Französische Törtchen mit japanischem Twist im Café Komine in Schöneberg

© Rebecca Hoffmann

Was gibt es Besseres als an einem verregneten Sonntag den Tag mit süßen Törtchen aufzuhellen? Uns fällt da nichts ein. Und deshalb ging es ins Café Komine in Schöneberg. Unweit vom Wittenbergplatz in einer eher klassischen Wohngegend gelegen, begeistert der gebürtige Japaner Shin Komine nun schon seit 2016 Fans von französischer Patisserie.

Die Lebensgeschichte von Shin ist spannend. In der Gegend um Tokio aufgewachsen, brachte ihn das Studium vor zwanzig Jahren zum ersten Mal nach Berlin. Er wird Cellist, spielt auf Konzerten, geht wieder für ein paar Jahre zurück nach Japan und erkennt, dass er noch einmal neu anfangen will. An der renommierten Schule Le Cordon Bleu in Tokio lernt er das Handwerk des Patissier. Zurück in Berlin, vermisst er genau jene Törtchen, die er aus Japan kennt und beschließt, ein Café zu eröffnen. Feinste französische Patisserie mit dem gewissen japanischen Etwas. Denn Frankreich und Japan sind gerade kulinarisch miteinander verbunden und so gibt es in Japan unglaublich viele französische Restaurants, Bäckereien und Konditoreien. Als Japaner wächst man definitiv mit französischer Kochkunst auf. Klar, dass Berlin da noch einiges nachzuholen hat. Umso besser, dass Shin sich dem angenommen hat und das Café Komine ins Leben gerufen hat.

© Rebecca Hoffmann
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Das Interieur ist eher schlicht unaufgeregt, nicht unbedingt eine Reise nach Japan, auch wenn das Geschirr und kleine Details wie die Tassenuntersetzer einen Hinweis auf Shins Herkunft geben. Der Fokus liegt hier eindeutig auf der Präzision der süßen Köstlichkeiten. Der Service des internationalen Teams ist sehr zuvorkommend und nett. Kein Vergleich mit der Berliner Schnodderigkeit und ruppigen Art, die in so vielen anderen Cafés und Restaurants vorherrscht. Hier könnt ihr einfach einen wunderbar netten Nachmittag verbringen. Aber Achtung, die Törtchen sind nicht gerade leicht.

Seine Törtchen sind allein schon visuell kleine Kunstwerke. Neun Variationen werden in der großen Glasvitrine präsentiert. Die Zutatenkombination eines jeden Törtchens klingt vielversprechend. Und weil der Fokus auf eben jenen süßen Kunstwerken liegt, gibt es hier auch nicht viel anderes. Herzhaftes schon mal direkt gar nicht. Zu den Törtchen könnt ihr japanischen Tee oder auch klassische verschiedene Kaffeevariationen genießen. Auf den Tischen fast überall ein "Reserviert"-Schild. Und ja, das Café Komine scheint sehr beliebt. Unaufhörlich klingelt die kleine Glocke an der Eingangstür und verkündet neue Besucher*innen. Dabei ist das Café eher ein Ort, an dem man nicht sehr lange verweilt. Die meisten Gäste kehren ein, essen ein oder zwei Törtchen und sind auch recht schnell wieder weg. Manche lassen sich die Kreationen für zu Hause einpacken.

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Butter und Zucker sind natürlich die Hauptbestandteile. Fast alle Zutaten, selbst die japanische Zitrusfrucht Yuzu, kommt aus Frankreich. Neben sehr französischen Klassikern wie dem Mont Blanc aus süßen Maronen, gibt es auch Törtchen mit eindeutigem japanischen Twist. Matcha-Tiramisu, Käsekuchen mit Yuzu-Gelee oder auch Törtchen mit schwarzem Sesam. Drei Törtchen für zwei Personen, das ist das, was Shin empfiehlt. Das Mont Blanc mit Cassisfüllung muss wirklich jede*r mal gegessen haben, der Maronen sonst nur herzhaft zubereitet kennt. Dazu ein Törtchen mit Matcha Mousse und Sesam und noch ein leuchtend rotes mit einem Earl Grey Mousse und Erdbeer in allen Varianten, das von außen glänzt, als wäre es mit Lack angesprüht. Jedes einzelne Törtchen überzeugt mit viel Geschmack und perfekt harmonierenden Zutaten.

Und so rollen wir uns törtchengleich am Ende aus dem Café ins weiterhin trübe und nasse Berlin und kommen gerne wieder, wenn wir dringend einen kleinen Nachmittagsboost brauchen.

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Unbedingt probieren: Das Törtchen namens Mont Blanc, süße Maronencreme mit Cassisfüllung und Baiser.

Veggie: Die Törtchen sind zwar vegetarisch, aber Veganer*innen oder auch Menschen mit Laktoseintoleranz werden hier nicht happy, da eigentlich überall Milchprodukte oder Eier verarbeitet wurden.

Besonderheit des Ladens: Französisches Patisserie-Know-How trifft auf japanische Präzision und Zutaten.

Mit wem gehst du hin: Mit Naschkatzen und der besten Freundin oder dem besten Freund.

Für Fans von: JUBEL feine pâtisserie, Du Bonheur oder Mamecha.

Preise: Törtchen ab 5,60 Euro, kleines Canelé 2,20 Euro

Café Komine| Welserstraße 13-15, 10777 Berlin | Mittwoch – Samstag: 12.30–19 Uhr, Sonntag: 12.30–18 Uhr | Mehr Info

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