So strikt will Berlin inzwischen gegen Airbnb-Wohnungen vorgehen

© Jonas Denil | Unsplash

Es ist keine Neuigkeit: Die vielen Angebote von Airbnb-Wohnungen sind ein zusätzlicher Faktor in der angespannten Situation auf dem Berliner Wohnungsmarkt. Besonders in beliebten Bezirken wie Friedrichshain-Kreuzberg werden viele Wohnungen ausschließlich an Tourist*innen vermietet und stehen somit auf dem normalen Wohnungsmarkt nicht mehr zur Verfügung. Eine ganze Wohnung als Ferienunterkunft zu vermieten, ohne das offiziell angemeldet zu haben, ist inzwischen allerdings illegal – und dabei greifen die Berliner Bezirke nun anscheinend auch strikt durch.

Im vergangenen Sommer wurde eingeführt, dass die Bezirke im Falle einer unrechtmäßigen Vermietung Bußgelder verhängen dürfen. Nun gibt es die erste Bilanz: Mehr als 250 Gastgeber*innen wurden seitdem belangt, dabei kassierten die Bezirke rund 1,5 Millionen Euro Bußgeld. Der größte Teil dieser Summe wurde (surprise) in Friedrichshain-Kreuzberg eingenommen, weil sich dort die meisten Ferienwohnungen befinden. Im Schnitt zahlten die Gastgeber*innen um die 6000 Euro Strafe – die Höhe des Betrags hängt davon ab, wie groß der wirtschaftliche Vorteil des Wohnungsinhabers war, theoretisch könnte es bis zu 500.000 Euro teuer werden.

Die meisten Airbnb-Wohnungen werden noch immer illegal vermietet

Wer mehr als 50 Prozent seiner Wohnfläche über Airbnb legal vermieten möchte, benötigt dafür eine Registriernummer. Die Zahl der registrierten Unterkünfte ist seit der neuen Bußgeldregelung im letzten Jahr zwar gestiegen, aber es wird davon ausgegangen, dass der Großteil der angebotenen Ferienwohnungen noch immer ohne eine solche Registrierung vermietet wird. Um diese ausfindig zu machen, fehlt es den Bezirken allerdings bisher noch immer an Möglichkeiten und Kapazitäten.

Die Berliner Bezirke sehen Airbnb in der Pflicht, ihnen im Kampf gegen unrechtmäßige Vermietungen weiter entgegenzukommen. Vor allem die Herausgabe von Nutzerdaten kommt für Airbnb jedoch nicht in Frage – laut rbb heißt es in einem Pressestatement von Airbnb selbst, die Lösungen, die der Berliner Senat anstrebe, seien nicht zielführend und in erster Linie mit hohem bürokratischen Aufwand verbunden.

Vermutlich werden also erstmal auch weiterhin viele Wohnung in Berlins beliebtesten Kiezen illegal zu Ferienwohnungen umfunktioniert – wobei die hohen Geldstrafen definitiv eine abschreckende Wirkung haben dürften.

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