11 Gründe, warum Berliner*innen immer schlechte Laune haben
Dass wir Berliner*innen eher zu den unzufriedenen Menschen zählen, zeigt der Glücksatlas, den die Deutsche Post seit 2011 veröffentlicht. Unsere Hauptstadt hat es leider nie höher als auf den aktuellen Platz 8 geschafft. Das muss ein Zufall sein –die letzten Jahre waren wir konstant hinten, nur Brandenburg war schlechter. Aber klar, we can relate! Und nicht zuletzt, wenn man so eine Umfrage im November startet. Woher die schlechte Laune noch rührt? Wir haben da unsere Vermutungen.
1. Mangelnde Gesundheit
An erster Stelle klagen die Berliner*innen laut Glücksatlas über mangelnde Gesundheit – psychischer und physischer Natur. Das wundert uns jetzt nicht so sehr. Da ist zum Beispiel das Burnout trotz oder wegen Selbstständigkeit, Depressionen oder eine höhere Ansteckungsgefahr, weil die Öffis immer so voll gepackt sind. Hallo liebe Menschen mit Erkältung, bleibt doch bitte der U-Bahn fern.
2. Immer weiter steigende Mieten
Eins der besten Dinge in Berlin wurde uns genommen: richtig geil und bezahlbar zu wohnen. Wohnen ist essentiell wichtig, finden wir, schließlich sollten die eigenen vier Wände ein Rückzugsort für uns sein, wenn alles andere gerade nicht so läuft. Wer aber aufgrund hoher Mieten zu viele Kompromisse hinsichtlich Platz, Ort oder Zustand der Wohnung machen muss, dem schlägt das verständlicherweise heftig aufs Gemüt. Gar nicht nice.
3. Unterdurchschnitliches Einkommen
Alle wollen nach Berlin, alle wollen in der Kreativbranche arbeiten. Da es aber nur begrenzt Arbeitsplätze gibt, wird fieses Gehalts-Dumping betrieben im Sinne von "Eine neue Stelle ausschreiben? Lass uns lieber zwei unbezahlte Praktikant*innen suchen." Unbezahlte Praktika waren noch nie cool und wir finden das fast schon kriminell.
4. Das Alleinsein
Es ist vielleicht nichts Neues für euch, aber Berlin ist ja bekanntermaßen DIE Single–Hauptstadt. Und obwohl wir Verfechter*innen alternativer Lebenswege sind: offenbar haben leider viele Berliner*innen angegeben, dass das Singledasein sie unglücklich macht. In manchen Altersgruppen scheint das Festlegen auf eine*n Partner*in so absurd zu sein wie niemals ins Beghain zu gehen.
5. Schienenersatzverkehr der BVG
Ja, Berlin ist groß und weitläufig und das ist auch einer der Hauptgründe, warum wir diese Stadt lieben. An die Wege von A nach B haben wir uns gewöhnt oder nehmen diese schlicht in Kauf. Wenn dann aber noch Störfaktoren wie der Schienenersatzverkehr (in der Rush Hour in Kreuzberg ) dazu kommen, kann man schon schnell die Laune verlieren.
6. Die Kälte
Es ist August...ES IST AUGUST, VERDAMMT NOCHMAL!
7. Wenig Schlaf
Ein weiterer Grund, der eigentlich sehr für unsere Hauptstadt spricht: Hier ist niemals nichts los – und wenn es drölfzig Bier am Späti sind. Das ist wunderbar. Wenn ihr aber, wie viele von uns, an Fear Of Missing Out leidet, bleibt nur eins: den Schlaf zu reduzieren.
8. Ständiger Party–Besuch in der WG
Wie sehr liebt ihr eure Mitbewohner*innen? Wir sehr, egal ob tatsächliche*r WG-Partner*in oder unsere Liebespartner*innen. Leider kommen selten alle Mitwohnenden aus Berlin, d.h. sie haben im Zweifelsfall einen großen Freundeskreis in anderen Städten oder im Ausland. Und diese Berlinbesucher*innen wollen vor allem eins: feiern und das süße Leben in Berlin auskosten. Tja, manche von uns, die feste Jobs haben, können da leider nicht immer mitziehen.
9. Kater
Eine feine, aber schmerzhafte und zu Unwohlsein führende Kombination aus Schlafmangel und Partybesuch. Aua. Ach, könnten wir doch besser Nein sagen.
10. Neugewonnene Freund*innen ziehen wieder weg
Es ist eine Krux: Unter den vielen Menschen, die nach Berlin strömen sind natürlich auch viele tolle Menschen, die wir ins Herz schließen und die zu unseren Freund*innen werden. Leider ist die Fluktuation ebenfalls groß und viele müssen wir wieder ziehen lassen. Wie sad ist das? Wir hassen Abschiede.
11. Keine Sonne von Januar bis März
Für alle Neuberliner*innen: Es ist kein Gerücht, sondern leider wahr. Die Sonne scheint in diesen ersten Monaten des Jahres nicht für uns. Es gibt auch keine durch Wolken blitzende Sonnenstrahlen hier und da. Bereitet euch auf eine geschlossene Wolkendecke vor, schüttet Vitamin D in euch rein oder aber wandert aus.
Eine schlaue Freundin von uns hat mal gesagt "Zur guten Laune kann man sich auch entscheiden." Wahre Worte, finden wir und vielleicht klettern wir im nächsten Jahr zusammen auf einen Bessere–Laune–Platz im Glücksatlas? Working on it!!