Warum kann man hier nicht mit Karte zahlen?!

© Pixabay

Es gibt zwei Arten von Menschen. Die, die Bargeld in ihrem Portemonnaie haben und die, bei denen Klimpergeld und bunte Scheine Mangelware im Geldbeutel sind. Ich gehöre zu letzteren. Mein Portemonnaie beherbergt in Sachen Cash meistens nur meine Kredit- und EC-Karten. Und genau das ist auch mein Problem und der Grund, warum ich jetzt großer Fan von Paypal bin. In Berlin kann man nämlich immer noch nicht überall, oder besser gesagt, eher selten mit Karte zahlen. Ganz ehrlich! Wir schreiben das Jahr 2018, das ist doch unfassbar.

Wenn ich Urlaub mache und in Städten wie Tel Aviv, New York, Amsterdam oder London essen gehe oder einkaufen bin, sieht's ganz anders aus. Hier kann ich eigentlich überall mit Karte zahlen, selbst die kleinsten Beträge. In einigen dieser Städte gibt es mittlerweile sogar "No cash"-Cafés, in denen man ausschließlich mit Karte zahlen kann – inklusive Tip. Unkompliziert, fortschrittlich und entspannt.

© Jeremy Paige | Unsplash

Wenn ich abends mit Freunden essen gehe, die Karte aufklappe und Hinweise wie "Heute leider keine Kartenzahlung möglich" oder "Kartenzahlung erst am 100 Euro" lese, rutscht meine Laune kurz in den Keller. Wie war das noch gleich? Der Kunde ist König?! Mir kann doch keiner sagen, dass es sich ein Laden, der jeden Tag so gut wie ausgebucht ist, nicht leisten kann, die Gebühren für ein Kartenlesegerät zu zahlen?! Ja ja, in der Gastro läuft so manches nicht ganz korrekt, Schwarzgeld ist ein großes Thema und mit dem 2018 in Kraft getretenen neuen Kassengesetz muss sich ohnehin vieles ändern, aber Kartenzahlung sollte trotzdem ein Standard sein. Wir reden hier schließlich von Berlin, einer europäischen Metropole, wenn nicht sogar Weltstadt.

Es kann doch nicht sein, dass ich selbst in einem Kiosk auf Bali oder in einem urigen holländischen Café mit Kreditkarte zahlen kann, in Berlin aber beim Italiener – bei dem sich die Rechnung bei einem Abend zu zweit mit Wein auf mindestens 80 Euro beläuft – bar zahlen muss. Liebe Berliner Gastronomen, ihr würdet mir und allen Gleichgesinnten, die die meiste Zeit bargeldlos durchs Leben laufen, einen riesigen Gefallen tun, wenn ihr endlich Kartenzahlung als genauso selbstverständlich ansehen würdet, wie den kostenfreien Brotkorb oder das Glas Leitungswasser zum Espresso.

Zurück zur Startseite