin Gewecke

Update: 29.01.2018

Nachdem ein anonymer Käufer als einziger Bietender das marode Dorf in Brandenburg für 140.000 Euro ersteigert hatte, will er jetzt, gut sechs Wochen nach der Versteigerung, vom Kauf zurücktreten. Grund hierfür sei, einem Bericht der Berliner Zeitung zufolge, die Nicht-Geschäftsfähigkeit des Käufers. Bis sich der Fall geklärt hat, bleibt Alwine also noch in der Obhut des Vorbesitzers. Auf eine Sanierung des Dorfes müssen die Bewohner also noch länger warten, Angaben über eine erneute Versteigerung gibt es bisher noch nicht.

In Berlin geht der Trend ja schon längst nicht mehr zur Zweitwohnung in der Stadt, sondern zum Zweitbauernhof oder -häuschen mit Garten in Brandenburg. Denn während immer mehr Leute nach Berlin ziehen wollen, möchten diejenigen, die längst hier wohnen, sich lieber mal eine Auszeit im Grünen nehmen. Aber wieso immer klein denken und sich nur ein Häuschen wünschen, wenn man gleich ein ganzes Dorf haben kann? Zufälligerweise steht nämlich gerade, wie der rbb berichtet, nur zwei Autostunden von Berlin entfernt, die Siedlung "Alwine" zur Auktion frei. Das Startgebot liegt bei 125.000 Euro, für die man dann sechs Doppel- und Mehrfamilienhäuser – in denen immerhin 15 Bewohner leben – auf rund 16.000 Quadratmetern direkt am Wald erhält.

Wer sich jetzt schon als Dorfkönig auf dem Marktplatz flanieren sieht, dem sei allerdings gesagt, dass es sich hier um kein eigenständiges Dorf samt Bürgermeister handelt. Die Siedlung gehört zur Stadt Uebigau-Wahrenbrück. Außerdem kommen auf den zukünftigen Besitzer einige Renovierungs- und Instandhaltungsarbeiten zu, denn die Häuser haben teilweise Wasserschäden, sehr alte Fenster und kein einziges besitzt ein modernes Heizsystem. Die 15 Bewohner stört das allerdings nicht und auch über den baldigen Verkauf machen sie sich keine Gedanken, wie der rbb bei einem kleinen Besuch feststellte.

Am 9. Dezember kommt das kleine Dorf im Auditorium Friedrichstraße in Berlin-Mitte unter den Hammer. Um 12 Uhr geht's los, mitbieten kann jeder, der das notwendige Kleingeld hat.

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