All you can stream: Das sind Dominiks Favoriten bei Netflix und Co.

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Welche Serien empfiehlt man seinen Mitmenschen? Solche mit vielen Preisen? Solche, die von vielen Leuten gemocht werden? Oder sollte man nicht vielleicht solche empfehlen, die man wahnsinnig gerne selbst noch einmal entdecken würde? Als neue Serie und nicht als hundertste Wiederholung. Eine Serie also, die man ohne Scham wegbingt. Bei der man die neue Staffel schon kommen sieht, bevor Netflix darauf hinweist. Eine Liste mit 11 solcher Serien habe ich hier für euch geschnürt. Hoffentlich kennt ihr schon ein paar davon, zumindest würde ich mir wünschen, dass der Genuss bisher nicht an euch vorbeigegangen ist. Im besten Fall aber entdeckt ihr gleich eure neue Lieblingsserie.

1. Rick and Morty

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Ist es eine Serie für schlaue Menschen oder eine Serie für Menschen, die sich gerne schlauer als ihr Umfeld fühlen wollen, weil sie selbst auf der dritten Meta-Ebene nur leicht schmunzeln? Wir werden es nie wissen. Auf jeden Fall ist "Rick and Morty" anders. Kreativer, selbst in den Momenten, in denen sie das Rad nicht neu erfinden, es aber durch multidimensionale Portale hüpfen lassen. Egal, ob sich Rick in eine Gurke verwandelt, Morty ein ganzes Leben in einer Videospielsimulation erlebt oder Rick eine Zivilisation erschafft, um seine Autobatterie zu betreiben – diese Serie um den verrückten Erfinder und seinen Enkel sprengt alle Grenzen. Wundervoll seltsam.

2. Sherlock

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Benedict Cucumbersnatch verdankt seine Marvel-Welt-Karriere vor allem dieser Rolle, was gibt es also noch viel zu sagen, zu "Sherlock"? Dachten sich die Macher*innen von BBC ursprünglich wohl auch und brachten Arthur Conan Doyles Werke einfach in die Moderne. Klassischer Stoff, aktuell aufbereitet – was beim Theater ständig fehlschlägt, funktioniert hier so gut, dass sich ein viktorianisches Spezial fast schon aus der Zeit gefallen anfühlt.

3. Pretend It's a City

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Wer Fran Lebowitz vor dieser Serie kannte, ist entweder sehr belesen, sehr alt oder sehr aus New York, vielleicht sogar alles. Da auf mich nichts davon zutrifft, bin ich Martin Scorsese ewig dankbar für die Vorstellung. In "Pretend It's a City" porträtiert er seine Freundin Fran als die zynische, intellektuelle, brillante Großstädterin, als die wir uns doch alle gerne sehen. Die es in dieser Zusammenstellung aber doch eher selten gibt. Und Fran Lebowitz gibt es – leider – nur einmal. Scorsese sei Dank haben wir jetzt immerhin ein siebenteiliges Opus über eine außergewöhnliche Frau und ihre immer treffenden Meinungen zu Stadtverkehr, urbanen Haushalten und Bibliotheken. Wen nach der Serie das Fran-Fieber packt, dem*der sei "Metropolitan Life" und "Social Studies" empfohlen, vor Sarkasmus triefende Alltagsbibeln, die bestens gealtert sind.

4. Fleabag

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Phoebe Waller-Bridge hat etwas verstanden, was viele Menschen – hauptsächlich Männer – vor ihr nicht verstanden haben: Nur weil ich ein spannendes Leben mit einer außergewöhnlichen Persönlichkeit habe, reicht das noch nicht für ein Drehbuch. Beziehungsweise kann man aus Kreativität und Verrücktheit mit ein bisschen Fantasie sogar mehr erzählen als die eigene Geschichte. Wenn Waller-Bridge also in "Fleabag" eine fabelhaft kaputte, sexsüchtige Londonerin, die den Tod ihrer besten Freundin nicht verarbeiten kann, erschafft, dann liegt das nicht daran, dass sie selbst sexsüchtig oder kaputt ist. Sondern eine unglaublich humorvolle Erzählerin. Ein bisschen was Persönliches stecke natürlich trotzdem in all ihren Projekten, wie sie in diesem wundervollen SNL-Monolog bestätigt.

5. The Last Dance

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Es gibt nur zwei Menschen. Die, die den Sportteil lesen und die, die den Rest der Zeitung lesen. Realistisch betrachtet gibt es vermutlich Milliarden Menschen mehr, von denen die meisten überhaupt keine Zeitung lesen. Aber hier geht es vor allem um jene, die den Sportteil nur als Beilage belächeln. Bitte schaut euch dennoch "The Last Dance" an. Diese Serie ist wahrscheinlich die beste Sport-Doku aller Zeiten. Die Chicago Bulls der Neunziger gelten bis heute als die berühmteste Sportmannschaft der Welt. Zwischen 1991 und 1998 gewinnen sie sechs NBA-Titel. Michael Jordan steigt zum gottgleichen Gesicht des Sports auf. So viel war bekannt. Lange wurde unter Verschluss gehalten, dass ein Kamerateam die gesamte letzte Saison bis in die Kabine verfolgt hat. Vor dem finalen Titel einer Ära seht ihr, wie Scottie Pippen das Team verrät, wie Dennis Rodman mit Carmen Electra nach Vegas abhaut – und was für ein beeindruckender Soziopath Michael Jordan doch ist.

6. The Office (USA)

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"The Office". Geniale Gehirngeburt von Ricky Gervais. Sehr erfolgreich in England, noch erfolgreicher mit Steve Carrell in den USA. "The Office" ist so eine Serie, die alle um mich rum schon gesehen hatten, ständig zitierten und die mich trotzdem nie angesprochen hat. Ich mochte Steve Carrell nicht, die Ästhetik war nicht meins und ich hatte "Stromberg" schon probiert und für langweilig befunden. Hat er nicht gesagt? Doch, aber irgendwann gab es sonst wirklich nichts zu glotzen, also habe ich mich durch die ersten Folgen gekämpft und gefühlt erst neun Staffeln später wieder ausgemacht. Lustiger als "Stromberg", weniger schmerzhaft als "Jerks" und authentischer als "Parks and Recreation". Ein Klassiker.

7. Ted Lasso

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Die beste Prämisse für eine Serie seit Langem: Amerikanischer College-Football-Coach wird englischer Fußballtrainer in der obersten Spielklasse. Nicht nur wegen der ewigen Verwechslung von Football und Football (Soccer), sondern wegen dem treffenden Klischee, dass viele Amis halt außerhalb ihrer Welt wahnsinnig wenig wissen. Und so hat auch Ted Lasso alias Jason Sudeikis – übrigens die perfekte Besetzung – keinen blassen Schimmer von Fußball. Aber dafür das größte Herz der Welt, unverwüstlich gute Laune und immer einen klugen Kalenderspruch auf den Lippen. Nicht umsonst wurde diese Feel-Good-Serie, in der es um Fußball und nicht um Fußball geht, mit Emmys geradezu überhäuft.

8. Chef's Table

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Sobald der Winter kommt, ist es Zeit für spezielles Essen. Damit ist natürlich nicht die Jahreszeit gemeint, sondern der erste Satz aus dem gleichnamigen Konzert von Vivaldi, der als ikonische Titelmelodie für das vermutlich speichelanregendste Intro der Welt verwendet wird. "Chef's Table" ist inzwischen ein absoluter Hit, es gibt sechs Staffeln, ein französisches Spezial, eines für BBQ und nicht zuletzt für Pizza. Manche werfen der Serie daher vor, sie sei zu ausrechenbar, zu eindimensional. Immer leckeres Essen, verrückte*r Chef*in, Drama im dritten Akt. Aber das Essen ist nicht nur lecker, es ist fast schon sexuell gut abgebildet. Die Köch*innen sind immer unterschiedlich verrückt. Und wer mir erklären will, dass ihn das Rezept mehr interessiert als die persönlichen Hintergründe, der*die hat Drama nie geliebt.

9. Peaky Blinders

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Was für alle Serien auf dieser Liste gilt, ist, dass sie euch in sehr eigene Welten entführen. Der Harry-Potter-Effekt, wenn man so will. Aber wohl keine Serie setzt ihre Darsteller*innen besser in Szene als "Peaky Blinders". So gut sogar, dass der Kleidungsstil der Bande von Kriminellen aus Birmingham inzwischen zu einem Trend geworden ist, siehe Schiebermütze. Ansonsten gibt es einen überragenden Soundtrack mit sehr viel Nick Cave, raffiniertes Set-Design und eine Geschichte, die so brutal und nervenaufreibend ist, dass sie eigentlich nur Tote kalt lassen dürfte.

10. BoJack Horseman

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"BoJack Horseman" ist alles. Eine klassische Serie, keine klassische Serie, immerhin verfolgen wir ein versoffenes Pferd, das im vergangenen Jahrzehnt ein Sitcom-Star war. Sie ist aufwühlend, lustig, blöd, genial, neu, klassisch – und kreativer als alles Dagewesene. Kreativer sogar als "Rick and Morty", die andere genredefinierende gezeichnete Serie nach den "Simpsons". Denn wo sich "Rick and Morty" mit unendlichen Universen behilft, tobt die Fantasie von "BoJack Horseman" zwischen altbekannten Eckpfeilern der Dramedy. Solange man darüber hinwegsieht, dass die Geschichte in einer anthropomorphen Fantasiewelt spielt. Was man spätestens ab der zweiten Folge tut und was als solches ja schon ein tolles Zeichen ist.

11. The O.C.

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Was wäre eine Serienliste ohne ein ordentliches Teenie-Drama? Hier gibt es logischerweise viel Auswahl, moderne Hits wie "Euphoria" und "Sex Education" oder Klassiker wie "Skins" und "Gossip Girl". Es war eine knappe Kiste, aber am Ende würde ich immer zu "O.C., California" zurückkehren. Zu prägend war der Soundtrack – gab es Indie davor eigentlich schon? – zu schön das Poolhaus und zu ergreifend die Chemie der Hauptdarsteller*innen. Viele wollten Ryan sein, der Junge, der von den reichen, lieben Eltern adoptiert wird, ich wollte immer Seth sein. Comic-Bücher, Segeln und Rachel Bilson. So oder so: Die erste Staffel ist für mich ein Meisterwerk des ehrlichen Kitsch – von dem es niemals genug geben kann.

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