11 WhatsApp-Typen, die jede*r kennt
Wisst ihr noch damals, als man Leute angerufen hat, um mit ihnen zu sprechen? Oder als wir Stunden vor ICQ, MSN und Co. verbracht haben? Die Zeiten von E-Mails und SMS? Tja, alles vorbei – WhatsApp ist bei den meisten zur absoluten Kommunikationsmöglichkeit No. 1 herangewachsen. Kein Wunder, dass sich da bei vielen einige Eigenarten herausbilden, wenn man so viel Zeit mit einer App verbringt. Mama mit den hundert Emojis und die nervige Tante mit den Kettenbriefen – wer kennt es nicht? Über die Jahre haben sich aber noch einige andere WhatsApp-Typen gebildet und wir haben sie für euch aufgeschrieben. Na, erwischt?
1. Die Gruppen-Gurus
Mädels-Abend August, Kinoplanung Freitag, Kochen Dienstagabend, Sushi-Date <3, Geschenke Lea&Nina, Wochenende in der Eifel – nein, das ist nicht der Inhalt eines Terminkalenders, sondern die Gruppennamen der Gruppen-Gurus. Denn was gibt es Einfacheres und Übersichtlicheres als für jede Aktivität, Planung und kleinste Frage eine neue Gruppe zu eröffnen? Eeeeben, nichts! Außerdem braucht man ja auch eine eigene Gruppe in jeder möglichen Freund*innenkonstellation, ist doch klar. Und wagt es bloß nicht, in der Sushi-Gruppe die Festivalplanung zu starten, ich glaub', es hackt!
Größtes Problem: Sind sich nie ganz sicher, mit wem sie gerade schreiben.
2. Die "Kannst du jetzt endlich mal antworten"-Fraktion
Es war einmal vor langer, langer Zeit, da konnte man auf WhatsApp noch erstalken, wer online ist und wann Nachrichten endlich gelesen wurden. In einer Welt mit blauen Haken war nichts geheim, alles war für jede*n zugänglich. Doch der Traum nahm ein jähes Ende – eines Tages war Schluss, der Online-Status-Geschichte und die blauen Haken wieder grau. Doch niemand ahnte, welche Schattenseiten dieser Schritt mit sich zog: Die nervigste aller Fraktionen war geboren. „Hallo? Kannst du mal antworten?“, „Hallo, ist dringend gerade, meld dich bitte!“, „Hast du meine Nachricht schon gelesen? Meine Voicemail schon gehört?“ Nein, haben wir nicht. Und wir wollen einen Offline-Modus für WhatsApp!
Größtes Problem: Wenn keiner antwortet!1!!1!
3. Die Unauffindbaren
Vermutlich in direkter Konsequenz zur dramatischen Entstehung der letztgenannten Fraktion hat sich ein Teil der Whatsapp-User*innen abgespalten und zur Gruppe der Unauffindbaren entwickelt. Denn diese antworten einfach: gar nicht. „Du hast mir geschrieben? Oh, das muss ich übersehen haben“, murmeln sie ganz entspannt, während sie eure Nachrichten einfach ignorieren. Mit einem Ruhepuls wie Buddha lassen sie sich niemals von euch stressen, denn eure Nachrichten existieren für sie überhaupt nicht. Ein Blick aufs Handy der Unauffindbaren löst bei allen anderen allerdings oft Panik aus – 749 Nachrichten? Ungespielte Voicemails vom letzten Jahr? SEND HELP!
Größtes Problem: Problem? Hab ich nicht mitbekommen.
4. Die Ohr-Abquatscher*innen
Wie toll wäre eine Telefonfunktion, bei der man den anderen einfach ausschalten könnte und endlos vor sich hin schwafeln dürfte, ohne dass irgendjemand das Wort ergreift? Ach, zum Glück gibt es das ja! Voicemails sind schon eine tolle Erfindung. Während man bei einem Telefonat dummerweise direkt zuhört, was der andere sagt, kann man bei Voicemails die Zeit gleich doppelt verbrauchen: Einmal zum Aufnehmen, einmal zum Anhören. Win Win! Und wenn die Voicemails dann in eine beachtliche Länge von acht bis fünfzehn Minuten wachsen, ist die Abendplanung auch schon gerettet. Es gibt aber einfach so viel zu erzählen!
Größtes Problem: Verdammt, die Aufnahme ist wieder abgebrochen!
5. Die Absatz-Fans
Es gibt da noch so eine andere Sorte.
Kennt ihr die?
Die wissen irgendwie nicht, dass man verschiedene Sätze
auch in eine Nachricht packen kann.
Irgendwie machen die ständig Absätze.
Wir wissen auch nicht, wieso.
Hehe.
Ist aber super, dann vibriert das Handy so schön oft.
Hahaha.
Größtes Problem: Zum Verlauf von gestern Scrollen dauert. Sehr. Lange.
6. Die Boomer
Die Boomer sind der Definition nach Menschen, die zwischen den 40er und 60er Jahren geboren sind – für viele von uns könnten man sie also einfach in „Eltern“ übersetzen. Und oh ja, die wissen, wie der WhatsApp-Hase läuft: Hier mal kurz „ne App“ verschickt, zack – neues Blumenfoto als Profilbild hochgeladen und eben noch das Rezept vom Hermann-Teig weiterleiten. Läuft! WhatsApp ist kinderleicht, das benutzt man doch sowieso genauso wie diese E-Mails oder? Naja, schönen Tag noch! Liebe Grüße, Brigitte
Größtes Problem: Wie funktioniert das noch gleich mit dieser Story?
7. Die stillen Spione
Niemand weiß mehr genau, wie die stillen Spione in die Gruppe gekommen sind. War es damals in der Ersti-Woche, als man noch dachte, alle neuen Leute wären bald unsere besten Freunde oder war es doch letztes Jahr bei der Geburtstagsplanung, wo plötzlich jeder involviert war? Nun, jetzt sind sie da und gehen einfach nicht mehr weg. Still und heimlich sitzen sie in unseren Gruppen, lesen unsere intimsten Geschichten, sehen unsere Vollrausch-Fotos und geben dabei keinen Mucks von sich. Sie sind so leise, dass wir manchmal ganz vergessen, dass sie überhaupt da sind. Wie ein richtiger Spion eben. Also, Hand aufs Herz, was habt ihr vor? Veröffentlicht ihr bald ein Buch mit all unseren bescheuerten WhatsApp-Konversationen?
Größtes Problem: Fragen sich seit Jahren, wie man unauffällig eine WhatsApp-Gruppe verlassen kann.
8. Die Telegram-Promoter*innen
Was könnte es Besseres geben als WhatsApp? Ist doch klar, Telegram! Und jetzt ladet euch das gefälligst alle mal runter und schreibt da mit mir!1!11! Das ist auch viel besser, da sind eure Daten viel besser geschützt und außerdem sind bald SOWIESO ALLE bei Telegram und keiner mehr bei WhatsApp! Glaubt ihr nicht? Aber die Funktionen sind da auch viel praktischer! So uncool, dass ihr immer noch dieses Zuckerberg-Google-Facebook-Imperiumsding unterstützt!!!
Größtes Problem: Alle werden bei WhatsApp bleiben. Alle.
9. Die Storyteller*innen
Für manche Leute gibt es klare Regeln: WhatsApp = Kommunikation. Instagram = Storys machen. Twitter = funny sein – oder wütend. Aber manche, tja, die wollen das Universum einfach durcheinander bringen und machen ihre Storys auf WhatsApp. Ja, richtig gehört! Schau am besten direkt mal nach, mindestens einen Dödel, der ernsthaft die Story-Funktion bei WhatsApp nutzt, hat jede*r in seiner Kontaktliste. Kann doch echt nicht deren ernst sein, das guckt sich doch sowieso niemand – ohh, der Hund ist aber süß! Den kannst du ruhig öfter posten!
Größtes Problem: Sie haben ganz offensichtlich das Internet nicht verstanden.
10. Die Schnorrer*innen
Wochenlang hört man von ihnen keinen Mucks, man hat fast schon geglaubt, sie wären zur Sorte der Unauffindbaren abgewandert, aber dann – alle paar Monate – kommen sie doch aus ihrer Höhle gekrabbelt: Ähm, du hast doch ein Auto, oder? Kannst du mir beim Umzug helfen? Sag mal, hast du noch die Klausur aus dem dritten Semester? Willst du mir vielleicht die Karten fürs Konzert am Samstag abkaufen? Dein Onkel hat doch dieses Ferienhaus in Südfrankreich, oder? Ach und, wie geht's dir denn überhaupt?
Größtes Problem: Komischerweise antworten ihre Freunde immer seltener.
11. Die Retros
"Ach, voll kompliziert im WhatsApp, ich ruf dich einfach kurz an." – WAS?! Wo Generation Millennial panisch ihr Handy wegwirft oder so lange unter Kurzatmigkeit auf das Display starrt, bis dieser bedrohliche Anruf endlich wieder vorbei ist, sagen die Retros ganz easy: Hey, lass telefonieren! Sie ernten dafür meistens verstörte Blicke und, naja – Schweigen.
Größtes Problem: Es geht einfach keiner dran.