11 Orte, an denen ihr untertauchen könnt, wenn euch Berlin mal zu viel wird
Natürlich lieben wir Berlin. Jeder auf seine eigene Art und Weise und aus den unterschiedlichsten Gründen. Allerdings habe ich leider auch viel zu oft eine richtig heftige Overdose. Meist kommt diese knüppelhart, wenn ich gestresst oder übermüdet bin und dann noch lange in einer überfüllten, heißen U-Bahn unterwegs war. In meiner Rage suche ich dann nach Jobs in anderen Städten, scrolle mich durch die Europa-Spezial-Angebote der Bahn oder sage mir: "Let's call it a day!", und ziehe eine ziemlich große Bettdecke über mich und meinen Laptop, auf dem meine Lieblings-Krimiserie läuft.
Am nächsten Tag scheint oft wieder die Sonne oder ich habe aufgrund eines tollen Ausblickes oder einer richtig guten Veranstaltung wieder alle Unlust vergessen und möchte niemals woanders wohnen. Aber Freunde, wenn gar nichts hilft: Ich habe in den letzten 33 Jahren meine Lieblingszufluchtsorte gesucht und gefunden und möchte sie hier sehr gerne mit euch teilen.
1 An den Havelstränden abhängen
Im facettenreichen Grunewald befindet sich eine der schönsten naturbelassenen Badestellen Berlins. Dieses grüne Fleckchen ist am besten mit dem Rad zu erreichen. Allein das Radeln durch die Natur hat bereits einen hohen Entspannungseffekt. Am Wasser angekommen, bekommt man durch vorbeifahrende Motorboote ein erfrischendes Wellenbad inklusive.
2 Sandgrube im Grunewald
Dass Berlin auf Sand gebaut ist, ist ja nun keine Neuigkeit, aber nirgends sieht man das besser als hier. Das ist echt ein krasser Ort: Eine riesige Sandgrube, die abwechselnd an französische Atlantikdünen und, dank den Kiefern drumherum, ostdeutsche Campingplätze erinnert.
3 Arbeiten und Hörbücher hören in der Mittelpunktbibliothek Köpenick
Im Herzen der Köpenicker Altstadt setzt sich die Mittelpunktbibliothek aus einem alten Kern, einem innovativen Neubau sowie einer gläsernen Verbindung zusammen, die einem beim Arbeiten einen tollen Blick auf die Müggelspree ermöglichen. So kann man bei akuter Unlust zumindest ein bisschen aufs Wasser schauen, statt in überfüllte Bücherregale. Oder man fläzt sich einfach auf eines der Sofas im zweiten Stock und liest da weiter. Und für das obligatorische Feierabendbier gibt's mit dem Waschhaus Alt-Köpenick gegenüber auch wirklich gute Aussichten.
4 Schlendern in den Gärten der Welt
Die Gärten der Welt sind ein richtig guter Ort, um Berlin komplett auszublenden. In den meisten Teilen des Gartens sieht man nicht einmal etwas von der Stadt. Denn dort ist es möglich, zwischen exotischen Bäumen, Gräsern und gut duftenden Blumen entlang zu spazieren und die Zeit in einer Welt aus exotischen Pflanzen, Kunst und Kultur komplett zu vergessen.
5 Auf einem Boot durch Neu-Venedig tuckern
Einfach mal mit den S-Bahnen zu ihren Endstationen fahren. Im Stadtteil Wilhelmshagen erstreckt sich die süße Kanallandschaft zwischen dem großen Müggelsee und dem Dämeritzsee und verläuft sich dann in der Müggelspree. Boot ausleihen und ab aufs Wasser mit euch – das herumgondeln zwischen tollen Gärten, kleinen Kanälen und unzähligen Brücken ist ein echter Traum.
6 Mitten auf dem Tempelhofer Feld die Freiheit genießen
Das Tempelhofer Feld ist im Sommer der Treffpunkt für ganz Berlin. Hier werden nicht nur diverse Sportarten ausgeführt, sondern auch gegrillt, gechillt und gegärtnert. Von Neuköllner Seite ist es nicht weit, am Grillplatz vorbei einfach ab durch die Mitte unter den nächsten Baum. Ideal ist natürlich neben schönem Wetter ein Picknick, eine Decke und ein kühles Getränk – so viel Himmel siehst du sonst nirgendwo in Berlin.
7 Back to Paris: Spaziergang über die Museumsinsel
In der vorletzten Folge von „Queen’s Gambit“ reisen wir mit Beth noch einmal nach Paris, und hier ist euch vielleicht aufgefallen, dass Paris auch dieses Mal verdächtig an Berlin erinnert – genauer gesagt an die Museumsinsel. Wir befinden uns nämlich im Bode-Museum: Die Szene in dem Pariser Restaurant wurde in der Eingangshalle des Museums gedreht. Das Bode-Museum hat aufgrund der Corona-Pandemie zwar gerade geschlossen, aber vielleicht unternehmt ihr mal wieder einen Spaziergang über die Museumsinsel – und träumt ein bisschen von Paris.
8 Ruine der Künste bestaunen
Die Ruine der Künste in Dahlem ist anders als andere Ausstellungsorte. Die Betreiber Wolf und Timo Kahlen mögen Experimente – mit Licht, Luft und Zeit. Dass diese pittoreske Villa in Dahlem einiges mitgemacht hat, kann man an den Einschusslöchern im Mauerwerk ablesen. Es sei ein privater Ort für materielle und immaterielle Künste, definiert ein Schild am Tor des Grundstücks und Hauses. Die 1985 eröffnete „Ruine der Künste“ inzwischen rund 150 Ausstellungen und hat unzählige Veranstaltungen ausgerichtet. Zu sehen gibt's Werke von Meret Oppenheim und Marcel Duchamp. Zeitreise und Kunstvergnügen garantiert, Freunde.
9 Zeit und Raum vergessen im Planetarium
Seit seiner Wiedereröffnung glänzt das Zeiss-Planetarium im Prenzlauer Berg mit einer 360°-Videoprojektorkuppel, die ein kuppelfüllendes Videobild des Sternenhimmels erzeugt und euch so dreidimensional durch das Universum reisen lässt. Verrückt! Zudem gibt's tolle Programme unterm Sternenhimmel, etwa Drei???-Abende. Abtauchen geht hier richtig gut!
10 Ein Ferientag in Potsdam
Na, kleiner Urlaub in Holland gefällig? Hier im Holländischen Viertel in Potsdam bist du so richtig raus aus Berlin. Potsdam liegt direkt um die Ecke und trotzdem fahren nur die Touris und einige Studierende häufig hierher. Ja, die Stadt ist im Vergleich zu Berlin sehr gediegen, hat aber viel mehr im Angebot als nur das Schloss Sanssouci. Unser kulinarischer Tipp: Die Galettes in der Crêperie La Madeleine sind richtig gut. Außerdem sehr empfehlenswert: Die tollen Ausstellungen im Museum Barberini und große Spaziergänge durch die verzauberten Parks, zum Beispiel durch den Schlosspark Babelsberg.
11 Ein paar Bahnen ziehen im Stadtbad Neukölln
Das alte Stadtbad in Neukölln ist immer noch das schönste Bad in Berlin und zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Sportschwimmer*innen sollten sich eventuell einen anderen Ort für ihren Ausdauersport suchen, denn hier ist es auch gern mal voller, dafür lässt es sich umso besser planschen. Eine Sauna gibt’s hier übrigens auch und die ist noch nicht mal so teuer. Achtung: Zu manchen Zeiten gibt es spezielle Angebote, die nicht für alle zugänglich sind. Informiert euch also vorher über das Programm.
Barrierefreier Zugang.
Marie Therese Freise