Schliemanns Welten: In Berlin ist eine Ausstellung über den weltbekannten Entdecker zu sehen

© Staatliche Museen zu Berlin

Eine Schatzsuche übt auf uns Menschen eine fast schon magische Anziehungskraft aus. Doch während besonders im kindlichen Alter der Spaß im Vordergrund steht, ist als Erwachsene*r der Forscher*innendrang auf der Grundlage überlieferter Anhaltspunkte im Fokus des Interesses: Befindet sich hier, wo ich gerade grabe, tatsächlich der sagenumwobene Schatz des Captain Cook oder bin ich einer falschen Spur aufgesessen?

So oder so ähnlich wird auch Heinrich Schliemann gedacht haben, als er – basierend auf den Erkenntnissen weiterer Forscher*innen – im heutigen Norden der Türkei mit Grabungen begann. Sein Interesse galt allerdings keiner Piratengeschichte, sondern den historischen Schriften Homers, des Trojanischen Krieges und der gleichnamigen Stadt mit ihrem tragischen Schicksal.

Kurz und gut: 1873 wurde er an besagter Stelle fündig, fand den aus mehr als 8.000 Exponaten bestehenden "Schatz des Priamos" – und wurde hierdurch schlagartig weltberühmt. Ob der Kampf um Troja tatsächlich so stattgefunden hat, ist bis heute umstritten. Dass Schliemann Troja entdeckt hat, dagegen nicht. Dieser Mann hat Weltgeschichte geschrieben. Geschichte, die wir seit dem 13. Mai und der Ausstellung "Schliemanns Welten: Sein Leben. Seine Entdeckungen. Sein Mythos" in der James-Simon-Galerie und dem Neuen Museum hautnah miterleben können.

So unglaublich der Fund ist, so ungewöhnlich ist auch sein Entdecker: Schliemann war zunächst Kauf- und Geschäftsmann, ein Weltenbummler, der an vielen Orten sein Glück versuchte und seine Leidenschaft – das Reisen – anschließend in Form von Berichten festhielt. Erst in seinen Vierzigern begann er aktiv, Forschungsreisen zu unternehmen. Das vorher verdiente Geld ermöglichte es ihm.

Die Sonderausstellung "Schliemanns Welten: Sein Leben. Seine Entdeckungen. Sein Mythos" trägt diesem zu Beginn sprunghaften Leben Rechnung: Die auf zwei Kultureinrichtungen verteilte Schau ist deshalb in seine zwei hervorstehenden Lebensepochen unterteilt: In der James-Simon-Galerie widmet man sich dem ersten Lebensabschnitt Schliemanns, seiner Herkunft und den Stationen, die er auf dem Weg zu einem der größten Entdecker aller Zeiten bestritten hat.

Im Neuen Museum hingegen setzt man sich konkret mit seiner archäologischen Arbeit auseinander und zeigt einige seiner sensationellsten Funde aus der Trojanischen Sammlung sowie den Königsgräbern von Mykene. So oder so dürften die rund 700(!!!) Exponate aus aller Welt eine auf ihre Art und Weise einzigartige Darstellung seines Lebens bieten.

Dass wir ausgerechnet in unserer schönen Stadt in den Genuss der einmaligen Ausstellung kommen, hat einen Grund: Der in Berlin wohlbekannte Arzt und Anthropologe Rudolf Virchow galt als Förderer Schliemanns, weswegen sich ein Großteil der Sammlung Trojanischer Altertümer im Besitz des Museums für Vor- und Frühgeschichte befindet, von denen einige Highlights in der Sonderausstellung zu sehen sein werden.

Klingt spannend? Finden wir auch! "Schliemanns Welten: Sein Leben. Seine Entdeckungen. Sein Mythos" könnt ihr noch bis zum 06. November 2022 besuchen. Macht mal!

Schliemanns Welten: Sein Leben. Seine Entdeckungen. Sein Mythos | Bis 06.11.2022 | James-Simon-Galerie & Neues Museum | Bodestraße, 10178 Berlin, Dienstag – Sonntag: 10–18 Uhr | 14 Euro, ermäßigt 7 Euro | Mehr Info

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