Vietnam erleben und schmecken im Ngon im Nikolaiviertel

© Daliah Hoffmann

Als Berlinerin bin ich nur selten am Alexanderplatz und auch das Nikolaiviertel steht nicht auf meiner Liste von Kiezen, die ich oft und gerne besuche. Nach meinem Besuch im vietnamesischen Restaurant Ngon könnte sich das eventuell ändern, zumindest habe ich jetzt einen leckeren Grund, mich durch Touristengruppen und Segwayfahrer auf der Rathausstraße durchzuboxen. Das Ngon gibt es mitterlweile seit gut einem Jahr. Ich schiebe es mal auf die touristische Lage, dass ich zuvor von dem Restaurant nichts mitbekommen habe.

Für deutsche Verhältnisse ist das Ngon riesig und ziemlich spektakulär. Der Eingang, der mit unzähligen roten Kugeln, chinesischen Lampen, einem Gabenaltar und Pflanzen dekoriert ist, zieht einen in seinen Bann. Während ich hineingehe und die Treppen zum Restaurant nach oben laufe, fühle ich mich ein bisschen wie Alice, als sie durch das Kaninchenloch in eine andere Welt hineinfällt. Oben angekommen ist Berlin-Mitte vergessen. Hallo Vietnam!

© Daliah Hoffmann
© Daliah Hoffmann
© Daliah Hoffmann

Wir nehmen in einem der Séparées direkt am Fenster platz. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf den Fernsehturm, außerdem bietet der große runde Tisch genug Platz für das viele Essen, das uns Betriebsleiter Nguyen Le Hieu und Daniela, dich sich um die Kommunikation des Ngon kümmert, bestellen. Wir starten mit Pho Cuon, einer gedämpften Reismehlrolle gefüllt mit frischem Salat, Reisnudeln und Bio-Tofu. Dazu gibt es einen pikanten Papayasalat mit getrockneten Garnelen und Thai-Soße und gegrillte Fisch-Garnelen-Paté mit Zitronengras, Salat und einer Ingwer-Limetten-Soße.

Bei der Wahl der Hauptspeise muss meine Kollegin Charlott nicht lange überlegen: Es muss das Pad Thái sein. Zuletzt hatte sie es bei ihrem Trip durch Thailand gegessen und seitdem immer gehofft, auch in Berlin ein gutes zu bekommen – bisher allerdings vergebens. Für mich gibt es die auf Steinkohle gegrillten Barbarie-Entenbrustfilets mit Jasminreis und die gegrillten Seeteufelfilets mit Lauchzwiebeln und Dill nach La Vong-Art. Sobald der Fisch am Tisch ankommt, riecht es herrlich-frisch nach Dill. Vom Pad Thái schwingt der Duft von Erdnusssoße rüber und unsere Geschmacksknospen haben sich schon in den Vietnam-Urlaub verabschiedet. Charlott isst zufrieden ihre Reisbandnudeln, die "mindestens so gut schmecken wie in Thailand". Der hausgemachte Tofu ist super fluffig und leicht und am liebsten würden wir ihn kiloweise mit nach Hause nehmen.

Zu den Hauptgängen bekommen wir außerdem eine Flasche vom hauseigenen Rotwein. Nirgendwo anders in Berlin gibt es den Wein, der in Südafrika angebaut wird. Es ist schon ungewöhnlich genug, dass man in einem vietnamesischen Restaurant einen Rotwein der hauseigenen Marke bekommt. Dass der dann auch noch wirklich gut schmeckt, haben wir noch nie erlebt. Es gibt mindestens drei leckere Gründe, warum wir nochmal ins Ngon gehen wollen. Auf jeden Fall wollen wir beim nächsten Mal auch die vietnamesischen Crêpes probieren, die am Nachbartisch serviert wurden.

© Charlott Tornow
© Daliah Hoffmann
© Charlott Tornow

Unbedingt probieren: Das Pad Thái und den hauseigenen Rotwein.

Veggie: Hier gibt's hausgemachten Tofu (sehr lecker!), vegane Rollen aus Reispapier, Glasnudelsalat, Pho und gebratene Nudeln.

Besonderheit des Ladens: Das Interieur.

Mit wem gehst du hin: Freunden mit Vietnam-Fernweh.

Lärmfaktor: Das Restaurant ist so groß und noch relativ unbekannt, so dass wenig Gäste da sind. Hier kann man also ganz in Ruhe essen.

Preise: Vorspeisen zwischen 5,80 und 8,90 Euro, Hauptspeisen zwischen 11,50 und 13,90 Euro, Nachtisch 6 Euro.

Ngon Berlin | Rathausstraße 23, 10178 Berlin | Montag – Sonntag: 12–23 Uhr | Mehr Info

Wir wurden von dem Restaurant eingeladen, das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung.

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