MODEVERGNÜGEN #18 - ÜBER MÄNNER UND KURZE HOSEN
Zeigt her eure strammen Waden! Endlich, endlich hat man auch hier in Deutschland das Gefühl in der warmen Jahreszeit angekommen zu sein und so einfach es für uns Frauen ist sich ein Kleidchen oder eine Shorts überzustreifen, so schwer ist es ab 25 Grad aufwärts für euch arme Männer ein temperaturgerechtes und zudem schönes Beinkleid zu finden. Die Auswahl war bisher nicht sehr üppig, denn selbst in den Sommerkollektionen auf den Catwalks waren kurze Hosen bisweilen noch immer die Ausnahme. In den Köpfen der Menschen war auch immer die Schreckens-Kombination „Wade-Tennissocke-Sandale“ verankert. Die Zeit, als das Tragen kurzer Hosen Touristen und kleinen Jungen vorbehalten war, sind dennoch vorbei.
Thom Browne etabliere auf den Laufstegen die Shorts, deren Saum etwa fünf Zentimeter oberhalb des Knies endet und genau so sehe ich sie im Moment überall – selbst im Büro. Dabei sind die Farben entweder sehr gedeckt in navy, schwarz oder tan oder auffällig bedruckt wie mein Lieblingsmodell von Soulland. Außer den „kurz über dem Knie Shorts“ gibt es auch noch die mutige, tennisinspirierte Variante „Short Shorts“, die vor allem Männern mit muskulösen Beinen steht. Dazu sind auch Kurzarmhemden erlaubt – es gibt künftig also niemanden mehr, der euch damit als hitzeempfindlichen Mann mit Geschmacksproblem abstempelt. Der amerikanische Look der 50er Jahre löst das Poloshirt ab. Tiptop finde ich auch die Variante Blazer + Shorts - gesehen bei D&G, Ermenegildo Zegna oder Corneliani. Je nach Style dürfen dazu dann die passenden Lieblingsschuhe rausgekramt werden – Desert Boots, Plimsoles oder zuletzt an Schowi als gut befunden: Die simplen Argentinier Paez (nur echt mit den rammelnden Rammlern).
Noch ein persönlicher Appell nach einer umfassenden, empirischen Erhebung im Freundinnen- und Kolleginnenkreis ist die Meinung glasklar: Männer, bitte behaltet eure Wolle am Bein. Frauen mögen keine Stoppelbeine. Danke und einen guten Sommer.