Ehrliche, moderne Küche im REMI in Mitte

© Daliah Hoffmann-Konieczka

Im Gegensatz zum Lode & Stijn in Kreuzberg, dass sich in einer eher ruhigen Querstraße vom Paul-Linke-Ufer versteckt, ist das neue Restaurant der Gastronomen Lode van Zuylen und Stijn Remi auf der Torstraße nicht zu übersehen. Das REMI befindet sich im überwiegend verglasten Erdgeschoss des Suhrkamp Verlagshauses. Links die Torstraße, rechts der Rosa-Luxemburg-Platz mit Blick auf den Fernsehturm und dazwischen ein offenes, helles und minimalistisch eingerichtetes Restaurant, das, laut der beiden Betreiber, von den Grand Cafés Hollands inspiriert wurde.

Bei Grand Café denke ich ja eher an Kronleuchter, weiße Servietten, Stuck und Samt. All das gibt es im REMI nicht, dafür eine offene Küche mitten im Restaurant, unverputzten Beton, tiefroten Granit, luftige Vorhänge und jede Menge Lochblech. Und dennoch ist es hier gemütlich und man kann problemlos mehrere Stunden verweilen. Ich bin mit meiner Schwester zum Mittagessen im REMI verabredet. Wir sitzen an einem der Tische direkt am Fenster. Sie schaut in die Küche, ich auf das Treiben auf der Torstraße. Es ist kurz nach 13 Uhr und im Restaurant ist ordentlich Betrieb. Zwei Tische, Tourist*innen, größere Gruppen und Mitarbeiter*innen des Hauses – das Publikum ist genau so bunt gemischt wie die Bücher-Regenbögen im großen Regal.

Karottensuppe und Sauerteigbrot mit Butter im REMI
© Daliah Hoffmann
© Dinah Hoffmann
Interior-Aufnahmen im REMI in Mitte
© Daliah Hoffmann

Während Stijn Remi, Namensgeber des REMI, Bestellungen aufnimmt, Tische abräumt und mit Gästen plaudert, stehen Küchenchef Jan Wichert, Sous-Chef Tyler Hansen und das Team in der Küche und schicken einen Teller nach dem anderen raus. Beim Anblick der Teller, die an unsere Tischnachbar*innen gehen, merken wir, wie hungrig wir sind, und entscheiden uns, auf Anraten von Stijn, für das Lunchmenü. Die Mittagskarte wechselt täglich.

Bei unserem Besuch besteht das Menü aus einer Karotten-Velouté mit Joghurt, Trauben und Sonnenblumenkernen, Serviettenknödel mit Austernpilzen, Rucola und Molkesoße (veggie) oder geschmorter "Weggun" Lammkeule mit Serviettenknödel und Petersilienwurzel und einem Finanzier mit Joghurt-Himbeer-Eis. Außerdem stehen auf der Karte Papardelle mit Makrele und Sauerteigcroutons und ein Herbstsalat. Auch wenn das REMI noch recht neu ist, sind die Köch*innen bereits so gut eingespielt und erfahren, dass jedes Gericht einwandfrei und fantastisch schmeckt. Die Küche ist einfach und modern, gekocht wird mit regionalen und saisonalen Produkten und Zutaten. Vieles wird aus der Markthalle Neun geliefert. Lode und Stijn haben in den letzten Jahren aber auch enge Beziehungen zu Landwirt*innen und Bäuer*innen aufgebaut, die nun auch ihr zweites Restaurant beliefern.

© Daliah Hoffmann
© Dinah Hoffmann

Zum Schluss gibt's noch einen Kaffee und das Dessert vom Lunchmenü, einen Finanzier mit Himbeer-Joghurteis. Selbst bei Minusgraden würde ich das Eis löffeln, so lecker schmeckt es. Wir dürfen außerdem den Choux à la Créme von der Abendkarte probieren. Der Windbeutel mit Kardamom-Eiscreme, eingekochten Zwetschgen und Sahne schmeckt himmlisch und spätestens jetzt weiß ich, dass ich ganz bald zum Dinner ins REMI kommen muss.

Neben dem wirklich guten Essen und der tollen Location kann ich das REMI auch wegen des netten und aufmerksamen Service empfehlen. Von Adressen an der Torstraße ist man da ja auch anderes gewohnt. Wir wurden mit einem Lächeln hinter der Maske empfangen und bedient und auch untereinander herrscht hier ein freundliches und familiäres Klima. Wir planen auf jeden Fall schon unseren nächsten REMI-Besuch – und ihr solltet das aus tun!

Nachtisch im Restaurant REMI: Choux mit Kardamom-Eis und Sahne und Financier mit HImbeer-Joghurteis
© Daliah Hoffmann

Unbedingt probieren: Wir durften den Choux à la Créme von der Abendkarte probieren. Der war himmlisch!

Veggie: Sowohl auf der Mittags- als auch auf der Abendkarte gibt es eine Auswahl an vegetarischen Gerichten. Wenn es vegan sein soll, einfach mal nachfragen.

Besonderheit des Ladens: Die Location selbst.

Mit wem gehst du hin: Tagsüber mit Kolleg*innen, abends mit Freund*innen.

Für Fans vom: Lode & Stijn und Barra.

Preise: Das Drei-Gang-Lunchmenü kostet 26 Euro, die einzelnen Gerichte zwischen 4 Euro (Albatross Sauerteigbrot & Butter) und 18 Euro (Hauptgericht mit Fisch/Fleisch). Abends kosten die Gerichte zwischen 4 und 26 Euro.

REMI | Torstraße 48, 10119 Berlin | Dienstag – Samstag: 12–23 Uhr | Mehr Info

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