Wie kann ich meinem Kind helfen, nicht so schnell in Rage zu geraten?

© Matze Hielscher

Wie spricht man am besten über Herausforderungen im Familienalltag? Viele Eltern treiben die gleichen Sorgen um, auf der Suche nach Lösungen lesen sie einen Ratgeber nach dem anderen. Jede*r hat eine andere Vorstellung von Erziehung und nur selten werden Ängste und Sorgen offen ausgesprochen. Im Familienrat-Podcast besuchen wir regelmäßig die Diplompädagogin Katia Saalfrank und stellen der Expertin eure Fragen rund um Erziehung und Familienleben.

Susanne* schreibt:

"Mein Sohn ist 8 Jahre alt und reagiert immer wieder sehr gereizt, trotzig und extrem genervt, wenn ich ihn um die ganz normalen, alltäglichen Dinge bitte, wie z.B. Zähne putzen, Anziehen, für die Schule üben, Instrument üben, oder auch beim Duschen, etc. Es gibt fast jedes Mal großes Drama. Dabei versuche ich meiner Meinung nach bereits schon ganz viel, um die Situation zu verbessern, sowie immer den gleichen Ablauf morgens vor der Schule und abends beim Zubettgehen einzuhalten.

Meist versuche ich es auch mit festen Hausaufgabenzeiten oder "Vorwarnen", sprich ihm zu sagen: 'In fünf Minuten machen wir dies und das'. Oder ihn mitentscheiden lassen, ob er erst mit dem einen oder mit dem anderen anfangen möchte oder Nachmittagstermine reduzieren, damit genügend freie Spielzeit bleibt. Oft gebe ich ihm sogar noch einige Minuten zusätzlich Zeit, bis er dann die Dinge wirklich erledigen muss. Aber trotzdem bekomme ich Kommentare wie 'immer dieses blöde xyz', 'das ist unfair', 'immer muss ich machen, was du sagst', 'jetzt nicht, ich lese/spiele gerade'.

Ich treffe nur auf bockige und genervte Ablehnung, bis die Dinge dann nach viel Diskussionen mit viel Wut und Missmut seinerseits erledigt werden. Auch Aufgaben für die Familiengemeinschaft, etwa den Tisch abräumen nach dem Essen, erledigt er nur mit motzigen Kommentaren und sehr genervt. Wir geraten darüber oft in Streit, weil ich mich dann ärgere, selbst genervt bin und mich leider oft von seiner schlechten Laune anstecken lasse. Ich frage mich, was ich in diesen Situationen besser machen kann, bzw. wie ich es schaffen kann, dass er nicht immer in Rage gerät? Wie kann ich diese Situationen entschärfen? Ich habe das Gefühl, ich führe endlose Diskussionen mit meinem Sohn, warum diese Dinge jetzt erledigt werden müssen und warum sie wichtig sind.

Er verhandelt auch ganz oft mit mir, wie viel Minuten er zum Beispiel üben muss. Ich weiß nicht was ich falsch mache und bin mit meinem Latein am Ende. Wenn ich laut werde und ihn sozusagen verbal zwinge, Dinge direkt zu erledigen, tut er es auch, aber das ist nicht der Weg, den ich gehen möchte. Wie kann ich meinem Sohn helfen, sich über diese alltäglichen Notwendigkeiten nicht so – in meinen Augen vollkommen sinnlos – zu echauffieren, ohne ihn zwingen zu müssen?

Teilweise diskutiert er mit mir um einiges länger herum, als es bräuchte, die Aufgabe selbst zu erledigen. Aber um das zu realisieren, ist er wahrscheinlich noch zu jung. Ich freue mich sehr, eure Tipps zu hören."

*Name geändert

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