Weltfrauentag: 11 Berlinerinnen*, die wir richtig toll finden
In Berlin gibt es so viele Menschen, die mit ganz viel Energie und Leidenschaft tolle Projekte vorantreiben und sich für die Dinge einsetzen, die ihnen wichtig sind. Wir haben den Internationalen Frauentag am 8. März zum Anlass genommen, um euch die 11 Berlinerinnen* vorzustellen, die uns gerade besonders beeindrucken, inspirieren und begeistern.
1. Margarete Stokowski
In ihrem erstem Buch "Untenrum frei" erzählt Margarete Stokowski davon, wie sie es erlebte, als Frau in Deutschland aufzuwachsen: von schlechtem Aufklärungsunterricht, dem Druck gesellschaftlicher Schönheitsideale, fragwürdigen Frauenzeitschriften und sexueller Gewalt. Das Buch wurde zum Beststeller, ebenso wie sein Nachfolger "Die letzten Tage des Patriarchats", das unterschiedliche Texte aus ihren Kolumnen in der taz und im SPIEGEL beinhaltet. Ganz klare Leseempfehlung – immerhin gibt auf dem Einband von "Die letzten Tage des Patriarchats" auch Thomas Gottschalk zu: "Sie nervt, aber sie hat recht."
2. Laura Gehlhaar
Laura Gehlhaar ist Autorin, Bloggerin und Coach. Sie schreibt und postet zu den Themen Inklusion, Diversity oder Bodyshaming und setzt sich für mehr Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderungen ein. Außerdem hat sie ein Buch über all die dummen Sprüche geschrieben, die sie in ihrem Alltag als Rollstuhlfahrerin zu hören bekommt: Von "Kann man da noch was machen?" bis hin zu "Toll, dass du trotzdem rausgehst". Wer etwas über das Thema Inklusion lernen möchte, sollte Laura Gehlhaar unbedingt auf Instagram folgen – außerdem ist sie einfach verdammt cool und witzig.
3. Teresa Bücker
Teresa Bücker war Chefredakteurin bei Edition F und hat dort viele Jahre tolle Arbeit gemacht. Nicht nur im Rahmen von Edition F, sondern auch bei Twitter setzt sie sich für feministische Themen, Solidarität und Empowerment ein. Sie war bereits bei Anne Will und in anderen Talkshows zu Gast und vertrat ihren Standpunkt zur Debatte um die Abschaffung des Paragrafen 219a, der das Werben für Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland verbietet. Aktuell schreibt sie außerdem eine tolle Ideen-Kolumne für das Süddeutsche Zeitung Magazin namens "Freie Radikale". Große Leseempfehlung!
4. Ronja von Rönne
Dass Ronja von Rönne tolle Bücher und Kolumnen schreibt, ist mittlerweile eigentlich nichts Neues mehr. Darüber hinaus moderiert sie aber auch die wunderbare Sendung Streetphilosophy auf arte und beschäftigt sich dort mit Themen wie "Sei mal wild!" oder "Finde deinen Glauben". Auf Instagram gibt sie außerdem oft sehr ehrliche Einblicke in ihr Leben – und berichtet zum Beispiel von ihrer Depression.
5. Lisa Ludwig von Broadly/ Vice
Lisa Ludwig ist Autorin bei Vice Germany und Chefredakteurin vom Vice-Ableger Broadly. Egal, ob sie über AfD-Fanfiction oder Verhütung bei geflüchteten Frauen schreibt, mit Enissa Amani über Frauenbilder spricht oder mit Elyas M'Barek im Privatjet unterwegs ist und über Hip Hop schnackt – Lisas Texte sind einfach immer so unterhaltsam und toll geschrieben, dass man sie erst ganz schnell lesen und dann ganz schnell an seine besten Freund*innen weiterschicken muss. Über die Fragen, die sie sich zum Trailer von "Berlin, I Love You" gestellt hat, hat unsere ganze Redaktion gelacht.
6. Nike van Dinther
Nike und Sarah von This Is Jane Wayne gehören schon seit Jahren zu unseren weiblichen Heldinnen. Auf ihrem Blog und bei Instagram begeistern uns die beiden jedoch nicht nur mit Mode- und Lifestyle-Themen, sondern auch mit politischem Einsatz. Als Jens Spahn im Februar 2019 ankündigte, für fünf Millionen Euro eine Studie zu verabschieden, die die psychischen Folgen von Schwangerschaftsabbrüchen untersuchen soll, hagelte es viel Kritik: Schließlich gebe es bereits zahlreiche Studien, die die Existenz des "Post-Abortion-Syndroms" widerlegen. Nike van Dinther von This Is Jane Wayne startete daraufhin eine Petition gegen die geplante Studie, die innerhalb von wenigen Tagen von zehntausenden Menschen unterschrieben wurde. Sie betonte: "Nein, es sind tatsächlich nicht die Abbrüche selbst, die psychische Erkrankungen wahrscheinlicher machen, sondern die Umstände."
7. Sawsan Chebli
Sawsan Chebli ist SPD-Staatssekretärin und unter anderem Mitglied des Landesvorstandes der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen. Auf Twitter ist sie zwar nur "privat", positioniert sich aber immer wieder für Gleichberechtigung, Antirassismus und Demokratie – und kontert, wenn sie mal wieder dafür kritisiert wird, dass sie als SPD-Politikerin auf einem Foto eine Rolex trägt: "Ich würde sie ja sofort verschenken und mit ihr meine Schuhe und Klamotten und überhaupt alles, was ich habe, wenn wir dann allein regierten."
8. Jana Braumüller, Vreni Jäckle und Nina Lorenzen von Fashion Changers
Anfang 2019 haben Jana Braumüller, Vreni Jäckle und Nina Lorenzen die Community-Plattform Fashion Changers gegründet: Dort dreht sich alles um fair produzierte und nachhaltige Mode. Sowohl online als auch offline soll so die Modewelt ein Stück weiter revolutioniert werden: Für mehr Nachhaltigkeit in einem Bereich, der leider so ein schmutziges Geschäft ist. We love!
9. Karin Bergdoll
Der Berliner Frauenpreis, der jedes Jahr zum 08. März verliehen wird, ging 2019 an Karin Bergdoll. Die 79-Jährige war bis 2005 Referatsleiterin in der Senatsverwaltung für Frauen und gehört heute zu den Initiatorinnen des "Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung". Sie fordert unter anderem die Abschaffung der Paragrafen 218 und 219 und ein Paritätsgesetz für den deutschen Bundestag.
10. Fabienne Sand
Fabienne Sand schreibt ebenfalls für This Is Jane Wayne und berichtet in ihren Kolumnen "Black Girl Confessions" und "Unbequeme Wahrheiten" über Diskriminierung und Rassismus im Alltag. Auch auf ihrem Instagram-Account greift sie in ihren Storys häufig Themen wie Gleichberechtigung, Rassismus, kulturelle Aneignung oder White Privilege auf.
11. Laura Dornheim
Laura Dornheim ist promovierte Geschlechtswissenschaftlerin und Mitglied der Berliner Grünen. Sie ist überzeugte Feministin und hat zum Beispiel in der Talksendung von Dunja Hayali offen von ihrer Abtreibung erzählt und positionierte sich dort ganz klar gegen die Tabuisierung von Schwangerschaftsabbrüchen.
Marit Blossey