Nach Echo-Langeweile: Die Musikindustrie schenkt sich einen neuen Musikpreis

Früher war es noch üblich sich via Facebook und Twitter ordentlich über die Echoverleihung zu schütteln - in diesem Jahr war selbst den größten Hatern das Hassen vergangen. Frei.wild haben einen Echo bekommen, Udo Lindenberg hat seinen Playback Auftritt verkorkst, eigentlich war immer Helene Fischer nominiert und Moderatorin Barbara Schöneberger wusste auch nicht so richtig, was sie da eigentlich macht. Aber irgendwie auch egal, wenn Pur als beste nationale Band ausgezeichnet wird und Sami Slimani den roten Teppich zur Selfie-Zone erklärt.

Damit dies nicht mehr der Fall ist, wird der Musikpreis Tonio in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen.

Kommerzielle Erfolge und Chartplatzierungen spielen hier keine Rolle. Hinter dem neuen Musikpreis steckt der neu gegründete Verein zur Förderung der Popkultur mit Vertretern von kleinen und großen Plattenfirmen. Der "Verein zur Förderung der Popkultur" finanziert sich im Wesentlichen aus den Beiträgen seiner Mitglieder - die Mitgliedschaft kostet aktuell 60 Euro im Jahr. Sie berechtigt zur Teilnahme an der Abstimmung sowie zum Besuch der Verleihung.

Auf der Webseite schreibt der Verein: "Unsere Idee ist es nun, einen Preis zu etablieren, für dessen Vergabe kommerzieller Erfolg ebenso irrelevant ist wie Beziehungen oder Industrieverflechtungen."

Bleibt zu hoffen, dass dieser Preis nicht einfach nur ein Selbstbeweihräucherung-Preis von der Musikindustrie für die Musikindustrie ist, sondern sich wirklich Branchenferne Mitglieder finden.

Hier könnt ihr euch anmelden. Der Tonio soll im Herbst in diesem Jahr verliehen werden.

 

Titelbild: © Tonio / Promo
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