Lateinamerikanische Küche und gute Drinks im Tupac in Kreuzberg

© Daliah Hoffmann

Wer in Berlin auf der Suche nach einem guten südamerikanischen Restaurant ist, hat es nicht leicht. Erwähnenswert sind an dieser Stelle das mexikanische Restaurant La Lucha, das argentinische Café La Criolla Empanadas und die drei peruanischen Restaurants Chicha, Naninka (in der Arminiusmarkthalle) und Nauta. Seit Februar 2019 darf das lateinamerikanische Restaurant Tupac in dieser Liste nicht fehlen!

Am Eingang zu den Riehmers Höfen in der Hagelberger Straße kochen der peruanische Chefkoch Ariel Peralta und sein Team innovative lateinamerikanische Küche. Um euch direkt aufzuklären: Mit Tupac ist nicht der Rapper gemeint, sondern der peruanische Freiheitskämpfer José Gabriel Tupac Amaru. Das Streben nach Freiheit und Unabhängigkeit dient Ariel und seinem Team auch in der Küche als Inspirationsquelle und äußert sich in Form der kreativem"Cocina libre". Mindestens genauso wichtig wie die kreative Freiheit, ist den Köchen die Qualität der Zutaten und Produkte. Die "Cocina deproducto" steht für bewusste Ernährung, lokale und saisonale Küche und das Vertrauen in die Produzent*innen.

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Der hintere gastraum vom südamerikanischen Restaurant Tupac in Berlin-Kreuzberg
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Smoky Rita und der Winter Smach, zwei Cocktails im Tupac
© Daliah Hoffmann

Einige kennen Ariel vielleicht schon. 2015 eröffnete er mit seinem damaligen Geschäftspartner das Chicha, das als Pop-up und Stand beim Street Food Thursday begonnen hatte. Zuvor kochte er unter anderem in seiner Heimat Peru im Sternerestaurant Central von Küchenchef Virgilio Martínez. Das Central gehört seit Jahren zu den besten Restaurants der Welt. Im Tupac verbindet er nun die Finesse der Sterneküche mit der Bodenständigkeit seiner Heimatküche.

Wir sind heute zu dritt unterwegs – und hungrig. Wir werden sehr freundlich empfangen. Der Service ist aufmerksam und mindestens genauso international wie das Küchenteam. Unser Kellner kommt aus Peru, die Bartenderin aus Korea, ist aber in Australien aufgewachsen. Zur Begrüßung gibt es erstmal etwas zum Anstoßen von der Cocktail-Karte: den Smokey Rita und den Winter Smash. Die Drinks sind gut und stark, deshalb benötigen wir jetzt unbedingt was zu essen!

Los geht es mit den Vieiras, Jakobsmuscheln in geräucherter Jalapeno- und Koriandersoße mit gerösteten Maischips. Ich komme bei dem Schärfegrad zwar leicht ins Schwitzen, lecke mir danach aber trotzdem die Finger ab. Es folgen die gefüllten Pimientos und Causa y Fish, Püree aus marinierten Kartoffeln mit Fisch, Kaviar und Avocadocreme. Auf dem Teller finden wir die Schlange, die sich über die geflieste Wand in der offenen Küche schlängelt, wieder.

Ein Muschelgericht im Tupac
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Crispy Schweinebauch auf Süßkartoffelpüree und Schweinefleischsud im Tupac
© Daliah Hoffmann

Wie empfohlen, bestellen wir alles in die Mitte und teilen uns das Essen, so auch den knusprigen Schweinebauch mit Süßkartoffelpüree. Der Spruch "Harte Schale, weicher Kern" trifft hier vollkommen zu. Das Fleisch ist super zart, die Haut schön kross und das Püree samtig-weich. Ich esse nur selten Schweinefleisch, mache für dieses Gericht aber gerne eine Ausnahme. Natürlich bestellen wir auch Ceviche, das peruanische Nationalgericht. Im Tupac wird der rohe weiße Fisch mit Radieschen-Spaghetti und einer kräftigen Habanero-Tigermilch serviert.

Auf den Nachtisch wollen wir natürlich nicht verzichten. Weil wir uns nicht entscheiden können, nehmen wir beide: gegrillte Ananas mit Zitroneneis, schwarzer Sesampaste und Chiacracker und einen lila Süßkartoffel-Donut mit Erdnuss-Praline, Chipotle-Chili und Kokosnuss-Schaum. Das Dessert ist ein leckerer Mix aus kalt und warm, süß und scharf, weich und hart. Es dauert nicht lange, bis beide Teller leer gelöffelt sind. Damit wir nicht platzen, gibt's noch einen Absacker, Pisco Potron von Hacienda La Caravedo. Wir nippen satt und zufrieden an dem Glas und verabschieden uns mit einer Umarmung. Bis bald, Tupac! Wir kommen wieder.

links: © Dinah Hoffmann, rechts: © Daliah Hoffmann

Unbedingt probieren: das Ceviche, die Jakobsmuscheln, den Schweinebauch und den Süßkartoffel-Donut.

Veggie: Auf dem aktuellen Menü gibt es drei vegan-vegetarische Gerichte: Pimientos, Artischocke und Rosenkohl. Die Karte ist sehr fisch- und fleischlastig, es soll aber bald mehr veggie Gerichte geben.

Besonderheit des Ladens: Fine Dining und erstklassige Drinks in einer punkig-lockeren Atmosphäre.

Mit wem gehst du hin: Südamerika-Fans und Flexitariern.

Für Fans vom: Chicha und Nauta.

Preise: Gerichte 8 bis 16,50 Euro, Cocktails 8 bis 10,50 Euro.

Tupac Berlin | Hagelberger Straße 9, 10965 Berlin | Dienstag – Samstag: 18–23 Uhr | Mehr Info

Wir wurden von dem Restaurant eingeladen, das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung.

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