Brunch mit anatolischen Einflüssen im Fourty Years Kitchen in Kreuzberg
Es hat zum Glück nicht vierzig Jahre gedauert, bis wir das Fourty Years Kitchen entdeckt haben. Im Kreuzberger Graefekiez haben die Geschwister Merve und Cemal im Sommer 2023 ihr Restaurant mit anatolisch-mediterraner Küche eröffnet. Der Name leitet sich von einem anatolischen Sprichwort ab: "Bir kahvenin kirk yil hatri var". Übersetzt heißt das so viel wie "Die Erinnerung an einen gemeinsam getrunkenen Kaffee verbindet 40 Jahre".
Wir sind zum gemütlichen Sonntagsfrühstück gekommen und merken schnell, dass wir nicht die einzigen mit der Idee sind. Neben uns wird ein Geburtstag gefeiert, weiter hinten ist auch eine längere Tafel eingedeckt. Das Fourty Years Kitchen hat sich in der Nachbarschaft schnell herumgesprochen. Ein erster Blick in die Karte – und auf die Teller der anderen Gäste – erklärt, warum.
Die Brunch-Karte ist relativ klein gehalten. Es gibt vier verschiedene belegte Sauerteigbrote aka Open Slices, Shakshuka (auch vegan möglich), Granola, Çilbir aka türkische pochierte Eier und French Toast. Wer nicht fündig wird, für den*die gibt's die Frühstückstapas. Zur Auswahl stehen Bio-Eier (pochiert, gerührt oder gebraten), veganes und vegetarisches wie Linsensalat, Avocado, Hummus, türkischer Käse sowie Fisch- und Fleischbeilagen, wie Suçuk, Lachs oder Pastrami. Das Konzept mit den anatolischen Tapas wird auch beim Dinner im Fourty Years Kitchen gefahren. Wir haben natürlich einen Blick aufs Menü geworfen und wollen unbedingt auch mal abends vorbeikommen. Aber zurück zum Brunch!
Weil ich am liebsten süß frühstücke, bestelle ich den zimtigen French Toast mit Rahm, hausgemachtem Cranbery-Nuss-Granola, Ahornsirup, hausgemachter Johannisbeermarmelade und Früchten. Und ich sag's, wie es ist: Der French Toast gehört zu den leckersten, die ich in Berlin je gegessen habe. Richtig gut schmecken uns auch die türkischen Eier auf Knoblauchjoghurt mit gebratener Chili-Butter und frischem Salat. Dafür nehmen wir die Knoblauchfahne gern in Kauf. Auch das Shakshuka hat es uns angetan, nicht nur wegen der knusprigen Kirchererbsen und der gut gewürzten Tomaten-Paprika-Soße. Natürlich bestellen wir auch Cezve. Der türkische Mokka wird in einem traditionellen Kännchen serviert und sorgt bei uns für ein Koffein-High.
Die Sauerteigbrote und Croissants kommen von La Maison, einer unserer Lieblingsbäckereien der Stadt. Für Kuchen-Fans gibt's auch hausgemachte Kuchen wie Carrot Cake oder den zweistöckigen Choco Berry Cake. Der Kaffee stammt von der Bonanza Roastery und die Kuhmilch ist, wie ein Großteil der Lebensmittel und Produkte im Fourty Years Kitchen, Bio.
Ihren ersten Laden haben Merve und Cemal übrigens 2021 in der Lausitzer Straße eröffnet. Das Fourty Years Coffee ist etwas kleiner und noch ein bisschen gemütlicher als die "große Schwester". Neben Brunch, Kaffee und Kuchen gibt's hier auch hübsche handgebundene Bouquets aus Trockenblumen. Die sehen auch in vierzig Jahren noch gut aus, da sind wir uns sicher.
Alle Infos zum Fourty Years Kitchen auf einen Blick:
Unbedingt probieren: Den French Toast!
Veggie: Es gibt reichlich vegetarische und auch einige vegane Gerichte.
Besonderheit des Ladens: Brunch mit anatolischen Einflüssen. Zum Dinner gibt es anatolische Tapas und keinen Alkohol.
Mit wem gehst du hin: Freund*innen, Familie und French Toast-Addicts.
Für Fans von: Meyan und Venue.
Preise: Brunch-Gerichte zwischen 10-15,50 Euro, Frühstücks-Tapas zwischen 2,50-9 Euro, Kaffee: 2,60-5,50 Uhr, Säfte: 4,90-6 Euro
Fourty Years Kitchen | Dieffenbachstraße 52, 10967 Berlin | Dienstag – Freitag: 09-15 Uhr und 18-22 Uhr, Samstag & Sonntag: 10-22 Uhr | Mehr Info