Das coolste Office der Stadt? – Zu Besuch im Soundcloud Headquarter

© Milena Zwerenz

Ein Büro ist ein Büro ist ein Erlebnis. Google etwa lässt seine Mitarbeiter auf einer Art Spielplatz arbeiten, im Betahaus in Berlin dominiert das Co-Working-Konzept. Arbeitsplätze bedienen heute mehr als nur das Bedürfnis nach Stille und Ruhe. In der Factory Berlin sammeln sich jetzt Internet-Start-Ups und internationale Firmen in einem Gebäude. Auch Soundcloud bezieht dort sein neues Headquarter, inklusive Zimmer nur für Nickerchen, einem Tonstudio und Pflanzenzimmer. David und Kelly haben uns (im noch menschenleeren Büro) rumgeführt und erklärt, warum der Sound in einem Büro  nicht nur bei Soundcloud  manchmal viel wichtiger ist als die Optik.

Warum seid ihr hier eingezogen?
David: Als wir das erste Mal von der Vision hinter Factory Berlin gehört haben, dachten wir, wir würden gerne ein Teil davon sein. Einerseits seine eigenen Räumlichkeiten kreiieren und andererseits mit anderen Firmen interagieren zu können, fanden wir gut. Die Start-ups können von uns lernen und wir uns von ihnen wiederum inspirieren lassen.

Wer wird hier noch sein Büro haben?
David: Twitter kommt zum Beispiel und 6Wunderkinder sitzen direkt über den Hof von uns.

Welches Konzept steckt hinter eurem neuen Büro?
Kelly: Das Büro ist so aufgeteilt, dass wir eine Art Mittelteil haben, wo man zur Rezeption und dem Café reinkommt. Auf den beiden Seiten haben wir die Flügel mit den Arbeitsräumen. Insgesamt ist alles eher offen gehalten, aber die Raumakustik ist sehr gut, so dass wir normal, aber in einer weitläufigen Umgebung arbeiten können. Es gibt aber auch viele kleinere Orte, an denen sich die Leute zurückziehen können, um konzentrierter zu arbeiten. Der Mittelteil ist vor allem dazu gedacht, dass sich hier alle Mitarbeiter treffen können.

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Wie viele Leute arbeiten für Soundcloud in Berlin?
David: Bald 200 Leute.

Wie handhabt ihr die Arbeitszeiten?
David: Ein Großteil der Arbeit, den die Leute bei Soundcloud machen, besteht aus Engineering and Design. Das heißt, sie müssen die meiste Zeit sehr konzentriert arbeiten. Allerdings hat da jeder seine persönlichen Präferenzen, wann er das am besten kann. Für uns als Unternehmen ist es letztlich wichtig, dass sie ihre Aufgaben erledigen, aber wie sie das machen, da sind wir flexibel. Wir unterstützen es, wenn jemand von zu Hause arbeiten will und haben flexible Arbeitszeiten. Auch von unterwegs kann gearbeitet werden, schließlich haben wir noch andere Büros auf der Welt und die Mitarbeiter kommen manchmal hierher oder wir zu ihnen.

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Was war euch besonders wichtig, als ihr das neue Büro geplant habt?
Kelly: Als die Architekten und ich das Büro geplant haben, haben wir uns mehrere große Konzepte überlegt. Zum einen war uns der Klang im Büro sehr wichtig. Wir haben in ein wirklich gutes Soundsystem investiert und jeden Raum genau ausgemessen, um den bestmöglichsten Klang sicherzustellen. Wir haben uns auch viele Gedanken darüber gemacht, wie wir unsere Mitarbeiter zusammenbringen können. Schließlich gibt es etwa 150 Soundclouder, die einander treffen sollen.

Und wie sorgt ihr dafür?
Kelly: Wir haben ein großes Café, in dem es das ganze Essen und Trinken gibt, anstatt mehrere kleinere Küchen an mehreren Orten. So kommt jeder täglich an einem zentralen Platz vorbei und trifft die Anderen. Aber wir haben uns auch viele Gedanken über das Wohlergehen der Mitarbeiter gemacht. Überall gibt es gute Beleuchtung, frische Luft, gutes Wasser.

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Wann trefft ihr eigentlich die anderen Firmen, die noch in der Factory arbeiten?
David: Vor allem bei uns, da wir verschiedene Events hier im Büro planen. Zum Beispiel organisieren wir Meetings zu bestimmten Themen, Techtalks und Hackathons.

Factory Berlin wird ja als Ort für Start-ups beworben. Erinnert ihr euch noch, wie ihr angefangen habt?
David: Das allererste Büro, das ALLERerste Büro, war im Prinzip noch gar kein Büro, sondern der Konferenzraum eines anderen Start-ups. Die Gründer von Soundcloud saßen wortwörtlich unter den Tischen und haben gearbeitet, bis sie rausgeschmissen wurden, und sich eigene Räume suchen mussten. Dann hingen wir ein oder zwei Tage im Oberholz rum, bis wir in unseres erstes richtiges Büro im Postfuhramt eingezogen sind. Wir hatten ein oder zwei Räume und haben unsere eigenen Tische gebaut. Aber es gab eine Dachterrasse. Und ein paar gute Partys.

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Die Fotos hat auch Milena gemacht.

 

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