11 Events, die du während des Pride Month in Berlin noch besuchen kannst

Der Juni ist Pride Month: Zahlreiche Organisationen zelebrieren Toleranz und Vielfalt, schließen sich gegen Diskriminierung und Gewalt zusammen und setzen ein Zeichen für die Rechte der LGBTQI+ Community. Auch wenn die Pride Week inklusive der bunten CSD-Parade in Berlin erst Ende Juli stattfinden, gibt es im Rahmen des Pride Month natürlich einige Veranstaltungen, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet.

1. Dienstag, 18.06. SPIEGEL-Gespräch live: 50 Jahre CSD – Clärchens Ballhaus

Am 28. Juni vor genau 50 Jahren gab es in New York eine Serie von gewalttätigen Auseinandersetzungen, die mit einer Razzia in der Gay Bar Stonewall Inn in der Christopher Street ihren Anfang nahmen – an dieses Ereignis erinnert jährlich der Christopher Street Day. Anlässlich des Jahrestages diskutieren der Regisseur Rosa von Praunheim, die Rapperin Sookee und der Moderator Tarik Tesfu beim SPIEGEL-Gespräch in Clärchens Ballhaus heute darüber, wie sich die Bewegung in den letzten 50 Jahren verändert hat.

2. Dienstag, 18.06. Queer Lecture: "Legalize My Sex" – taz kantine

In der taz kantine berichtet der Choreograf und Aktivist Navtej Singh Johar über Homosexualität in Indien. Im September 2018 wurde dort vom Supreme Court ein über 150 Jahre altes Gesetz endlich gekippt, das homosexuelle Handlungen unter Strafe stellte – doch wie verändert sich die Situation für LGBTQI+ angesichts der religiösen und moralischen Vorstellungen in Indien?

3. Mittwoch, 19.06. Vernissage: Karol Radziszewski – Schwules Museum

Karol Radziszewski ist ein polnischer Künstler, der sich im Rahmen seines Kunstprojekts "Queer Archives Institute" mit queerer Erinnerungskultur, insbesondere im mittel- und osteuropäischen Raum, auseinandersetzt. Zu diesem Langzeitprojekt eröffnet am 19. Juni eine Ausstellung im Schwulen Museum in Berlin, die in Kooperation mit dem HAU Hebbel am Ufer entstanden ist. Die Vernissage findet am 19. Juni statt, am 22. Juni um 16 Uhr gibt es außerdem eine Kurator*innenführung.

4. Mittwoch, 19.06. Diskussion "Für eine queere Internationale?!" – Rosa-Luxemburg-Stiftung

Als Abschlussveranstaltung der Reihe "Beziehungsweise Klasse. Queere Perspektiven auf prekäres Leben und Solidarität" findet am 19. Juni eine Diskussionsrunde statt, in der es vor allem um die Frage, wie queerer und antirassistischer Aktivismus funktionieren kann, geht. Eine Anmeldung ist erwünscht.

5. Donnerstag, 20.06. Vernissage "In-visible Realness: Berlin 50 Jahre nach Stonewall" – PS120

Anlass für die Ausstellung "In-visible Realness" ist nicht nur das 50-jährige Jubiläum der Stonewall-Aufstände, sondern auch die Tatsache, dass vor genau 100 Jahren in Berlin das Institut für Sexualwissenschaft eröffnet wurde: Es war das erste Institut seiner Art, das psychologische Unterstützung anbot für Menschen, die sich in ihrem Geschlecht oder ihrer Sexualität in der Gesellschaft missverstanden fühlten. 1933 wurde es von den Nazis geschlossen. Die Ausstellung im PS120 zeigt zahlreiche Werke verschiedener Künstler*innen, die sich mit queeren Realitäten beschäftigen.

6. Donnerstag, 20.06. "The Present Is Not Enough – Performing Queer Histories and Futures"

Vom 20. bis zum 30. Juni findet das queere Kulturfestival des HAU Hebbel am Ufer statt. 270 Künstler*innen haben ihre "Manifestos for Queer Futures" eingereicht, die im Rahmen des Festivals präsentiert werden: Dabei geht es sowohl um politische Geschichte, als auch um aktive Gegenwart und den Entwurf von queeren Zukunftsszenarios. Das Programm findet ihr auf der Website vom HAU.

7. Freitag, 21.06. "Hot Topic – No Wall But Stonewall" – SchwuZ

In einer Liste von Veranstaltungen zum Pride Month darf das SchwuZ natürlich nicht fehlen. Am 21. Juni wird hier zuerst um 20.30 Uhr der Film "Queer Lives Matter" gezeigt, im Anschluss findet eine Podiumsdiskussion unter dem Titel "No Wall but Stonewall" statt, in der es um die Situation queerer Geflüchteter geht. Im Anschluss daran geht die Queer-Pop und -Rock Party los.

8. Freitag, 28.06. The Drags of Oz – Sputnik Kino

Ja, ihr habt richtig gelesen: Zum 50. Jahrestag der Stonewall Riots und zum 80. Jahrestag der US-Premiere von "The Wizard of Oz" wird am 28. Juni im Sputnik Kino Pride zelebriert. Um 21 Uhr geht der Spaß los mit einer vom "Wizard of Oz" inspirierten Drag Show, im Anschluss wird dann der Originalfilm gezeigt. Drag-Fans sollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen!

9. Montag, 24.06. Rainbow Lecture: "Die Welt, die wir gewonnen haben" – taz kantine

Vor allem in den meisten europäischen Ländern und in Amerika ist es heute viel leichter, offen homosexuell oder als trans* zu leben, als es noch vor wenigen Jahrzehnten der Fall war. Trotzdem gibt es in vielen Nationen der Welt noch immer Verfolgung und Ausgrenzung von Menschen, die sich nicht der Norm anpassen. Am 24. Juni wird in der taz kantine Bilanz gezogen: Wo steht unsere Gesellschaft nach den letzten 50 Jahren Kampf um queere Rechte?

10. Freitag, 28.06. Ausstellungseröffnung "There Are No Homosexuals in Iran" – The Ballery

Im Iran steht Homosexualität noch immer unter Todesstrafe. "Im Iran gibt es keine Homosexuellen", sagte der damalige Präsident Mahmoud Ahmadinejad 2007. Die Ausstellung, die am 28. Juni in der Galerie "The Ballery" in Schöneberg eröffnet, zeigt Werke der iranischen Fotografin Laurence Rasti, die in der Schweiz geboren wurde und eine Reihe iranischer homosexueller Flüchtlinge porträtiert hat.

11. Freitag, 28.06. "Plastic: A Queer Celebration of Pop Culture" – SchwuZ

Im SchwuZ wird zum Ende des Pride Months die Popkultur zelebriert – und Aufmerksamkeit für ein wichtiges Thema geschaffen, denn diese "Plastic"-Edition ist queeren Menschen in Brasilien gewidmet, die dort durch das autoritäre, rassistische und LGBTQ-feindliche Regime bedroht sind. Viele Künstler*innen aus Brasilien haben bereits das Land verlassen oder starten Crowdfunding-Aktionen, um ihre Ausreise finanzieren zu können. Also: Come Party for Resistance!