Mittwoch, 09.03. Essen gehen – Tucholsky's
Wenn man ein Paradigma für die Inneneinrichtung solcher Restaurants aufstellen müsste, die gemeinhin als "hip" bezeichnet werden, ginge es dabei auf jeden Fall um freigelegte Wände, einsam baumelnde Glühbirnen und Schulstühle. Das Tucholsky's in Mitte hält sich erfrischender Weise so gar nicht daran. Hier sieht es eher aus wie in der Wohnung von Bekannten unserer Eltern, dunkle Wände, pinke Lampenschirme, bunte Gemälde – ein bisschen Nineties eben.
Vorher hausierte hier ein Alt-Berliner Lokal, davon bleibt jetzt nur noch die Geschichte übrig. Besitzerin Franziska, die mit ihrem Mann Alexander schon die Neue Odessa Bar betreibt, hat den Ort verwandelt und ihr Herz in ihr erstes eigenes Restaurant gesteckt. Das schmeckt man. Die kleine, feine Speisekarte hält abwechslungsreiche Gerichte bereit. Fisch, Fleisch, Gemüse. Dabei schafft es das Tucholsky's, kulinarisch mit so etwas Schönem wie leicht scharfen Mohn-Balsamico-Nudeln oder einem absolut zarten Entrecôte zu verzaubern. Hier möchte man sich gar nicht auf so einen plumpe Beschreibung wie "moderne deutsche Kost" oder "regionale Küche" festlegen. Lieber hinsetzen, nach dem leckersten Gericht auf der Karte fragen und genießen. Wer möchte, kann ja auch seine Eltern und ihre Freunde einladen.
Unbedingt probieren // Das Entrecôte. So perfekt schmeckt es fast nirgendwo in Berlin.
Veggie // Für Vegetarier gibt's eine handvoll Gerichte zur Auswahl, die aber nicht weniger attraktiv klingen als der Rest auf der Karte. Veganer rückversichern sich am besten nochmal, abhängig von der aktuellen Karte.
Money // Hauptgerichte ca. 14–20 Euro
Beste Zeit // Abends, wenn man sich mal wieder was gönnen will und Mitte gerade so schön nah ist.
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Tucholsky's | Torstraße 189, Mitte | täglich ab 18 Uhr, warme Küche bis 1 Uhr
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Fotos: © Milena Zwerenz
Milena Zwerenz