ABENDBROT MIT AIDA #16 – Abendbrot bei Daniel's Eatery
Supperclub? Warum machen das die Leute? Ist das vielleicht heimlich so ein Dating-Ding? Diese und andere Fragen stellten uns meine Freundin Sarah und ich uns auf dem Weg zu Daniel's Eatery. Bisher hatte ich schon viel von solchen Supperclubs und semiprivaten Dinnerparties gehört, aber war noch nie bei einem. Mit fremden Menschen am Tisch in einer Privatwohnung? Klingt ganz interessant, aber fremde Menschen! Uah! Aber der tolle Abend bei Daniel in seiner schönen Wohnung und mit illustren Gästen am Tisch stimmte nicht nur mich, sondern auch Sarah um.
Daniel kommt eigentlich aus dem Marketing, hat zwischendurch ein eigenes Label gegründet und sogar kurzzeitig den Plan gehabt, ein Cupcake-Catering zu gründen. Es kam aber alles anders und seit August 2011 bietet er in seiner Wohnung den Supperclub an und es läuft super: Nicht nur, dass er mit den tollen Abenden, die er veranstaltet, schon viele Fans gewonnen hat, auch wird er mittlerweile von Michalsky, Cheap Monday und Konsorten als Koch gebucht. Und auch auf Kitchensurfing kann man seine Fähigkeiten als Koch mieten. Da kann es dann auch vorkommen, dass er für ein Pärchen das Valentinstagsdinner kreiert. Das Hobby zum Beruf zu machen hat für ihn also geklappt – und dass er Freude hat an dem, was er tut, ist nicht zu übersehen. Daniel ein passionierter Gastgeber, der die seltene Gabe hat, auch Wildfremde sich sofort willkommen fühlen zu lassen. Auch die Wohnung trägt dazu ihren Teil bei: In den großen, offenen Räumen sind viele kleine Details versteckt, gemütliche Sofas und große Drucke lassen die Gäste gleich ganz zuhause fühlen. Während er letzte Vorbereitungen trifft und schnibbelt und arrangiert erzählt er von seinen Lieblingskochbüchern und der letzten Reise, von neuen Projekten und wie er seine Menüs zusammenstellt (frei nach Schnauze!). Und dabei zaubert jegliche anfängliche Reserviertheit mit seiner Wärme weg.
Normalerweise tischt er 5-Gänge-Menüs auf, da wird um eine Spende von ungefähr 40 Euro für Menü und Aperitif, Wasser, Kaffee, Tee und Digestif gebeten. Manchmal gibt es aber auch Lunch oder er macht mit Freunden einen Weinabend. Am Montag allerdings gab es erstmals ein Abendbrot in Daniel's Eatery – wie passend! Für faire 15 Euro bog sich der Tisch vor frischgebackenem Brot, leckersten hausgemachten Pasten und Aufstrichen, selbstgemachter aromatisierter Butter mit Kräutern, Zitronen und Knoblauch, leckeren Käse, einem großen, feinen Salat und einer Kräuter-Gemüse-Frittata. Das alles sehr, sehr lecker war, versteht sich von selbst. Eines der Rezepte könnt ihr sogar heute als Gastbeitrag auf meinem Blog Improkitchen finden!
Ein besonderer Reiz an Supperclubs ist ja, dass man mit Menschen an einem Tisch sitzt, mit denen man sonst wahrscheinlich kaum in Kontakt käme. Am schönen, großen Tisch sitzen neben uns beispielsweise eine chinesische Köchin mit ihrem Kumpel aus Singapur, der zur ITB ein paar Tage in der Stadt war und seine Deutschkenntnisse aus der Schulzeit auffrischte. Eine sehr nette Runde – wir wären gerne länger geblieben, doch meine Erkältung trieb mich leider zurück ins Bett. Aber das wird bestimmt nicht mein letzter Besuch bei Daniel's Eatery sein!
Aber euch steht vielleicht der erste bevor: Mit Daniel's Eatery zusammen möchten wir eines der heißbegehrten Tickets für das Dinner am 26. April für das Menü mit Weinbegleitung verlosen. Dazu müsst ihr nur verraten, mit ihr am liebsten mal dinieren würdet. George Clooney? Marie Curie? Ke$ha? Erzählt es uns!
Die Bilder hat diesmal Sarah Steffen geschossen – sie hat auch das Autorenbild von mir gemacht. Ihr solltet euch unbedingt ihre Abschlussarbeit «Die Milchbriefe» anschauen! Daniel's Eatery findet an verschiedenen Orten statt. Am besten informiert ihr euch auf seiner Seite.
Wer bis zum nächsten Abendbrot noch mehr mit mir futtern möchte, dem sei mein Blog Improkitchen an den Magen gelegt. Heute sogar mit einem Rezept von Daniel!