Hella Wittenberg 11 Typen, die dir bei jedem Klassentreffen über den Weg laufen
Nervenaufreibender als der erste Schritt in ein neues Fitnessstudio, spannender als Speed-Dating: einem Klassentreffen sieht man nie komplett entspannt entgegen. Außer vielleicht, wenn man die Person ist, die das Ganze überhaupt erst ins Rollen gebracht hat. Weil sie es für eine wirklich tolle Idee hielt und sich den plötzlich einsetzenden psychischen Stress, den so eine Pappenheimer-Parade mit sich bringt, gar nicht erst vorstellen kann. Auf welche Typen du noch so stößt, erfährst du hier.
1. Der Schwindler
Dieser Typ kann besser zwischen den gefakten Identitäten wechseln, als James McAvoy in „Split“. Er ist sicher nicht daran interessiert, seine stinknormale Lebensgeschichte vor allen auszubreiten. Viel lieber hat er sich die besten Storys von seinen Freunden oder direkt aus ein paar Filmen und Serien zusammengesucht, um auch genügend aufregenden Gesprächsstoff für einen Abend zu haben. Versuche aber nicht, das alles später mithilfe von Instagram nachzuvollziehen. Du wirst scheitern.
2. Der Durchgeplante
Während des Abis erzählte er allen, er bräuchte einen Einserabschluss, um an die Eliteuni seiner Wahl angenommen zu werden. Jetzt sagt er dir, dass das alles wie geschnitten Brot lief. Sein Häuschen mit Familie und Auto hat er natürlich ebenfalls. Fehlt nur noch, dass er die Affäre erwähnt, die noch so nebenbei läuft. Wirklich jede Kleinigkeit ist bei ihm vorgeplant und dies teilt er auch gerne allen mit. Aber wer hier neidisch ist, hat keine eigenen Träume!
3. Das rückfällige Pärchen
Da gab es dieses eine Paar, das man die gesamte Oberstufenzeit nur küssend in der Öffentlichkeit sah. Sie waren eins. Irgendwann trug sie nur noch seine Shirts und er insgesamt einen besseren Kleidungsstil, der ihrem immer ähnlicher wurde. Nach der Schule war dann Schluss. Aber jetzt, mit einigen Gin Tonics intus, geht wieder was. Auf dem Rücksitz seines Prius’.
4. Der Brain
Er erinnert sich noch an jede Stunde der Schulzeit. Selbst Alkohol kann seine Erinnerungen nicht trüben – und hier und jetzt will er mit jedem über die lustigsten Momente sprechen. Selbst wenn sich keiner mehr an die eine Peinlichkeit erinnert oder eben daran erinnert werden möchte, er erzählt vom Kotzen auf dem Schulhof, dem Heulkrampf bei einer Zwei und der kurzen unangenehmen Liaison mit dem schlechten Küsser in einer Lautstärke eines RTL-Moderators auf Silvesterfeier.
5. Der Pichler
Er ist gekommen, um sich abzuschießen. Er sitzt nicht an der Bar, weil das so schön weit entfernt von der Tanzfläche ist und man sich hier besser unterhalten kann. Nein, er will picheln. Und zwar bis zur Besinnungslosigkeit. Wie weit es bis dahin noch dauert, kannst du gut an der Krümmung seines Körpers erkennen. Als L beginnt er und je mehr Bierchen er zischt, desto mehr schrumpft er zu einem C zusammen. Wenn das O erreicht ist, sollte ihm dringend einer ein Taxi rufen. Blöd nur, dass er vorher keinem gesagt hat, wo er wohnt …
6. Der Neue
Wer ist diese eine, gefühlt zwei Meter große Person, mit einem Lächeln, das selbst in Guantanamo schlagartig alle Türen öffnen lassen würde? Seine Art zu gehen und zu stehen, ist dir völlig unbekannt. Wessen +1 ist der denn? Peinlich wird’s, wenn du genau mit der Frage an den charismatischen Fremden herantrittst. Er ist nämlich derjenige, der in Englisch hinter dir saß. Hat da nie einen Ton von sich gegeben. War eher so ein in sich gekehrtes, ruhiges Persönchen, mit dem man höchstens zu tun hatte, wenn einem der Stift heruntergefallen war und er ihn aufhob. Und jetzt DAS. Wer hier nicht neidisch ist, hat den Buddhismus verstanden.
7. Der Partyschreck
Es gibt immer diese eine Ecke bei einem Klassentreffen, in der so ein lustiger Fotoautomat aufgebaut wird. Daneben liegen gaggige Utensilien, wie eine XXL-Sonnenbrille mit gelben Gläsern, ein Zylinder, ein Schnurrbart oder so eine Schürze mit dem Körper einer halbnackten Bodybuilderfrau drauf. Und es gibt immer diesen einen Typen, der den ganzen Abend daneben herumlungert und jeden in den Arm und in seinen alkoholgetränkten Atem nimmt, um ihn in den Automaten zu zerren. Er liebt einfach ein paar gute Partyspäße.
8. Der Einschleimer
Mitschüler*innen kennen nur den Hinterkopf von ihm. Schließlich saß er immer in der ersten Reihe, mit durchgestreckten Rücken und gehobenem Arm sowie gespreizten Zeigefinger. Jede Antwort kannte er. Er brachte den Lehrern gerne mal ihre liebste Süßigkeiten mit, trug Bücher hinterher und kannte die Geburtstage aller Autoritätspersonen. Zu gerne willst du nun beim Klassentreffen herausfinden, was aus dieser Person mit Sinn fürs Netzwerken geworden ist. Das Einzige, was du erfahren wirst: Sie ist natürlich mit dem Klassenlehrer bei Facebook befreundet.
9. Der Kumpeltyp
„Ich habe diesen neuen Laden bei mir in der Straße, die bieten nur australische Biere an. Da sollten wir unbedingt mal zusammen hingehen!“ Solche Sätze stammen von dem Typen, der die Reunion mit seinen alten Mitschüler*innen zum Freundefinden nutzen möchte. Sein Motto: Gleiches Klassenzimmer, gleicher Anfahrtsweg – man hatte doch schon mal so viel gemeinsam, warum nicht daran anknüpfen? Sobald er genügend neue Telefonnummern gesammelt hat und das Klassentreffen vorbei ist, verwandelt er sich in den Typen, der dir bei WhatsApp lustige Clips von Hunden auf Fahrrädern schickt.
10. Der Abgreifer
Hat irgendwer Frinks gesagt? Wie und ein paar kostenlose Häppchen gibt es auch noch? So richtig sicher war er sich nicht, ob er überhaupt zu so einem Event gehen würde. Aber dann hörte er von all den kostenlosen Sachen, die er dort abstauben könnte. Also hat er sich kurzerhand seinen Jutebeutel geschnappt und eine Mitfahrgelegenheit organisiert, um auch wirklich hemmungslos unterwegs sein zu können. Ach und weiß irgendwer, ob man die Klamotten, die man sich dafür geshoppt hat, noch steuerlich absetzen kann?
11. Der Overperformer
Kaum hast du den Raum betreten, hast du auch schon seine Visitenkarte in der Hand. Als nächstes kriegst du auf seinem Smartphone noch die letzten Urlaube mit den Liebsten präsentiert. Wenn du das nächste Mal hochschaust oder nur zwinkerst, ist der Abend auch schon vorbei und du kennst nur seine Lebensgeschichte. Aber auch den besten Zahnarzt, Bäcker und Steuerberater in der Nähe.
