11 Kunst-Highlights im Juli, die ihr nicht verpassen solltet
Wer den spontanen Starkregengüssen, die uns diesen Sommer wohl noch öfter ereilen werden, entkommen möchte, der oder die findet in den zahlreichen Berliner Galerien und Museen Zuflucht. Wir haben 11 Ausstellungen für euch, die ihr im Juli nicht verpassen solltet.
1 Der Fotograf. Ein Blickwechsel
Der Ausgangspunkt dieser Ausstellung im Museum für Fotografie ist das Zusammentreffen von Fotografie-Schüler*innen des Berliner Lette Vereins und dem Nachlass des Amateurfotografen Kurt Rohde. Dieser hat von 1920 bis 1996 gelebt, intensiv mit verschiedenen Kamera-Set-ups fotografiert und seine Bilder selbst in der Dunkelkammer vergrößert. Die Ausstellung zeigt eine künstlerische Auseinandersetzung der Schüler*innen mit dem Werk Rohdes. Aus analogen Fotografien werden Collagen, Animationen und bewegte Bilder.
2 Mono 4T Exhibition
Die Mono Teekannen, die zu den absoluten Design-Ikonen in Deutschland gehören, feiern 40-jähriges Jubiläum. Dies haben Mono und die German Design Graduates, eine Initiative für die Nachwuchsförderung von Produktdesigner*innen, zum Anlass genommen, der berühmten Teekanne eine eigene Ausstellung zu widmen. Durch die Auseinandersetzung mit den Materialien der Mono Teekannen und ihrer ikonischen Erscheinung entwickelten zehn Jungdesigner:innen neue Perspektiven auf den Klassiker. Entstanden sind zehn kreative Einzelstücke, die ihr euch am 5. Juli ab 19 Uhr in der Mono 4T Exhibition anschauen könnt. Achtung! Ihr müsst euch vorher hier anmelden. Seid besser schnell, die Kapazitäten sind begrenzt.
3 Eva Fàbregas: Devouring Lovers
Eva Fàbregas wurde 1988 in Barcelona geboren. Charakteristisch für ihr Werk sind weiche, körperlich anmutende Objekte. Diese breiten sich in ihrer bislang größten Einzelausstellung in der Museumshalle des Hamburger Bahnhofs von allen Seiten aus. Leichte Vibrationen und Bewegungen gehen von ihnen aus, sodass sie fast körperlich spürbar sind. Die Grenzen zwischen technisch erzeugten, menschlichen und nicht-menschlichen Welten verschwimmen.
4 Wolf Biermann. Ein Lyriker und Liedermacher in Deutschland
Wolf Biermann ist einer der bekanntesten Liedermacher Deutschlands. 1976 wurde er aus der DDR ausgewiesen – es war einfach zu unberechenbar, ihn auftreten zu lassen. Die Ausstellung thematisiert den Künstler vor dem Hintergrund der besonderen Stellung, die Kultur in der DDR einnahm. Eine ausführliche Station ist auch der Familiengeschichte Biermanns gewidmet, dessen Vater als Jude und Mitglied des kommunistischen Widerstands in Auschwitz ermordet wurde.
5 Wolken und Licht. Impressionismus in Holland
Kein Zweifel: In den Niederlanden liegt der Ursprung der Landschaftsmalerei. Im Zentrum stand die Haager Schule, welche die sich wandelnden Lichtstimmungen der Natur in hohen Wolkenhimmeln mit vielen Grauschattierungen einfing. Die Ausstellung im Barberini zeigt, wie Künstler*innen im 19. Jahrhundert durch französische Einflüsse zu einer ganz eigenen, holländischen Version des Impressionismus fanden.
6 Angelika Dobreva und Alisa Kolodub: Materialism of Indeterminacy
Die ukrainischen Künstlerinnen Angelika Dobreva, geboren 1994, und Alisa Kolodub, geboren 1997, erforschen mit künstlerischen Mitteln den Tastsinn. Die Ausstellung in der Schering Stiftung vereint zu diesem Zweck Skulpturen mit VR-Technologie. Die Künstlerinnen beziehen sich auf das Manifest „Il Tattilismo“ des italienischen Futuristen Filippo Tommaso Marinetti. Dieser plädierte für das systematische Trainieren des themengebenden Tastsinns. Dobreva und Kolodub greifen mehr als 100 Jahre nach der Veröffentlichung Marinettis dessen Forderung auf und zeigen eine Ausstellung, die dem Tasten Priorität einräumt.
7 "Guck mal so!" – Heinz-Berggruen-Gymnasium x Ostkreuzschule für Fotografie
Sagt jemand „Guck mal so!“, dann reagieren wir normalerweise, indem wir unseren Gesichtsausdruck verändern. Meist kommt diese Aufforderung kurz bevor wir fotografiert werden. Was aber, wenn man das Ganze umdreht – und dem Fotografen oder der Fotografin sagt: "Guck mal so!"? Dann bedeutet es, den Blick auf die Welt, auf Menschen und Dinge zu verändern. Diesem spannenden Experiment haben sich die Kunst-Schüler*innen des Heinz-Berggruen-Gymnasiums gestellt. Sie hielten fest, was sie im Alltag berührt, glücklich oder traurig gemacht hat und fanden dafür jeweils in einer eigenen fotografischen Abfolge ihren eigenen Ausdruck. Unterstützt wurden sie von ihren Kunstlehrer:innen und den Dozent:innen der Ostkreuzschule für Fotografie.
8 Spanische Dialoge. Picasso aus dem Museum Berggruen zu Gast im Bode-Museum
Anlässlich des 50. Todestags von Pablo Picasso, der von 1881 bis 1973 gelebt hat, wird eine Auswahl seiner Arbeiten aus der Sammlung des Museum Berggruen im Bode-Museum gezeigt. Es wird dabei deutlich, wie sehr Picassos eigene künstlerische Praxis von der spanischen Kunstgeschichte beeinflusst wurde. Die Ausstellung bildet zugleich den Auftakt der neuen Reihe „Spanische Dialoge“ im Bode-Museum, in der die spanischen Sammlungen jenseits gewohnter Hierarchien oder Zeit- und Kunstgattungsgrenzen präsentiert werden.
9 Isa Genzken. 75/75
Zum 75. Geburtstag der deutschen Künstlerin Isa Genzken zeigt die Neue Nationalgalerie 75 Skulpturen aus all ihren Schaffensphasen seit den 1970ern. Die Präsentation in der oberen Halle des Gebäudes erinnert in ihrer Anordnung einzelner Skulpturen an Ausstellungen klassischer Antikensammlungen. Die Besucher*innen werden dabei durch Spiegelungen in den Oberflächen der Objekte selbst zu Akteur*innen.
10 INTERNATIONAL TOPLAC PLUS
Die VRB-Galerie ist bekannt dafür, aufstrebende Künstler*innen, Kurator*innen und junge Sammler*innen zusammenzubringen. Im Rahmen der Ausstellung "INTERNATIONAL TOPLAC PLUS" präsentiert sie gerade die Arbeiten des schwedischen Künstlers Bill Billekvist: International Toplac Plus ist eine Bootslackfarbe, die der 31-Jährige zum Markenzeichen seiner Kunst gemacht hat. Aktuell erforscht Billekvist zudem, wie man die Vorder- und Rückseite eines Gemäldes definieren kann. Aus transparenten Textilien wird so eine unkonventionelle Leinwand.
11 Das neue 4D-Deutschlandmuseum
Am 17. Juni 2023 hat das Deutschlandmuseum eröffnet – eine weltweit einzigartige Kombination aus historischem Museum und der immersiven State-of-the-art-Gestaltung eines Freizeitparks. Es ist das Schwestermuseum des Deutschen Spionagemuseums. Ein Team aus Historiker*innen, Designer*innen, Pädagog*innen, Grafiker*innen, Spielentwickler*innen und Architekt*innen haben das Museum konzipert. Das Besondere: Das Deutschlandmuseum ist ein reales 4D-Museum. Bedeutet: Ihr lauft tatsächlich durch einen originalgetreuen Wald mit Bäumen, eine Ritterburg aus Stein oder einen Schützengraben aus Sandsäcken und Erde. Die eigens komponierten Gerüche sorgen zudem für eine unvergleichliche Erfahrung der jeweiligen Geschichtsepochen.