"Ocean Futures": Wie das Futurium euch in die Zukunft der Meere entführt
Wenn ihr glaubt, das Meer zu kennen – Wellenrauschen, Sand zwischen den Zehen, Sonnenuntergang im Horizontglühen – dann hat das Futurium in Berlin etwas, das euch überraschen wird. Mit der neuen Sonderausstellung "Ocean Futures" verwandelt das Haus der Zukünfte 150 Quadratmeter in eine ozeanische Traumlandschaft, die mehr fragt, als sie beantwortet: Wie sieht die Zukunft unserer Meere aus – und was haben wir damit zu tun?
Zwischen der Ostsee und den Philippinen
In "Ocean Futures" begegnet ihr den Geschichten zweier Fischerfamilien – einer philippinischen und einer deutschen. Zwei Welten, über 10.000 Kilometer voneinander entfernt, aber verbunden durch dieselbe Realität: das Leben mit dem Meer. Sie erzählen von Hoffnungen und Ängsten, von täglicher Arbeit und großen Träumen – und davon, was passiert, wenn sich die Meere verändern.
Das Futurium schafft daraus eine berührende, globale Erzählung über den Ozean als Lebensgrundlage, Kulturraum und Identitätsquelle. Es zeigt, dass Wasser nicht nur Natur, sondern auch Geschichte, Gemeinschaft und Zukunft ist. Und während ihr euch durch die Ausstellung bewegt, verschmelzen Vergangenheit und Zukunft zu einer lebendigen Gegenwart.
Die Kunst: "Balangay Spacecraft"
Das Herzstück der Ausstellung ist die raumgreifende Installation "Balangay Spacecraft" des philippinischen Künstlers Leeroy New – eine Mischung aus Kunstwerk, Fantasieraum und Science-Fiction-Architektur. Ihr betretet ein Geflecht aus recycelten Wasserkanistern, alten Flaschen und Naturmaterialien, das aussieht wie eine Kreuzung aus Mangrovenwald und Raumschiff.
Diese surrealen Gebilde erinnern an schwebende Inseln, an Wesen aus der Tiefsee, an etwas, das vertraut und fremd zugleich ist. Sie leuchten, sie atmen fast. Und sie stellen Fragen: Wie kreativ kann eine Gesellschaft werden, wenn sie sich an veränderte Umweltbedingungen anpassen muss? Wie können wir Ressourcen neu denken? Und was passiert, wenn Kunst selbst zur Zukunftsforschung wird?
Leeroy New hat seine Arbeiten schon im Palais de Tokyo, auf der Sydney Biennale und sogar beim Burning Man gezeigt – und jetzt in Berlin. Mit "Balangay Spacecraft" verwandelt er das Futurium in eine Zukunftslandschaft, die ihr so schnell nicht vergessen werdet.
Das Meer kennt keine Grenzen – und diese Ausstellung auch nicht. Während “Ocean Futures” in Berlin läuft, zeigt das The Mind Museum in Manila parallel eine eigene Ausstellung zu den Zukünften der Meere. Beide Orte sind über das "Ocean Citizen Portal" miteinander verbunden. Das bedeutet: Ihr könnt euch während eures Besuchs live mit Besucher*innen auf den Philippinen austauschen und darüber sprechen, wie Ozeane ihr Leben prägen.
Diese Begegnung macht deutlich, was "Ocean Futures" wirklich will: globale Perspektiven zusammenbringen, voneinander lernen und Verantwortung teilen. Denn der Klimawandel betrifft alle – aber Lösungen entstehen, wenn wir zuhören, verstehen und handeln.
Den Auftakt der Ausstellung feiert das Futurium mit einer besonderen Vernissage: "Tanz der Unterwasserwesen". In spektakulären Kostümen, entworfen von Leeroy New, erwecken Tänzer*innen unter der Leitung von Alvin Collantes die fantastische Welt zwischen Natur und Künstlichkeit zum Leben. Die Performance verwandelt das Futurium für eine Nacht in ein schimmerndes Unterwasseruniversum voller Bewegung, Licht und Musik. Wer Glück hat, erlebt diesen Abend – aber auch danach bleibt genug Zeit, um in die Ausstellung einzutauchen.
"Ocean Futures" ist Teil der UN-Ozeandekade, einer weltweiten Initiative für nachhaltige Meeresforschung. Das Futurium zeigt mit dieser Ausstellung, dass Zukunft nicht nur eine Idee, sondern eine gemeinsame Aufgabe ist. Und weil Wissen für alle zugänglich sein sollte, ist der Eintritt frei. Wenn ihr euch also für Kunst, Wissenschaft oder einfach für das Leben interessiert – geht hin. "Ocean Futures" ist kein Spaziergang durch ein Museum, sondern eine Reise in eine mögliche Zukunft. Ihr werdet staunen, nachdenken und vielleicht mit einem neuen Blick auf das Meer nach Hause gehen.
"Ocean Futures" – Sonderausstellung im Futurium | Alexanderufer 2, 10117 Berlin | 14. November 2025 – 31. August 2026 | Mittwoch und Freitag – Montag: 10–18 Uhr, Donnerstag: 10–20 Uhr, Dienstag geschlossen | Eintritt frei | Mehr Informationen
Redaktion