11 Dinge, die ihr ab heute gut sechs Wochen fasten könnt

© PublicDomainArchive | Pixabay

Morgen, am 26. Februar, startet wieder die alljährliche Fastenzeit. Das heißt, ab heute werden sich viele rund 40 Tage in Askese üben und eine temporäre Zeit lang auf Genussmittel wie Alkohol, Zigaretten oder Süßigkeiten verzichten. Die Idee dahinter ist, dass Menschen sich einmal im Jahr über ihre Konsumgewohnheiten klar werden, durch Verzicht, Gott oder sich selbst näher kommen wollen. Einem strengen religiösen Regelwerk folgen die meisten dabei heute nicht mehr, vielmehr geht es darum in immer hektischeren Zeiten mal einen Gang runterzuschalten, zur Ruhe zu kommen und immerhin für ein paar Wochen ein bisschen minimalistischer zu leben. Auch in allen anderen großen Weltreligionen gibt es die Tradition des Fastens, im Islam etwa den Ramadan, im Judentum gibt es den Festtag Jom Kippur. 

Durchaus problematisch finde ich, dass viele die Fastenzeit als Aufruf zum Abnehmen oder als Anlass für eine Diät verstehen. Aber wenn es darum geht, sich in Achtsamkeit und in Bewusstsein zu üben, dann ist am Fasten absolut nichts auszusetzen. Deshalb habe ich überlegt, auf was man die nächsten sechs Wochen durchaus mal verzichten könnte, um sich und auch seiner Umwelt etwas Gutes zu tun.

1. Social Media fasten

Facebook, Twitter, Instagram, WhatsApp: Die Liste der Social-Media-Kanäle, die wir täglich nutzen, ist ellenlang. Nicht wenige von uns verbringen jeden Tag mehrere Stunden "online". Die Fastenzeit ist der ideale Zeitpunkt, um die Zeit am Handy wenigstens für einige Wochen stark zu reduzieren. Ihr werdet sehen, wie viel andere schöne Dinge man in dieser Zeit schaffen und erleben kann. Kleiner Tipp: Räumt euch feste Zeitfenster ein, in denen ihr tagsüber Nachrichten und E-Mails beantwortet und legt das Smartphone ab 22 Uhr einfach weg.

2. Plastik reduzieren

Heute morgen noch gelesen: Der Plastikmüll, den wir Menschen verursachen und hinterlassen, hat sich in den Jahren zwischen 1994 bis 2017 verdoppelt. Und das Schlimme ist, dass nicht genug des von uns produzierten Mülls recycelt wird. Umweltschützer*innen rufen deshalb aktuell zum Plastikfasten auf. Wir finden das großartig und machen da mit. Jede*r kann dazu beitragen, weniger Plastikmüll zu produzieren. Egal ob es der Coffee to go-Becher zwischendurch, die Plastikverpackung der Tomaten oder die Plastikwasserflasche ist – versucht einfach mal ganz bewusst darauf zu achten, ein paar Plastikgegenstände aus eurem Alltag zu verbannen. Ist gar nicht so schwer. Wenn wir alle mitmachen, zeigt es große Wirkung!

3. Auf Fleisch verzichten

Ich bin kein Fan von dogmatischen Auflagen. Niemand sollte dazu gezwungen werden, komplett auf etwas zu verzichten, wenn er oder sie es nicht will. So ist das auch beim Thema Fleisch. Die Entscheidung dafür oder dagegen ist jede*m selbst überlassen. Aber in der Fastenzeit auf das ein oder andere Steak zu verzichten oder es vielleicht auch mal ganz ohne zu probieren, bewirkt tatsächlich viel. Und ganz vielleicht bemerkt ihr auch, wie gut und lecker es auch ohne Fleisch und dafür mit viel mehr Gemüse schmecken kann. Try it!

4. Leere Worthülsen und Floskeln vermeiden

Eigentlich...., ach nee...., aber...., ich weiß nicht recht oder lieber doch nicht....na, wem kommt's bekannt vor? Wenn ihr auch zu der Fraktion Mensch gehört, die immer alles hinterfragt, schlecht Entscheidungen treffen kann und ständig mit leeren Worthülsen und Floskeln um sich wirft, versucht es doch einfach mal zu lassen. Klare Entscheidungen zu treffen und auszusprechen, ohne ständig zu zweifeln, ist enorm befreiend und wohltuend – am meisten für euch selbst. Ehrlich wahr!

5. Keinen Alkohol trinken

Alkoholverzicht gehört gewissermaßen zu den Klassikern des Fastens. Ist ja generell auch nichts gegen einzuwenden. Wir wissen alle, dass der Konsum von Alkohol in großen und regelmäßigen Mengen nicht gesund ist. Eine Alkoholpause, in der man weniger oder auch gerne mal gar keinen Alkohol trinkt, ist daher für jeden gut und machbar. Falls nicht, dann spricht das eindeutig für ein Problem.

6. Kein Netflix schauen

Na, in den Wintermonaten mal wieder eine Serie nach der anderen weggebingt? No judgement – so ging es wohl fast allen von uns und das war auch okay. Aber jetzt, wo die Tage wieder heller und länger werden, solltet ihr Netflix mal eine Weile meiden und euch am realen Leben draußen erfreuen.

7. Stress minimieren

Wenn Fasten bedeutet, zur Ruhe zu kommen, sich um sich selbst zu kümmern und Achtsamkeit zu erlernen, dann sollten all diejenigen, die in dieser Zeit etwas fasten wollen, mal versuchen alle möglichen Stressfaktoren zu reduzieren. Die können natürlich bei jede*m anders aussehen. Falls ihr chronische Workaholics seid, macht doch einfach mal sechs Wochen lang pünktlich Feierabend, keine Überstunden. Wenn ihr zu viele Termine habt, die euch stressen, sagt sie ab und gönnt euch Ruhe, mehr Entspannung und Zeit mit euch allein.

8. Schlafmangel überwinden

Stress minimieren heißt auch, dass ihr genügend Schlaf braucht. Wer also seit Wochen oder gar Monaten zu wenig schläft, tut sich damit keinen Gefallen. Ausreichend und vor allem erholsamer Schlaf sind wichtig, damit auch alles andere einwandfrei funktioniert. Eine der besten Ideen für alle mit chronischem Schlafmangel ist deshalb, 40 Tage jede Nacht lang acht Stunden zu schlafen. Who's in?

9. Das Auto stehen lassen

Wenn wir darüber sprechen, Plastikmüll zu reduzieren, können wir ebenso gut auch mal über das Autofahren sprechen. Ist nämlich genau so schlecht für die Umwelt und wenn wir mal ehrlich sind, könnten wir jede Menge unnötigen CO2-Ausstoß vermeiden, wenn...ja, wenn wir nicht so bequem wären. Also: Wir wäre es, wenn alle, die eine Karre besitzen, diese einfach mal sechs Wochen in der Garage stehen lassen und stattdessen die U-Bahn oder das Fahrrad nehmen? Zumindest wenn es die Infrastruktur zulässt, ist das gar nicht so schlimm wie gedacht!

10. Shoppingverzicht

Auch immer wieder schön ist das Vorhaben, in der Fastenzeit weniger Materielles zu konsumieren. Auf Nahrung und Wasser könnt ihr nicht verzichten, aber ohne einen größeren Shoppingmarathon sollte man doch mal mindestens sechs Wochen auskommen. Die Devise lautet also: Nichts Neues kaufen, dafür vielleicht lieber mal die Schränke und sonstige Ecken ausmisten. Das macht frei, entlastet und ihr freut euch umso mehr, wenn ihr Platz für einen neuen Gegenstand geschaffen habt, der irgendwann nach der Fastenzeit vielleicht doch bei euch einziehen soll.

11. Nicht rauchen

Für mich als elende Raucherin, die ihre Sucht seit Jahren nicht ablegen kann, käme der Verzicht von Zigaretten und Kaffee ehrlich gesagt eher einem Entzug gleich. Aus lauter Angst davor, dass ich für meine Umgebung unausstehlich sein werde, fange ich dieses Jahr vorerst an Mate (mein Guilty Pleasure) zu fasten. Zigaretten kommen dann vielleicht nächstes Jahr. Alle, denen der Verzicht leichter fällt als mir, sei eine Auszeit vom Glimmstängel wärmstens ans Herz gelegt. Verhält sich nämlich ähnlich wie mit dem Alkohol: ist einfach richtig ungesund. Mit ein bisschen Glück habt ihr nach den 40 Tagen dann auch gar keinen Bock mehr zu rauchen, soll ja schon mal vorgekommen sein.

Buch, Mit Vergnügen, Berlin für alle Lebenslagen
Zurück zur Startseite