Wie erkläre ich meinem Kind, dass es durch eine Samenspende entstanden ist?

© Matze Hielscher

Wie spricht man am besten über Herausforderungen im Familienalltag? Viele Eltern treiben die gleichen Sorgen um, auf der Suche nach Lösungen lesen sie einen Ratgeber nach dem anderen. Jede*r hat eine andere Vorstellung von Erziehung und nur selten werden Ängste und Sorgen offen ausgesprochen. Im Familienrat-Podcast besuchen wir regelmäßig die Diplompädagogin Katia Saalfrank und stellen der Expertin eure Fragen rund um Erziehung und Familienleben.

Luise* schreibt:

"Wir sind eine Regenbogenfamilie mit zwei Kindern – Lilli ist drei Jahre und ihr kleiner Bruder Jakob jetzt ein halbes Jahr alt. Ich habe beide Kinder ausgetragen, bin also die Bauchmama. Lilli nennt mich "Mami". Meine Frau Anne ist die "Mama". Die Schwangerschaft haben wir durch eine Samenbank möglich gemacht. Im Alter von 18 Jahren haben beide die Möglichkeit den Spender – er ist bei beiden auch der gleiche – über die Samenbank ausfindig zu machen. Unsere Tochter hat bislang nur ein einziges Mal gefragt 'Mama, wer ist eigentlich MEIN Papa?'. Ich habe ihr damals ziemlich perplex gesagt, dass sie ja uns zwei Mamas, Mama und Mami, hat.

Daraufhin war dann erst einmal alles fein für sie. Allerdings hatte ich für mich das Gefühl, der eigentlichen Frage ausgewichen zu sein. Vor ein paar Wochen dann hat sie gefragt, wie Babys in den Bauch kommen. Da habe ich gesagt, dass ich kurz überlegen müsse, wie ich ihr das am besten erklären kann und es ihr sage, sobald ich überlegt habe. Dieses Gespräch steht noch aus. Anne und ich sind uns einig, dass die beiden natürlich von vornherein die Wahrheit erfahren sollen. Sie sollen wissen, wer sie sind und dass es zwar einen biologischen Vater, den Spender, gibt, jedoch keinen sozialen "Papa". Wenn andere Kinder nach ihrem Papa fragen, sollen sie selbstbewusst Antworten auf ihre Fragen geben, ohne dabei ein Schamgefühl oder ein Gefühl von "es fehlt etwas" zu haben.

Ich habe Angst beim Erklären etwas falsch zu machen. Beispielsweise, dass für Lilli beim Benutzen der Wörter "Papa" oder "Vater" das Gefühl einer Leerstelle entsteht. Wir ringen neben dem "wie viel erklären wir den Kindern wann" tatsächlich auch damit, die richtigen Vokabeln zu finden. Spender trifft es am besten, aber es muss ja eben auch für Kinder nachvollziehbar sein. Vielleicht ist es auch für andere Nicht-Regenbogenfamilien interessant, wie man mit brisanten Fragen von Kindern bzgl. sexueller Aufklärung umgeht."

*Name geändert

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