Das Wichtigste, das ihr zur S-Bahn-Sperrung zwischen Ostbahnhof und Friedrichstraße wissen müsst
Die Bahn macht sich gerade ja mal wieder viele Freunde in Berlin, indem sie in den letzten zwei Wochen erst die viel befahrene Hauptnahverkehrsstrecke zwischen Friedrichstraße und Zoologischer Garten sperrte, um nun den Verkehr zwischen Ostbahnhof und Friedrichstraße lahm zu legen. Abenteuerliche Vorschläge zur Umgehung wurden bereits gemacht, wir schlucken jetzt schon vor dem Aufstehen eine Valium, um nicht mit explodiertem Kopf auf Arbeit anzukommen und haben das Wichtigste für euch zusammengefasst.
Was ist eigentlich gerade los?
Die S-Bahn-Gleise zwischen den Haltestellen Alexanderplatz und Friedrichstraße werden bis zum 25. August erneuert. Es fahren in der Zeit keine, also gar keine S-Bahnen auf der wohl meistbefahrensten Nahverkehrsstrecke und wichtigen Ost-West-Anbindung. Wir stellen uns tatsächlich vor, dass bei der Bahn Maulwurfe arbeiten, anders können wir uns diese wahnwitzigen Baudauer nicht vorstellen.
Was empfiehlt die Bahn?
Es gibt natürlich durchdachte Vorschläge zur Umgehung, zum Beispiel mit Bussen (mit Bussen! In Berlin! Zur Rush Hour!). Außerdem ersetzen regelmäßig fahrende Regionalbahnen die ausfallende S-Bahn. Man sollte aber immer mit Verzögerungen im Betriebsablauf aufgrund von Gleisstörungen z.B. in Königs Wusterhausen rechnen.
Was uns heute Morgen am Ostbahnhof dementsprechend durch den Kopf ging.
Sätze, die man in den nächsten drei Wochen eher nicht hören wird.
– "Sorry, ich bin etwas zu früh dran."
– "Ich finde Körperkontakt mit fremden Menschen gar nicht schlimm."
– "Die Bahn ist mein Lieblingsverkehrsmittel."
Die Alternative
Die Bahn empfiehlt unter anderem die Umgehung mit der Ringbahn. Für ein wenig Action im Leben haben wir für jemanden, der von der Warschauer Straße zum Hackeschen Markt will, folgenden Vorschlag:
(rot: Sperrung zwischen Ostbahnhof und Friedrichstraße. grün: Umgehungsmöglichkeit von der Warschauer Straße mit der Ringbahn S41, U2, S5/7/75, U55, S1/2/25, M1 bis zum Hackeschen Markt)
Diese Route bietet einige Sehenswürdigkeiten! Das ICC soll ja regelmäßig abgerissen werden. Bevor es soweit ist, sollte man sich das Ungetüm also nochmal anschauen. An der Haltestelle Tiergarten steht man über der Straße des 17. Juni und kann bis zur Goldelse schauen. Die Haltestelle Bellevue ist morgens wunderbar idyllisch mit Blick auf die Spree. Nächster Halt ist der Hauptbahnhof, wo man der wenig bis gar nicht befahrenen U55 eine Daseinsberechtigung geben kann – die hat man dann auch hundertpro für sich allein. Unter den Linden (kurzer Blick aufs Brandenburger Tor) geht's weiter mit der S-Bahn zur Friedrichstraße und von dort aus ist es mit der M1 nur noch ein Katzensprung bis zum Hackeschen Markt. Der Weg zur Arbeit dauert dann wahrscheinlich genauso lang wie das Warten auf die Regionalbahn am Ostbahnhof und ist zehn Mal aufregender.
Das Beste wird aber vermutlich sein...